Hagen.

Man wähnt sich in Schilda. Dabei befinden wir uns in Hagen, in Hagen ohne alles. Bis zum Sommer wurden Bewohner und Besucher der Stadt, die ein Ortsschild passierten, in der „Stadt der FernUniversität“ begrüßt. Dann mussten der Zusatznamenszug von allen Schildern auf Druck der Landesregierung abgeknibbelt werden. Bald könnte er die insgesamt 95 Schilder erneut zieren, die städtisches Gebiet markieren.

Denn das Land hat Mittwoch nicht nur grünes Licht für Namenszusätze auf Ortsschildern gegeben, sondern Oberbürgermeister Jörg Dehm hat sich sogleich wieder für den Hinweis auf die größte Hochschule Deutschlands stark gemacht.

Rauf – runter – bald wieder rauf, solche Klimmzüge kosten Geld. Rauf ist dabei jeweils gesponsert. Für die erste Runde Aufkleber, die im Sommer des Kulturhauptstadtjahres 2010 auf die Schilder geklebt wurden, waren 10.000 Euro fällig – bezahlt vom stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der Fernuniversität, Bernd Pederzani, und der Hagener Firma Schilder-Schulz. Die Stadt musste erst in die Kasse greifen, als das Verbot durch die Landesregierung ausgesprochen wurde. „Das hat rund 9 000 Euro gekostet“, bilanziert Stadtsprecher Michael Kaub. Zwei städtische Angestellte waren dafür unterwegs, pro Schild brauchten sie durchschnittlich eine halbe Stunde.

Die zweite Runde rauf koste die Stadt noch mal nichts, beteuert Stadtsprecher Thomas Bleicher auf Anfrage. „Es springen die selben Sponsoren wie beim ersten Mal ein.“

Welchen Zusatz die Hagener Ortstafeln künftig tragen werden, solle nach genauer Prüfung des neuen Gesetzestextes festgelegt werden. Oberbürgermeister Jörg Dehm ist allerdings sicher, dass es abermals eine überwältigende Mehrheit im Rat der Stadt geben wird, die sich in Sachen Namenszusatz öffentlich zum Universitätsstandort Hagen bekennen wird: „Mit derart herausragenden Alleinstellungsmerkmalen muss man sich als Stadt doch nicht verstecken!“