Haspe. .
Von 7.15 bis 15.30 Uhr geht Juliane Panhausen ihrem Beruf als Industriekauffrau bei der Gesenkschmiede Peter Schöttler in Haspe nach. Anschließend hat die 23-Jährige zwar Feierabend, aber noch lange keine Freizeit. Dann kramt die junge Frau ihre Uni-Unterlagen raus und lernt für ihr Wirtschaftsstudium. Juliane Panhausen ist Verbundstudentin; das heißt, sie verbindet Ausbildung und Studium. „Das ist durchaus positiv, weil sich viele Themen überschneiden“, sagt Panhausen. „Allerdings bedeutet ein Verbundstudium auch eine Menge Aufwand.“ Den ersten Teil hat sie geschafft: Kürzlich beendete sie erfolgreich ihre Ausbildung.
Nun muss Panhausen noch die letzten drei Semester ihres Studiums absolvieren. „Ich werde Marketing und Arbeitsrecht als Schwerpunkt wählen. Davon verspreche ich mir für mein weiteres Berufsleben am meisten.“ Das sieht die Wahlhagenerin durchaus beim jetzigen Arbeitgeber. „Ich bin nach der Ausbildung zunächst für ein Jahr übernommen worden und mir gefällt es hier sehr gut.“
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Ohnehin empfindet es die Aachenerin als Glücksfall, den Schritt nach Hagen gemacht zu haben. „Ich wollte nach dem Abi studieren, aber auch etwas Handfestes machen“, erinnert sich Panhausen, die dann von Schöttler-Geschäftsführer Thomas Hüttenheim auf die Möglichkeit eines Verbundstudiums aufmerksam gemacht wurde. „Er hatte sich schon nach Details erkundigt und ist mit mir zusammen zur Fachhochschule gefahren“, erinnert sich Panhausen. „Die Möglichkeit auf ein Studium war für mich ausschlaggebend, das Angebot in Hagen anzunehmen. Der Schritt in eine völlig neue Stadt war schon ein großer für mich.“
Blockveranstaltungen an der Hochschule
Mittlerweile hat sie in der neuen Heimat Fuß gefasst. Die neuen Bekanntschaften an der Uni haben da geholfen, auch wenn im Verbundstudium ein Großteil des Lernstoffes selbst erarbeitet werden muss. Alle zwei Wochen finden samstags Blockveranstaltungen an der Fachhochschule statt.
„Bis dahin muss ich mir jeweils vier Lerneinheiten erarbeitet haben. Das erfordert schon ein gutes Zeitmanagement“, sagt Panhausen. Und ein gewisses Maß an Disziplin. Allerdings genießt die Studentin auch die individuelle Betreuung an der Fachhochschule. „Wir sind 20 Personen pro Gruppe. Solche Zustände herrschen an den Hochschulen ja meist nicht. Das erlaubt uns auch persönlichen Kontakt mit den Professoren und Dozenten.“
Juliane Panhausen bereut ihre Entscheidung für ein Verbundstudium nicht. „Ich würde es jederzeit wieder so entscheiden und kann es nur jedem empfehlen. Doch jeder muss sich auch im Klaren darüber sein, auf was er sich einlässt.“ Natürlich hofft die Industriekauffrau, dass ihr Arbeitgeber auch künftig auf sie setzen wird: „Ich würde gerne irgendwann mal in der Personalabteilung arbeiten.“