Neheim. Die Neheimer Fotografin Beate Assmuth-Ong sammelt mit dem Verkauf von Bildern der Natur in Afrika Geld für soziale Projekte.
Nicht viele Menschen können behaupten, einmal Auge in Auge mit einem Elefanten oder einem Löwen in einer afrikanischen Savanne gelegen und diese dann auch noch fotografiert zu haben. Beate Assmuth-Ong hat dieses Spektakel bereits mehrmals erlebt. Die gebürtige Neheimerin reist seit zwei Jahren wiederholt auf den Kontinent, um die Natur zu erkunden, Menschen kennenzulernen und wilde Tiere abzulichten.
„Foto-Safaris sind kein Wellness-Urlaub. Man steht früh morgens um 5 Uhr auf und ist dann bis in den Vormittag hinein mit dem Jeep unterwegs. Immer auf der Suche nach Fotomotiven. Mittags macht man dann Pause und ruht sich von den Strapazen aus, ehe es nachmittags wieder los geht. Bis zur Abenddämmerung sucht man erneut nach Fotomotiven. Meistens fällt man dann spätabends todmüde ins Bett.“
Beate Assmuth-Ong hat einiges von der Welt gesehen. In den 80er Jahren arbeitete die gelernte Friseurin in München und Hamburg. Danach ging sie in die USA, wo sie ihren Mann kennenlernte und mit ihm zusammen dort 28 Jahre lang lebte. Vor dreieinhalb Jahren kehrte sie während der Pandemie zurück in die alte Heimat nach Neheim. Als ihr Mann starb, suchte sie nach Wegen, die Trauer zu verarbeiten. Der Zufall führte sie zusammen mit einer Freundin auf einer Reise nach Afrika. „Ich habe mich in den Kontinent, die Menschen und die Natur verliebt“, berichtet die Neheimerin.
Aktuelles aus Arnsberg
- Wie eine Neheimerin Menschen bei Burn-Out hilft
- Wesco verliert Markenrechte und Arbeitsplätze in Arnsberg
- Brückensperrung erzürnt die Menschen in Neheim
- Traditionsmetzgerei aus Arnsberg findet Nachfolger
Zwei Mal war sie bislang in Tansania, weitere Reisen führten Beate Assmuth-Ong nach Simbabwe, Südafrika, Kenia, Sambia und Uganda. Immer im Gepäck ihre Kamera. „Ich habe als blutige Anfängerin gestartet. Eine Freundin hat mir Tipps zum Fotografieren gegeben. Anfangs musste mein kleiner Hund für die ersten Aufnahmen als Motiv herhalten. Stück für Stück habe ich die Kamera und die einzelnen Funktionen kennengelernt.“ Auf den Safaris verfeinerte sie ihren Stil der Fotografie und sammelte reichlich Erfahrung.
Nach und nach fotografierte sie nicht nur die sie sogenannten „Big Five“ – dabei handelt es sich um den afrikanischen Elefanten, das Nashorn, den Kaffernbüffel, den Löwen und den Leoparden. Es kamen auch Aufnahmen von zahlreichen weiteren Tieren hinzu. „Die Guides auf den Foto-Safaris geben Tipps und Hinweise, was man zur eigenen Sicherheit beachten sollte. Trotzdem kann es vorkommen, dass Tiere ganz nah an den Jeep kommen. Einmal hat ein Löwe sogar an meinen Schuhen geschnüffelt. Da fällt es nicht leicht, ruhig zu bleiben“, gibt die Fotografin zu.
Das sind die Öffnungszeiten der Ausstellung
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags sowie sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Mit einer E-Mail an info@bao-photo.com bietet Beate Assmuth-Ong auch Infos, Führungen oder Termine außerhalb der Öffnungszeiten an.
Grundsätzlich nehme man auf den Foto-Safaris, an denen sie teilgenommen habe, keine Waffen mit. Die Einheimischen würden den Teilnehmern der Safari die Grenzen aufzeigen, an die sich alle zu halten hätten. Man gehe auf die Tiere bewusst nicht drauf zu, sondern warte vielmehr, ob die Tiere aus eigener Neugier kämen. Dadurch entstünden die besonderen Aufnahmen. Beate Assmuth-Ongs Bilder sind so gut, dass sie es mit drei Aufnahmen in die Endrunde des Wettbewerbs „Wildlife Photographer of the Year“ des Natural History Museums in London geschafft hat.
Neues aus Sundern
- Feuerwehr im Dienste der Sunderner Bürger
- Dritter Rettungswagen für Sundern
- Warum in Brenschede kein Handy-Netz ist
- Buswartehaus in Allendorf nach Vandalismus repariert
Diese drei Bilder und noch viele weitere Aufnahmen sind vom 23. März bis zum 19. April in der Ausstellung „Facetten Afrikas“ im Kunstwerk am Neheimer Kaiserhaus zu sehen und auch käuflich zu erwerben. Die Einnahmen des Bilderverkaufs kommen zwei Projekten in Afrika zugute. Zum einen will Beate Assmuth-Ong das „Mara Elephant Project“ in Kenia unterstützen. Dieses widmet sich dem Schutz von Elefanten vor Wilderern. Zum anderen soll das „Friends for Life“-Projekt in Uganda unterstützt werden. In Busunju soll eine Schule für 250 verwaiste und bedürftige Kinder entstehen. Auch hierfür werden Spendengelder benötigt.
„Die Menschen in Afrika sind so herzlich und freundlich zu Fremden. Ich möchte durch diese Benefiz-Ausstellung einfach etwas zurückgeben. Bei der offiziellen Eröffnung am 23. März werden auch Vertreterinnen und Vertreter der beiden Projekte anwesend sein und über ihre Arbeit berichten“, sagt die Fotografin. Die Ausstellung solle auch dem Kontinent Afrika Respekt zollen. Als Schirmherrn der Ausstellung konnte die Neheimerin Bürgermeister Ralf Paul Bittner gewinnen.
Wenn die Ausstellung im April beendet ist, dauert es nicht lange, bis die Neheimerin wieder im Flugzeug nach Afrika sitzt. Diesmal soll es nach Uganda gehen, wo sie den Bau der Schule, für die sie sammelt, besucht. Und natürlich darf auch diesmal die Kamera wiedermal nicht fehlen.