Schwelm. Dramatische Wende im Fall der getöteten Schwelmerin Waltraud F.: Die Polizei konnte am Donnerstag eine Verdächtige festnehmen. Die 45-Jährige soll nach Polizeiangaben einen Raubmord an ihrem 88-jährigen Opfer vorgetäuscht haben. Anschließend wollte sie sich offenbar das Leben nehmen.
Bei den Ermittlungen nach der Tötung der 88-jährigen Schwelmerin Waltraud F. hat die Polizei eine Verdächtige festnehmen können. Der Mordkommission der Polizei Hagen lagen am Donnerstag erste Ergebnisse der im Landeskriminalamt untersuchten Spuren vor. Nach Zeugenaussagen kam die Polizei auf die Spur der mutmaßlichen Täterin.
Auf einer Pressekonferenz präsentierten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag den bisherigen Stand ihrer Ermittlungen. Demnach ist die mutmaßliche Täterin eine 45-jährige Mutter, die in der Nachbarschaft der Getöteten in der Schwelmer Sedanstraße gewohnt hat.
Auch interessant
Am Tag der Tat, den 22. Oktober, hatte die 45-Jährige demnach die demente Seniorin in ihrer Wohnung aufgesucht und getötet. Um die Tat zu verschleiern, fesselte und knebelte sie die Tote angeblich und hoffte offenbar, einen Raubmord vortäuschen zu können. Anschließend soll sie nach Hause gegangen sein.
Selbstmordversuch nach der Tat
Offenbar von Gewissensbissen geplagt, soll die mutmaßliche Täterin anschließend versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Laut Polizei legte sie sich in das Gleisbett einer Bahnlinie in Schwelm. Als sich ein Regionalexpress näherte habe sie versucht, zu fliehen, wurde aber von dem Zug erfasst und verlor einen Fuß. Die schwer verletzte Frau wurde ins Bochumer Krankenhaus Bergmannsheil gebracht. Dort verhaftete die Polizei die Frau am Donnerstag.
Zu den näheren Hintergründen konnten Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer und der Leiter der Mordkommission Thomas Hauck noch keine nähreren Angaben machen. Die mutmaßliche Täterin ist Frisörin und hat dem Opfer wohl schon einmal die Haare geschnitten. Ob es bei der Tat um Geld ging, ist nicht klar. Das Opfer lebte in bescheidenen Verhältnissen.
