Arnsberg. . Der Renaturierung der Ruhr widmet die Stadt weiterhin große Aufmerksamkeit. So hat die Neue Arbeit Arnsberg (NAA) gerade einen Flussabschnitt an der Hammerweide „in Form“ gebracht. In enger Abstimmung mit den zuständigen Landschafts- und Wasserbehörden sowie dem städtischen Umweltamt. Finanziert wurde das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen.

„Unsere Zielvorgabe war,“ erläutert vor Ort Thomas Pietz als verantwortlicher Anleiter der NAA, „der Ruhr auf dieser etwa 90 Meter langen Strecke wieder eine eigendynamische Entwicklung zu ermöglichen.“ Deshalb standen mit Arbeitsbeginn Mitte August auch gleich schwere Aufgaben an: die sogenannte „Entfesselung“ des Ufers.

Was sich abenteuerlich anhört, ist nichts anderes als die punktuelle Entfernung der vor vielen Jahren zwecks Flussbegradigung in der Uferböschung befestigten großen Bruchsteinblöcke.

Doch dieser Denkweise, nämlich die natürliche Veränderung von Gewässerbereichen und damit in Flussauen zu unterbinden und den Fluss mitunter in ein allzu enges Korsett zu zwängen, hat man inzwischen in gewissen Bereichen eine Absage erteilt. „Denn mit dem Entfernen der Felsblöcke,“ sagt Pietz, „kann die Ruhr in diesem Abschnitt das Ufer wieder bearbeiten und damit entwickelt sich nach und nach erneut eine naturgeformte Landschaft.“ Was auch nicht unwichtig sei für Flora und Fauna in den Uferzonen.

Land übernimmt Kosten

Doch damit nicht genug. Die Mitarbeiter der NAA haben in der direkt hinter dem Ufer liegenden Aue - übrigens ein Naturschutzgebiet - zwei „Blänke“ angelegt. Simpel ausgedrückt: zwei tiefe Löcher in Form von Bombentrichtern. Aber von großer Bedeutung für Bodenbrüter und Amphibien. Gerade von letzteren, sagt Thomas Pietz, gibt es in diesem Bereich sehr viele Arten. „Auch die Schlingnatter ist hier wieder heimisch.“

Und was hat eine Blänke damit zu tun? Sehr viel: Auf dem Grund eines solchen Trichters sammelt sich Wasser, der Boden weicht auf. Ein idealer Tummelplatz also für Amphibien und anderes Getier, das derartige Bedingungen liebt. An den Rändern dagegen bildet sich nach und nach natürlicher Bewuchs, der den Bodenbrütern in der heimischen Vogelwelt hervorragende Nischen zur Aufzucht des Nachwuchses bietet.

Das Projekt an der Hammerweide wurde vom Land mit 7 800 Euro gefördert.