Arnsberg.

In einer Grundlageninformation zur Planung eines Factory Outlet Centers (FOC) in Werl (wir berichteten in den vergangenen Tagen) sieht die Industrie- und Handelskammer Arnsberg für Städte mit „vergleichsweise hoher Textilkompetenz im Nahbereich von 30 Minuten Anfahrtszeit“ eine Verdrängungswirkung im Einzelhandel. Im Falle eines FOC in Werl, so die IHK, wären das vor allem Arnsberg-Neheim, aber auch Hamm, Soest, Unna und Lippstadt.

„Eine Bewertung des gesamten Vorhabens ist dennoch noch verfrüht“, betont Thomas Frye, zuständig für den Geschäftsbereich Standortpolitik bei der IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland. Zwar habe die Stadt Werl schon ein Gespräch mit der IHK gehabt, doch seien zuviele Einzelheiten wie Betreiber und Standort derzeit noch unbekannt. Vieles hänge letztendlich auch vom konkreten Betreiberkonzept ab. „Auswirkung auf Arnsberg sind aber abzusehen“, sagt Frye. Betroffenheit ist vor allem im Textil- und Sportartikelbereich zu sehen, weil bei den Angeboten in Outlet-Centern Bekleidung, Sportbekleidung und Schuhe „ganz eindeutig dominieren“.

Die IHK stellt bezüglich der Genehmigungsvoraussetzungen klar, dass „an allen Verfahren die Öffentlichkeit, die betroffenen Städte und die IHK beteiligt sind“. Die Stadt Werl dürfe ein Sondergebiet für FOC in ihrem Flächennutzungsplan darstellen, doch müsse diese planungsrechtliche Aussage den Zielen der Landesplanung entsprechen. In Werl hingegen möchte man aber nicht akzeptieren, dass Landesplanung zur „Entwicklungsbremse“ für derzeit schwächere Kommunen werde.