Arnsberg. .

Am Dienstagabend wurden die Ergebnisse des sogenannten „Bio-Monitorings“, einer Untersuchung der Wasserqualität der Ruhr, im Neheimer Lokal „1220 Schwiedinghauser“ vorgestellt. Die Untersuchung soll zeigen, ob die Renaturierung der Ruhr Früchte trägt. Dr. Gotthard Scheja, Leiter des Umweltbüros der Stadt Arnsberg, dürfte zufrieden sein mit dem, was Dr. Günter Bockwinkel von der Bielefelder Firma NZO, die im Auftrag der Bezirksregierung die Ruhr schon seit 2009 mit standardisierten Methoden untersucht, zu berichten hatte.

Der Fluss habe große Fortschritte seit Beginn der Maßnahmen im Jahr 2003 gemacht. Mit einer „hohen Eigendynamik“, so Bockwinkel, habe die Ruhr sich zusehends dem erwünschten natürlichen Zustand angenähert. Das ist einerseits für jeden Arnsberger zu sehen, denn die Uferlinie und das Gesamtbild des Flusses haben sich vom geraden, eintönigen Flussbett zu einer vielseitigen, abwechslungsreichen und „faszinierenden Landschaft zwischen Autobahn und Siedlung“ gemausert, so Bockwinkel. Andererseits gibt es noch die von außen eher schwierig wahrnehmbaren Entwicklungen im Wasser. Denn dort fanden die Biologen der NZO teilweise „eindrucksvolle Fischbestände“ vor. Ferner habe sich mittlerweile ein „guter ökologischer Zustand“ eingestellt, weiß der Biologe Dr. Bockwinkel zu berichten. Dieser „gute ökologische Zustand“ sei Ausdruck der guten Wasserqualität der Ruhr im Stadtgebiet.

So ist der Fluss auf einem guten Weg, in seinen natürlichen Zustand zurückzufinden. Das Ziel des 15 Mio. Euro-Projekts „Ruhr-Renaturierung“ ist also fast erreicht. „Wasser ist ja kein stationäres System“, erklärt Dr. Scheja vom Umweltbüro der Stadt Arnsberg und verdeutlicht so, dass die Entwicklung lange noch nicht beendet ist. Die Pflanzen am Ufer der Ruhr brauchen noch Zeit zu wachsen, einige Fische wie die Barbe oder die Bachforelle fühlen sich in der Arnsberger Ruhr noch nicht so wohl wie sie es sollten. Die Studie zeigt außerdem, dass die Entwicklung in den Neheimer Bauabschnitten teilweise besser vorangeht als in Alt-Arnsberger Teilen der Ruhr.

Trotzdem spricht Scheja bereits jetzt von einem „Erfolg“, den es zu wahren gelte. Der Appell ging am Dienstag an die Arnsberger Angelvereine, die in Zukunft die Firma NZO bei der Überwachung der Fischbestände unterstützen sollen, aber auch an die Bürger. Denn es finde zwar eine „Wiederentdeckung der Natur“ statt, aber der ein oder andere hinterlässt auf seiner Entdeckungsreise Spuren, die der Entwicklung schaden könnten.