Neheim. Beate Assmuth-Ong unterstützt ehrenamtliche Organisation auch beim Schutz der Nashörner.

28 Jahre lang lebte Beate Assmuth-Ong in den USA, zusammen mit ihrem Mann betrieb sie dort einen Friseursalon in Phoenix, Arizona. Doch ein Schicksalsschlag führte sie zurück nach Neheim: Im Jahr 2019 hatte ihr Mann zwei Schlaganfälle, woraufhin sie sich dazu entschieden, den Salon zu verkaufen und nach Deutschland zurückzukehren, um Hilfe von Familie, Freunden und einem besseren Gesundheitssystem zu erhalten.

„Wir sind Juli 2020 wieder in Neheim angekommen, aber mein Mann ist leider kurz darauf verstorben. Nach zwei sehr schwierigen Jahren und als nun Frührentnerin hatte ich mich dazu entschieden, erst einmal Zeit für mich zu nehmen“, berichtet Assmuth-Ong.

„Ich habe eine Spendenaktion gestartet, um Unterkünfte für Lehrer zu errichten“

Nun hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt: wohltätige Arbeit in Afrika. Bereits drei Reisen zum fernen Kontinent unternahm die Neheimerin, diese haben ihr Leben verändert. „Auf meiner ersten Reise haben wir die Iltolish Mara Primary Schule besucht und erfahren, unter welchen Umständen die Lehrer dort unterkommen und welche Hilfe gebraucht wird. Ich habe eine Spendenaktion gestartet, um Unterkünfte für Lehrer in Kenia zu errichten. Durch meine und anderer Menschen Hilfe wurden diese Unterkünfte errichtet und ich freue mich, diese im November zu besichtigen.“

„Außerdem muss man einfach ein gewisses Risiko eingehen“

Ende Oktober fliegt sie für insgesamt dreieinhalb Wochen nach Afrika, diesmal widmet sie sich einem neuen Projekt: Gemeinsam mit einer gemeinnützigen Organisation setzt sie sich für den Schutz von Nashörnern ein.

Die Tiere werden mittels Helikopter aufgespürt und betäubt, um ihnen anschließend unter Aufsicht von Tierärzten die Hörner abzunehmen. So werden die Tiere für Wilderer uninteressant. Diese Prozedur dauert etwa 25 Minuten, ist für die Tier ungefährlich und rettet ihnen das Leben. Trotz der Gefahren verspürt die Neheimerin aber keine Angst: „Meine Begleiter wissen, was sie tun. Außerdem muss man einfach ein gewisses Risiko eingehen.“

Nächstes Projekt: Elefantenschutz

Beate Assmuth-Ong mit einem kenianischen Schulkind.
Beate Assmuth-Ong mit einem kenianischen Schulkind. © privat | Privat

In Südafrika angekommen, wird sie in Camps der Organisation leben. Der Kontinent fasziniert sie seit der ersten Begegnung: „Ich liebe die Menschen hier, sie sind wahnsinnig offen und herzlich. Dazu freuen sie sich, dass man an ihrer Heimat Teilnahme nimmt. Auch die Natur ist einzigartig, etwas ganz anderes.“

Insgesamt eine Woche wird sie beim Schutz der Nashörner helfen, dann reist sie weiter nach Kenia. Dort besichtigt sie die Schule, die mit ihrer Unterstützung nun anständige Unterkünfte für die Lehrkräfte hat. „Bisher mussten sie in Schuppen leben. Für 20.000 Dollar konnten ihnen vernünftige Unterkünfte gebaut werden. So etwas wäre in Deutschland nicht möglich, hier kommt man mit 20.000 Dollar nicht weit“.

Der Tierschutz liegt ihr am Herzen

Auch künftig will sich Beate Assmuth-Ong in Afrika engagieren. „Mit der kommenden Reise war ich insgesamt schon vier Mal dort. Bisher sind vier weitere Reisen geplant“. Dann möchte sie sich auch für den Elefantenschutz einsetzten, Tierschutz liege ihr sehr am Herzen.

„Die Lage hat sich durch Covid verschlimmert. Mit den Touristen kam immer Geld in die Länder, dieses floss auch in den Umwelt- und Tierschutz. Mit dem Ausbleiben der Touristen fehlt das Geld, Wilderer nehmen wieder überhand“.

Eine zweite Heimat will Beate Assmuth-Ong Afrika aber noch nicht nennen

Am meisten freut sie sich auf das Erlebnis: „Darauf, den Nashörnern und der Gemeinschaft näher zu kommen. Wir werden in den Gemeinschaften auch Essen verteilen. Ein besonderer Höhepunkt wird es sein, die Schule in Kenia zu besuchen. Dann kann ich sehen, was mit meiner Hilfe bereits erreicht wurde. Das gibt mir viel zurück.“

Eine zweite Heimat will sie Afrika aber noch nicht nennen. „Das wird vielleicht noch, ich bin da sehr offen. Doch dafür braucht es Engagement, man darf die Augen nicht verschließen. Nashörner werden nur aus zwei Gründen gejagt: Zum einen als Prestigeobjekt, zum anderen aus Unwissenheit. Die Hörner bestehen aus Keratin, nichts anderes als unsere Fingernägel und Haare.“