Hagen. . „Zwischen Tradition und Moderne“ heißt ein neues Buch, dass die zum Teil verborgenen Schmuckstücke des Jugendstils in Hagen in den Fokus rückt.

Der favorisierte Namenszusatz „Stadt der Fernuniversität“ auf dem Hagener Ortsschild bekommt Konkurrenz. „Stadt des Jugendstils“ drängt sich auf, zumindest wenn man das gerade erschienene Buch „Zwischen Tradition und Moderne. Jugendstil in Hagen“ in die Hand nimmt. Gestern stellten Förderer, Herausgeber und Autoren das Kunstbuch im Osthaus-Museum vor.

„Prachtband ist da fast noch untertrieben“, sagte Kulturdezernent Herbert Bleicher. Und tatsächlich, der 230 Seiten umfassende hochwertige Band mit vielen Fotos wird viele Bürger zum Staunen bringen. „Vermutlich wird manch Hagener ähnlich dem Zugereisten bei einem Streifzug durch dieses Buch überrascht sein, welche architektonischen Schätze seine Heimatstadt birgt“, umschreibt es Tayfun Belgin im Vorwort. Der Direktor des Osthaus-Museums hat das Werk mit Journalist Michael Eckhoff und Kunsthistorikerin Elisabeth May herausgegeben und sagt: „Es ist ein Zeugnis stolzer Tradition und Gegenwart.“

Image aufwerten

Das Jugendstil-Projekt ist daher ein weiterer Impuls in den Bestrebungen, das Image aufzuwerten und die schönsten Seiten der Stadt zu zeigen. Ähnliche Interessen verfolgen etwa der frisch gegründete Unternehmerverein und die Hagen-Agentur.

Die Produktion des Buches geht auf das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 zurück und konnte erst mit Unterstützung der Sparkasse und der Wohnungsbauunternehmen realisiert werden. „Jugendstil ist ein wirkliches Hagener Thema“, begründet Harald Kaerger, Geschäftsführer der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft, sein Engagement. „Wir Wohnungsbauunternehmen haben reinrassige Jugendstil-Bauten in den Beständen.“

Details in den Stadtteilen

So geht es in den neun Beiträgen der sechs Autoren nicht nur um die herausstechenden Bauten des „Hagener Impulses“ wie den Hohenhof und das ehemalige Folkwang-Museum, sondern auch um viele Details in den Stadtteilen. „Die Hagener kennen ihre Stadt gar nicht so gut“, sagt Autorin Elisabeth May. „Wir wollen aufmerksam machen auf Schmuckstücke.“ Herbert Bleicher hat sein Highlight bereits gefunden: die Seiten über seine Heimat Hohenlimburg. Und Oberbürgermeister Jörg Dehm bekommt gleich 100 Exemplare, die er als Stadtgeschenk verteilen wird. Die beschenkten Gäste können sich das Buch dann wunderbar bei Stadtrundgängen erschließen.

Am Samstag stellt Verlegerin Petra Holtmann vom Hagener Ardenku-Verlag das Buch um 11 Uhr mit den Autoren in der Buchhandlung Thalia, Elberfelder Straße, vor.