Neheim. Beate Assmuth-Ong rettet Nashörnern das Leben und unterstützt den Bau von Unterkünften in Südafrika

Nachdem Beate Assmuth-Ong sich drei Wochen lang in Afrika für die Leben der Nashörner engagierte und durch Spendengelder gebaute Unterkünfte für Lehrer besichtigte, kehrte sie nun ins Sauerland zurück. „Ich habe während meiner Zeit in Afrika viel gelernt. Es ist sehr interessant zu erfahren, wie bedroht Nashörner wirklich sind“, erklärt Assmuth-Ong, „Der Preis für die Hörner ist wesentlich höher als Gold, das Gramm kostet im illegalen Handel circa 7000 Euro.“

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Die Nashornpopulation leidet weltweit stark unter illegaler Wilderei, woraufhin die Neheimerin etwas unternehmen wollte. Sie war Teil eines rund 40-köpfigen Teams in Südafrika, welches die Tiere mittels Helikopter aufspürt, betäubt und ihnen anschließend die Hörner abnimmt. So verlieren die Tiere ihren Wert für Wilderer. „Es war eine tolle Erfahrung, natürlich steht man dabei unter Adrenalin“, erklärt Assmuth-Ong. Insgesamt zwei Nashörnern hat sie damit potenziell das Leben gerettet. Dabei stehen die Tiere unter ständiger ärztlicher Betreuung, so die Neheimerin: „Eines der Tiere hatte eine Wunde am Ohr, die wurde direkt mitbehandelt.“

Gefahr des Hitzschlags

Doch das eigentliche Problem sei die Hitze: „Während des Vorgangs mussten wir den Tieren Wasser über den Körper gießen, damit sie keinen Hitzschlag erleiden“, so Assmuth-Ong, „Insgesamt dauert so ein Eingriff rund 20 bis 30 Minuten, dann geht es zum nächsten Tier. Der Arzt fliegt mit dem Helikopter voraus und betäubt das Tier. Der Rest kommt dann als Bodentrupp nach.“ Im weiteren Verlauf der Reise besuchte sie die Schule in Kenia, welcher sie mit einer Spendenaktion half, Unterkünfte für die Lehrkräfte zu errichten.

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Das Nashorn bekommt von Beate Assmuth-Ong und dem Team während des Eingriffs medizinische Versorgung.Privat
Das Nashorn bekommt von Beate Assmuth-Ong und dem Team während des Eingriffs medizinische Versorgung.Privat

Bei der letzten Reise waren gerade Ferien und die Schulen somit leer. Dieses Mal wurde Sie von 280 Kindern und 18 Lehrkräften begrüßt. Nachdem sie die Unterkünfte offiziell einweihten, traf Assmuth-Ong auf viele alte Bekannte. „Eine Lehrerin zeigte mir die Unterkünfte und wie sie jetzt lebt. Auch einem Mädchen, das ich auf der ersten Reise traf, begegnete ich wieder. Sie will jetzt Anwältin werden.“ Mit der errichteten Unterkunft für Lehrkräfte, in der sechs Menschen leben können, wurde ein erster Schritt getan. Dennoch lautet der Plan, auch für die anderen Lehrer Unterkünfte zu errichten. Zusätzlich stehen noch viele weitere Projekte an, unter anderen soll ein Schulbus angeschafft werden. Auch eine Mensa wurde errichtet, das Engagement ist vielseitig. „Ich werde auf jeden Fall wieder nach Afrika reisen, immer mit sozialem Hintergrund. Dieses Mal wurden unter anderem Bäume als Schattenspender in einem Kinder Gemeindezentrum gepflanzt, außerdem Lesebrillen und weitere Schulausrüstung mitgebracht.“

Herzlich und offen

Die Mentalität der Menschen, die Sie in Afrika kennengelernt hat, beeindruckt die Neheimerin immer wieder aufs Neue. „Die Menschen haben teilweise existenzielle Probleme und waren dennoch so herzlich und offen. In einigen Teilen Kenias wütet gerade eine schlimme Dürre, unter der viele Menschen leiden. Dennoch begegnen sie uns mit offenen Armen“, erzählt Assmuth-Ong. So soll die nächste Reise noch im nächsten Jahr stattfinden, bis dahin will Assmuth-Ong Spenden im Sauerland sammeln. Die Kinder hätten sie am meisten beeindruckt: „Die Kinder waren total begeistert, herzlich, glücklich und aufgeschlossen. Das hat mich mitgerissen.“