Hagen. .

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni leicht gestiegen. Gegenüber dem Mai erhöhte sie sich um 14 auf 9637. Der saisontypische Rückgang fiel aus. Als Grund wird die geringere Dynamik am Arbeitsmarkt genannt.

Vor einem Jahr, im Juni 2010, hatte es allerdings noch 149 Erwerbslose mehr gegeben. Die aktuelle Arbeitslosenquote lautete wie im Mai 10,1 Prozent (Vorjahr 10,3).

Während binnen eines Jahres die Zahl der Erwerbslosen tendenziell leicht zurückging, schwappte die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen innerhalb der vergangenen zwölf Monate nach oben. Im Juni 2010 waren 1026 Menschen im Alter zwischen 15 und 25 in Hagen arbeitslos gemeldet. Aktuell sind in dieser Altersgruppe 1175 Menschen erwerbslos. Ein Plus von 14,1 Prozent. „Der Arbeitsmarkt für Jugendliche, die ihre Ausbildung beendet haben“, erläutert Agentursprecher Ulrich Brauer, „ist zwar noch immer aufnahmefähig. Die Situation ist aber nicht mehr so rosig wie noch vor einem Jahr.“ Dagegen gingen im selben Zeitraum die Arbeitslosenzahlen bei den über 50-Jährigen um 2,8 Prozent zurück.

Erholung ins Stocken geraten

„Insgesamt ist zu erkennen, dass die Erholung ins Stocken geraten ist“, so Thomas Helm, Chef der Agentur für Arbeit Hagen. „Angesichts ungewisser Konjunkturaussichten und unter dem Eindruck der Euro-Schuldenkrise zögern Unternehmen mit der Einstellung.“ Der Optimismus sei gesunken. „Wir haben noch kein Entlassproblem, aber die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes ist geringer.“ Auch der Ausblick auf die kommenden Monate fällt verhalten aus: „Die Anzeichen für eine Eintrübung mehren sich“, sagt Helm. Die Dynamik gegenüber den Vorjahren habe merklich nachgelassen, die Arbeitssuche werde wieder schwerer.

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften war nach dem Zuwachs im Vormonat schwächer. 467 Stellen wurden neu gemeldet, 130 weniger als im Mai und 83 weniger als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr 2012 wurden in Hagen 2938 Stellen gemeldet, immerhin 2,3 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2011.Für die nächsten Monate sei wegen der dämpfenden Wirkung der bevorstehenden Hauptferienzeit keine positive Entwicklung zu erwarten.