Hagen. Die 22-Jährige Lisa Weber spielt ab Samstag in der Musical-Aufführung „Cabaret“ des Theaters Hagen eines der Kit-Kat-Girls. Sie ist dabei die einzige Laientänzerin neben den sechs Profis des Hagener Ensembles. „Für mich ist das traummäßig“, sagt die angehende BWL-Studentin begeistert. Das Lampenfieber vor der Premiere steigt stündlich bei ihr.
„Willkommen, Bienvenue, Welcome, im Cabaret, au Cabaret, to Cabaret!“ - so begrüßt der Conférencier allabendlich die Gäste im Kit-Kat-Club. Mit dabei sein wird ab Samstag auch Lisa Weber. Ausgangspunkt dieser traumhaften Geschichte ist das Beats-Projekt des Theaters Hagen mit den Hagener Berufskollegs im Frühjahr diesen Jahres.
„Ich hatte mich von der Kaufmannschule I aus für dieses Projekt beworben“, erinnert sich Lisa Weber. „Ich war Teil der Hagener Hiphop-Gang.“ Ihre Performance während der Proben machte Regisseur Thilo Borowczak aufmerksam auf sie und drei andere Tänzerinnen.
Die vier jungen Frauen wurden zu einem Vortanzen eingeladen. Schon diese Einladung war für Lisa Weber wie aus einer anderen Welt. Zwar bereitete ihr das Tanzen schon immer viel Freude, doch mehr als ein Hobby war es für sie nie. „Ich habe früher mit meiner Cousine an Tanzwettbewerben im Jugendzentrum Eilpe teilgenommen“, sagt Weber. Doch diese Zeit ist lange her. „Mir fehlte das Tanzen, da kam mir Beats gerade recht. Und jetzt Teil des Musicals zu sein, macht mich sehr glücklich.“
Allerdings bedeutet die kleine Rolle im Hintergrund auch richtig Arbeit für die Steuerfachangestellte. „Meine Rolle ist es, neben Sachen wie den Vorhang aufzuhalten, auch die Bilder der Profis zu füllen.“ Da muss natürlich jede Bewegung sitzen. Und was die Profis aus dem Effeff beherrschen, muss sich Lisa Weber eben mühsam erarbeiten.
Training mit Profitänzern bei den Proben
„Vor der ersten Probe hatte ich richtig Angst, aber die Profis haben mich immer unterstützt“, sagt Weber. Timo Radünz, einer der sechs Profitänzer, hat sich sogar Zeit für ein Extratraining genommen. Trotzdem geht es nicht ohne Heimarbeit. „Ich brauche eben ein wenig Zeit, bis ich verinnerlicht habe, was jeweils von mir verlangt wird“, sagt Weber. „Bei den Proben heißt es daher häufig ,From the top – von vorne’“, sagt Weber. „Ich werde dann aber trotzdem nicht angemeckert.“
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Noch hat Lisa Weber ein paar Proben vor der Brust, bis dann am Samstag bei der Premiere alles perfekt sitzen muss. „Diese Aufführung ist schon ein ganz anderes Feeling: die Perücke, die Kostüme – dieser Hauch von Nichts“, schwärmt Weber. Entsprechend groß ist das Kribbeln. Und bis Samstag wird es täglich größer. „Ich mache mich sowieso gerne verrückt“, räumt Weber ein. „Ich habe bei Beats allerdings ein paar Tricks gelernt, wie ich mit dem Lampenfieber umgehen kann.“
Großes Bühnenabenteuer als Kit-Kat-Girl
Wenn sich am Samstag um 19.30 Uhr der Vorhang für die Premiere des Musicals Cabaret öffnet, beginnt für Lisa Weber das große Bühnenabenteuer. Dann darf sie gleich in der Eröffnungsszene als eines der Kit-Kat-Girls auf die Bühne. „Ich darf ja nicht zu viel verraten, aber das Opening liefert schon eine schöne Strecke, wohin der Abend die Besucher führen wird.“ Mitten hinein ins Berliner Nachtleben der 1930er-Jahre. „Willkommen, Bienvenue, Welcome, im Cabaret, au Cabaret, to Cabaret!“