Arnsberg. . 33 Projekte zur Renaturierung der Ruhr wurden seit 2003 in Arnsberg gefördert - mit gut 12 Millionen Euro aus Wasserbaumitteln und Geldern zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Jetzt folgen noch zusätzliche kleinere Maßnahmen, zum Beispiel weitere Uferentfesselungen in Teilabschnitten des Flusses.

An die Neue Arbeit Arnsberg e.V., die Ruhrwellen Arnsberg e.V. und den Hegering Arnsberg e.V. gingen jetzt Förderbescheide des Landes NRW über insgesamt 24.280 Euro. Während die beiden Erstgenannten schon bei diversen Renaturierungsmaßnahmen vor Ort tätig waren, sind die Ehrenamtlichen des Hegering e.V. erstmals federführend bei einer Projektumsetzung beteiligt.

„Die Ruhrrenaturierung in Arnsberg ist eine Erfolgsgeschichte, der nun weitere Kapitel hinzugefügt werden“, freut sich Joachim Drüke, zuständiger Dezernent der Bezirksregierung im Bereich Wasserwirtschaft.

Die bisherigen Renaturierungsmaßnahmen der Stadt Arnsberg haben Vorbildcharakter. Seit 2009 verläuft die Ruhr wieder durchgängig im Stadtgebiet. Die renaturierten Abschnitte umfassen eine Fließstrecke von zirka 8,5 Kilometern - verteilt auf 36 Kilometern. Erst kürzlich wurde Arnsberg im Zuge der „Weltdekade der Biologischen Vielfalt“ als „UN-Stadt“ ausgezeichnet. Das Projektmonitoring belegt: Eigendynamik, ökologischer Zustand und Strukturvielfalt der Ruhr haben sich verbessert. Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurden erfüllt. Und nicht zuletzt: Die Renaturierungen optimieren den Hochwasserschutz. Weitere Folgeeffekte: Die Aufenthalts- und Lebensqualität vor Ort wurden erhöht - somit auch die Potenziale in puncto Naherholung und Tourismus.

Im Bereich Hammerweise

Im Bereich Hammerweide wird das Ruhrufer auf 300 Metern entfesselt (Flusskilometer 146,5 bis 146,8). Ufersicherungen werden entfernt, damit sich die Ruhr selber Platz schaffen kann. Mit dem Kies, den sie dabei verlagert, schafft sie die Lebensräume, die Fische und viele Wasserinsekten benötigen. Durch eine Initialpflanzung mit Weiden und Erlen (250 Stück) soll sich ein Untergehölzstreifen entwickeln. Auch die Anlage von zwei Blänken ist vorgesehen, in denen bei hohen Wasserständen offene Wasserflächen entstehen. Die Neue Arbeit Arnsberg erhält hierfür eine Förderung von 6.280 Euro (Gesamtkosten: 7.850 Euro).

Im Bereich Altes Feld

Ähnliches plant der Hegering e.V. im Bereich Altes Feld: Hier soll das Ufer zwischen Flusskilometer 149,3 und 149,65 entfesselt werden. Das geschieht durch partielle Entfernung rechtsseitiger Befestigungen. Die Maßnahmen tragen langfristig dazu bei, dass vorhandene Flutrinnen auf einer angrenzenden Wiese wieder aktiviert werden. Die Förderung beträgt 8.000 Euro,, die Gesamtkosten belaufen sich auf 10.000 Euro.

Im Bereich der Walpke

Mit 10.000 Euro (12.500 Euro Gesamtkosten) wird eine Maßnahme des Vereins Ruhrwellen Arnsberg gefördert. Ziel: Die Walpke soll für Fische durchgängiger gemacht werden. Ein Fischpass wird ertüchtigt, damit Fische auf ihrer Wanderung - ebenso wie Kleinorganismen - die Stelle künftig besser überwinden können. Zudem wird die Walpke auf 200 Metern an die Ruhr angebunden.