Hagen. . Eltern von Grundschülern in der Ganztagsbetreuung wünschen sich höhere Flexibilität bei den Abholzeiten. Das ergab eine Umfrage der Landeselternschaft, nachdem 6400 Fragebögen ausgewertet worden sind.

96 Prozent der Eltern, die für ihre Grundschulkinder vor der ersten und nach der letzten Stunde eine Betreuung brauchen, wünschen sich mehr Flexibilität bei den Abholzeiten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Landeselternschaft am Wochenende beim NRW-Grundschultreff in Castrop-Rauxel vorgelegt hat. 6400 Fragebögen wurden dafür ausgewertet.

„Es muss eine flexiblere Regelung der Abholzeiten geben.“ Dieses Fazit zieht Michael Töpler, stellvertretender Vorsitzender der Landeselternschaft. Hintergrund ist ein Erlass der Landesregierung, demzufolge die Kinder, die für die offene Ganztagsgrundschule angemeldet sind, in der Regel an fünf Tagen in der Woche dort mindestens bis 15 Uhr bleiben müssen, erklärt Birgit Völxen. Dieser Erlass werde derzeit von den Kommunen strikt umgesetzt, so Völxen.

Eltern aber, die im Schichtdienst arbeiteten, hätten dann in manchen Wochen keine Möglichkeit, mit ihrem Kind Zeit zu verbringen. Das wird aus Kommentaren deutlich, die die Teilnehmer der Umfrage geschrieben haben. Und Eltern, die ihre Arbeitsstunden verkürzt haben, sind verärgert, dass sie die freie Zeit nun nicht mit den Kindern verbringen können: „Ich habe mich bewusst für die Familie entschieden“, schreibt ein Teilnehmer. „Jetzt will man mir das Kind in der Schule klauen. Warum soll es in der Schule sitzen, obwohl ich an drei Tagen zu Hause bin?“ Auch bleibe keine Zeit für außerschulische Angebote wie Sport.

Verständnisfragen

Die Eltern wollten nicht recht verstehen, warum im Kindergarten und an Gesamtschulen andere Betreuungszeiten möglich seien, Grundschüler aber zwingend an fünf Tagen in der Woche in Betreuung sein müssten, so Töpler. „Eltern fragen, warum bei nicht festgelegten Qualitätsstandards ihren Kindern eine tägliche Teilnahme vorgeschrieben wird.“