Hagen. . Einfach nur „Nein“ zum Cargobeamer zu sagen, dies allein reicht, nach Ansicht des Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung Christoph Purps, nicht aus, wenn man die Verkehrsprobleme der Region lösen und den Logistikstandort Hagen stärken wolle. Um die 70 Prozent werde der Güterverkehr in den nächsten Jahren steigen.

Die Straße und besonders die A 45 würden dies allein nicht stemmen können, so Purps. Gerade der südwestfälische Raum sei mit seinen exportorientierten mittelständischen Unternehmen auf eine bedarfsorientierte, solide Verkehrsinfrastruktur angewiesen.

Weg von der Straße

Produkte aus der Region müssten zu den Häfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam gebracht werden. Berechnungen gingen von 110 Millionen Tonnen aus. Aber gerade die A 45 werde, so ahnt Purps, in den nächsten Jahren zu einer Dauerbaustelle und somit zu einem Nadelöhr für die Logistik werden. Purps: „Wir müssen weg von der Straße. Dazu brauchen wir innovative Techniken. Ansonsten erleidet die Region und damit auch unsere Unternehmen einen Verkehrsinfarkt.“

Schlüsselrolle bei Entwicklung von Logistikstandort Hagen

Der Cargobeamer sei, nach Ansicht der Mittelstandsvereinigung, eine solche Technik. Ein kompletter Güterzug lasse sich in 15 Minuten fast geräuschlos vom Lkw auf die Schiene umladen. Eine solche Technologie würde nicht nur helfen, die Region mit den Handelsräumen in aller Welt zu verbinden, sondern auch den Logistikstandort Hagen weiterentwickeln. Hagen würde mit dem Cargobeamer eine Schlüsselrolle einnehmen und sein Profil als zen­trale Verbindungsachse zwischen den Wirtschaftsräumen Ost und West sowie Nord und Süd behaupten.

Der Automobilkonzern VW sei zurzeit dabei, sich dieser neuen Technologie zu bedienen, weiß der Vorsitzende. Besonders für die heimische Zulieferindustrie wäre eine direkte Ankopplung über den Cargobeamer an den Produktionsstandort Wolfsburg ein enormer Standortvorteil, so Purps

„Eine Chance, die wir – ohne dass überhaupt die Machbarkeit des Projektes überprüft worden ist – nicht so einfach für Hagen verwerfen sollten“, sagt Purps. „Nein zu sagen und den Diskussionen und der Abwägung der einzelnen Interessen aus dem Weg zu gehen, ist einfach und bequem, aber nicht der richtige Weg.“