Hagen. . Rund 400 Plätze fehlen aktuell noch für die U3-Betreuung für das Kindergartenjahr 2013/14. Jedenfalls wenn man den Wünschen der betroffenen Eltern Glauben schenken darf. Eine Elternbefragung hatte eine Bedarfsquote von 38 Prozent oder 1445 Betreuungsplätzen ermittelt.

„Diese Quote werden wird nicht erreichen, ebenso wenig wie die Landesquote von 32 Prozent“, räumt Christian Schmidt ein. „Das heißt allerdings nicht, dass wir nichts tun. Für den tatsächlichen Bedarf sind wir auf einem guten Wege“, betont der 1. Beigeordnete. Dieser wird wohl geringer ausfallen. Aktuell erreicht die Stadt Hagen zusammen mit anderen Trägern eine Versorgungquote von 27,8 Prozent.

Rechtsanspruch für die Betreuung

Ab kommendem Sommer besteht ein Rechtsanspruch für die Betreuung aller Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Daher muss sich die Stadt weiter bemühen, mit Hilfe der anderen Träger weitere Plätze für die Kinderbetreuung zu schaffen. „Ein Lösungsansatz ist, mehr Kinder in den einzelnen Gruppen zu betreuen“, beschreibt Jugendhilfeplanerin Renate Haack.

Das Landesjugendamt erlaubt eine Aufstockung der Gruppen von bisher zehn auf 15 Kinder, wenn die jeweiligen Räumlichkeiten es hergeben. „Das mag ich mir gar nicht vorstellen“, kritisiert Elternsprecherin Ivonne Debudaj.

Tagespflege ausbauen

Ganz so arg wird es in Hagen nicht kommen. „Wir beschränken uns auf eine Ausweitung auf maximal zwölf Kinder und stellen natürlich zusätzliches Personal zur Verfügung“, so Haack. Diesbezüglich sei die Verwaltung zurzeit auf der Suche. Die Träger signalisieren parallel einen leichten Anstieg der Ausbildungszahlen in diesem Bereich. Trotzdem: „Die Suche wird nicht leicht. Der Fachkräftemangel ist in diesem Bereich real“, so Haack. Immerhin: 55 zusätzliche Plätze können auf diese Weise geschaffen werden.

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Neben den Kitas können Kinder auch von Tageseltern betreut werden. Dieser Bereich hat in Hagen bisher noch nicht die gewünschte Akzeptanz erlangt. Der Jugendhilfeausschuss forderte in der jüngsten Sitzung die Verwaltung auf, den Ausbau in diesem Bereich zu forcieren. Die Verwaltung kündigte eine Informationsoffensive an. „Außerdem müssen wir auch die Entlohnung der Tagesmütter nach oben korrigieren“, sagte Schmidt. Zurzeit bekommen die zertifizierten Tageseltern lediglich vier Euro pro Kind und Stunde.