Hagen-Mitte. . Die Hagener Feuerwehr musste zwischen November 2011 und Januar dieses Jahres mehrmals zu Einsätzen am Kunstquartier ausrücken. Grund war jeweils ein Druckabfall in der Sprinkleranlage, der den Alarm der Brandmeldeanlage auslöste. Der Druckabfall steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den mutmaßlichen baulichen Unzulänglichkeiten.
Denn die von Keimen befallenen Wasserleitungen im Museum müssen zeitweise gespült werden – und diese Spülvorgänge sorgen auch regelmäßig für den Druckabfall in der Sprinkleranlage.
Es ist – im Vergleich zu den bereits bekannten Kostentreibern am Kunstquartier wie der Überschreitung des kalkulierten Jahresbudgets um mehr als eine Million Euro und der notwendig gewordenen Investition in eine provisorische Lüftungsanlage – zwar eine pekuniäre Kleinigkeit: Acht Mal musste die Feuerwehr in den letzten drei Monaten mit 25 Mann Richtung Kunstquartier ausrücken. Kostenpunkt: jeweils 700 Euro. Diese Vorgänge sind freilich ein weiterer Mosaikstein in der Geschichte aus Pleiten, Pech und Pannen am Kunstquartier. Und die Feuerwehr wird auch in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder wegen dieser Fehl-Alarmierungen zum Museumskomplex aufbrechen müssen.
Nicht zu verantworten den Alarm zu ignorieren
Der Druckabfall in der Sprinkleranlage macht sich stets erst nach Stunden bemerkbar. „Wir können es dann aber nicht riskieren“, sagt Feuerwehrchef Heinz Jäger, „den Alarm zu ignorieren, weil wir glauben, es sei ohnehin nur die Sprinkleranlage.“ Es werde aber mit der Gebäudewirtschaft nach Lösungen gesucht, eine Alarmierung nach den Leitungsspülungen zu verhindern – bislang erfolglos.
Eine Sanierung der verkeimenden Leitungen ist derzeit nicht möglich. Die Bauverwaltung darf wegen eines Beweissicherungsverfahrens keine Mängel am Kunstquartier beheben. Die Stadt will gegen die Baufirmen Schadensersatzansprüche geltend machen. „Der Gutachter wird Anfang Februar die Arbeit aufnehmen“, sagt Stadtsprecher Thomas Bleicher. Das Verfahren kann sich aber über Monate und Jahre ziehen. So lange muss auch die Feuerwehr auf die Begleichung ihrer Rechnungen warten. Denn falls die Stadt Recht bekommt, müsste die Baufirma auch diese Einsatzkosten übernehmen.