Arnsberg. . Viel diskutiert in der Öffentlichkeit wird derzeit die Planung für die Baulücken-Schließung an der Arnsberger Bömerstraße. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, wer und was sich hinter dem „Beirat für Stadtgestaltung“ verbirgt. Beim Blick über den Tellerrand setzt die Stadt Arnsberg auch auf externes Wissen.

Wer und was verbirgt sich hinter dem „Beirat für Stadtgestaltung“ in Arnsberg? Zunächst einmal: Dieser Beirat ist kein Kaninchen, das plötzlich aus dem Hut gezaubert wurde, sondern eine schon lange Zeit bestehende Einrichtung, die nach einem Ratsbeschluss aus 2011 nur in anderer Form besetzt wurde.

Grundsätzlich, erläutert der Arnsberger Stadtplaner Klaus Fröhlich, soll dieser Beirat bei besonders prägnanten Themen wie der Bömerstraße externes Fachwissen und externe Sicht beratend einbringen. In früheren Jahren sei dieses Gremium mit örtlichen Akteuren besetzt worden, „aber das hat nicht so hingehauen, weil niemand einen ihm bekannten Kollegen madig macht wollte. So ist die Arbeit des Beirats langsam eingeschlafen“.

Weil aber der Blick über den Tellerrand hinaus gerade in der Stadtentwicklung von einiger Bedeutung sei, habe der Rat diesem Gremium neues Leben eingehaucht und - bis auf jeweils zwei Vertreter der örtlichen Politik und der Stadtverwaltung - nur mit auswärtigen Fachleuten besetzt. Darunter mit Susanne Schamp aus Dortmund die Vizepräsidentin des Bundes Deutscher Architekten.

Beirat für Stadtgesaltung mit ausgewiesenen Experten

Susanne Schamp aus Dortmund leitet den Arnsberger Beirat für Stadtgestaltung. Sie ist die Vizepräsidentin des Bundes Deutscher Architekten. Foto: WP
Susanne Schamp aus Dortmund leitet den Arnsberger Beirat für Stadtgestaltung. Sie ist die Vizepräsidentin des Bundes Deutscher Architekten. Foto: WP © WP

„Dieser mit ausgewiesenen Kennern besetzte Beirat ist damit allein ein Instrument, um spezielles Fachwissen nach Arnsberg zu holen.“ Was, so Fröhlich, gerade durch externe Mitglieder viel einfacher sei: „Sie können völlig unabhängig urteilen, weil sie vor Ort nicht verwurzelt sind. Und damit ist auch jeglicher Klüngel ausgeschlossen.“ Zudem dürfen die Beiratsmitglieder zwei Jahre vor der Berufung und zwei Jahre nach Ausscheiden aus dem Beirat im Stadtgebiet Arnsberg keinerlei Aufträge ausgeführt haben bzw. annehmen.

Die Funktion dieser Einrichtung liege ausschließlich in der Projektbewertung und dem Erteilen von Empfehlungen. „Damit wollen wir unsere geplanten Vorhaben so weit wie möglich optimieren,“ sagt Klaus Fröhlich, der in der Stadtverwaltung der „Zukunftsagentur Stadtentwicklung“ angehört. Diskussionen seien dabei ausdrücklich erwünscht. „Deshalb gehen wir damit in die Bürgerwerkstätten.“ Wie ganz aktuell mit der Bömerstraße.

Bessere Baukultur durch Synergieeffekte das Ziel

Bislang könne man jedenfalls festhalten, dass die Zusammenarbeit mit dem Beirat ausgesprochen gut und kreativ verlaufe und durch diese Synergieeffekte letztlich eine bessere Baukultur entstehe. „Das ist ja schließlich unser Ziel. Und wir können durch diese feine Abstimmung zwischen allen Beteiligten schon im Vorfeld letztlich viel Zeit und Geld einsparen.“ Zum Beispiel durch schnellere Baugenehmigungen.