Hagen. Die Skulptur „Rondell“ des Berliner Künstlers Raimund Kummer wird jetzt doch nicht über dem Platz des Kunstquartiers aufgehängt. Das teilten die Stadt Hagen und die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West am Mittwoch Nachmittag mit.

Oberbürgermeister Jörg Dehm macht „Stimmungsmache“ gegen das Projekt für das Aus verantwortlich.

Grund für den Rückzug sei die Einschätzung, „dass der gewählte Standort für das Kunstwerk nicht in Einklang gebracht werden könnte mit der ursprünglich angedachten Intention der Stiftung, durch eine derartige Schenkung einen öffentlichen Raum nachhaltig positiv zu beeinflussen“.

Der Hagener Rat hatte die Schenkung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in seiner jüngsten Sitzung am 24. Februar noch angenommen. Mit der Entscheidung vom Donnerstag ist dieser Beschluss allerdings hinfällig.

„Stimmungsmache von interessierter Seite“

Oberbürgermeister Jörg Dehm kritisierte im Zusammenhang mit dem Aus für das Kunstprojekt eine „Stimmungsmache“, die von „interessierter Seite“ lanciert worden sei. „Wenn dieser Stimmungsmache dann auch noch ein entsprechender Platz in der öffentlichen Diskussion eingeräumt wird, dann muss man davon ausgehen, dass auf Dauer nur wenig Akzeptanz in der Bevölkerung für ein solches Kunstwerk und die damit verbundenen Ausgaben erreicht werden kann.“ Die mit 100 000 Euro dotierte Schenkung im Rahmen des Sparda-Kunstpreises NRW 2010/2011 werde jetzt zurückgezogen. Das geschehe in Abstimmung zwischen Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West und der Stadt Hagen.

Ablehnung vieler Kunstfreunde

Viele Hagener Kunstfreunde hatten aus ihrer Ablehnung gegen die Installation keinen Hehl gemacht. Zu den Kritikern zählten u.a. der Leiter des Emil-Schumacher Museums, Dr. Ulrich Schumacher, die Vorsitzende des Karl-Ernst-Osthaus-Bundes, Eva Rapp-Frick, und der Vorsitzende des Fördervereins Emil Schumacher, Karl-Josef Steden.

Der Künstler Raimund Kummer selbst wurde vom Vorstand der Stiftung der Sparda-Bank West bereits über das Aus für sein Kunstprojekt informiert. Er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Geld jetzt für Kinder

Die Stiftung der Sparda Bank sicherte unterdessen zu, dass die ursprünglich für den Kunstpreis vorgesehene Summe von 100 000 Euro alternativ in den Kinderschutz sowie in Projekte zur Frühen Hilfe in Hagen fließen soll. „Eine Zusage“, so Dehm, „für die ich mich nur ganz ausdrücklich und im Namen der künftigen Empfänger bei dem wirklich großzügigen Spender bedanken kann.“