Arnsberg/Sundern. .

„Wir wollen unsere Innenstadt attraktiver machen. Doch auf dem Haarstrang tobt ein Kampf der Möbelriesen, am Werler Kreuz wird ein Factory Outlet Center geplant“, brachte Sunderns Bürgermeister Detlef Lins die Ängste in der Röhrstadt auf den Punkt. Unterdessen melden sich Alt-Arnsberger Kaufleute zu Wort, die in einem Werler FOC auch eine Chance für die Region Arnsberg sehen.

„Was für Steuerungsmöglichkeiten bleiben uns hier noch?“, richtete Sunderns Bürgermeister Lins die Frage an den Fraktionschef der CDU im NRW-Landtag, Karl-Josef Laumann, der im „Tagwerk“ einen Bericht aus Düsseldorf abgab. Und Detlef Lins machte die Wünsche in Sundern und Arnsberg noch deutlicher: „Ich bitte Sie, machen Sie dem Unsinn ein Ende! Unsere Innenstädte bleiben auf der Strecke. Wir müssen wieder Einfluss bekommen.“

Laumann gab dem ersten Bürger Sunderns Recht: „Wir brauchen da nach dem Ochtrup-Urteil wieder eine steuernde Möglichkeit. Es kann nicht sein, dass ein FOC im Umkreis von 40, 50 Kilometern alles kaputt macht“, nahm er die Argumente von Lins auf. Man habe in der nächsten Woche einen Termin in der Staatskanzlei, bei dem dieses Thema auf der Agenda stehe. Das müsse man jetzt fachlich abarbeiten, so Laumann weiter. Bis zum Frühjahr müsse man die Gesetzeslage in NRW an das Ochtruper Urteil und die daraus resultierende Gesetzeslücke anpassen.

Die Alt-Arnsberger Kaufleute - 34 von ihnen haben einen Leserbrief an die WP unterzeichnet - sprechen nicht von Angst, sondern Perspektiven. „Es sollte möglich sein, für Arnsberg mit all seinen Stadtteilen Investitionen in Werl positiv zu nutzen“, so die Kaufleute, „denn es ist anzunehmen, dass das Center sehr viele Menschen in unsere Region ziehen wird“.

Die Alt-Arnsberger Geschäftsleute stellen fest, dass der „starke Stadtteil Neheim“ durch die Werler Planung eines FOC „zum ersten Mal Seitenwind erfährt und aufgrund der jahrelangen Zuwendung der Politiker damit nicht umgehen kann“. In Alt-Arnsberg, Hüsten und Oeventrop hätte man hingegen bereits Erfahrung mit solchen Seitenwinden gemacht. Die Arnsberger Kaufleute vertreten die Meinung, dass gesunder Mitbewerb den Verkauf eher stärkt als behindert.