Olsberg/Bestwig. Gigantische Schwertransporte zum Windpark Mannstein: Nun rollen 70 Meter lange Rotorblätter durchs Sauerland. Die Fakten: Wann es spannend wird.
Bereits seit einigen Wochen rollen Schwertransporte durch den Hochsauerlandkreis Richtung Olsberg. Hier entsteht, auf dem Mannstein, ein Windpark mit sieben 200 Meter hohen Windrädern. Für den Windpark wurden
seit dem 23. April bereits viele Teile geliefert
. In der ersten Nacht handelte es sich um eine Gondel, ein Getriebe und eine Narbe. Seitdem wurden zahlreiche andere Teile, wie zum Beispiel Turmstücke der Windräder geliefert. Einer dieser Transporte blieb am vergangenen Freitag auf Grund von Hydraulikproblemen in Meschede liegen und blockierte Teile der B55.
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Die Windräder der Marke Vestas, welche auf dem Mannstein gebaut werden, haben eine Gesamthöhe von 200 Metern und einen Rotordurchmesser von 126 Metern. Ungefähr halb so lang, 67 Meter, sind die einzelnen Rotorblätter der Anlagen. Diese können nicht vor Ort zusammengebaut werden und müssen im Ganzen geliefert werden. Die Schwertransporte werden also im Ganzen über 70 Meter lang sein und sich langsam durch die engen Ortschaften und über die kurvigen Straßen schlängeln.
Wann kommen die ersten Rotorblätter?
Die Lieferung der ersten Blätter soll vom 16. auf den 17. Mai am Windpark ankommen. Die Transporte dürfen, wie alle Schwertransporte in Übergröße, nur von 22 Uhr bis sechs Uhr auf öffentlichen Straßen bewegt werden und kommen deshalb nachts am Windpark an. Wann genau diese ankommen, und wie viele Transporte pro Nacht geplant sind, ist noch nicht genau bekannt. Am Vortag wird es hier noch weitere Informationen geben.
Bilder vom Windrad-Transport zum Windpark-Olsberg-Mannstein
Woher fahren die Schwertransporte?
Die Strecke, welche von den Rotorblatt-Transporten zurückgelegt wird, deckt sich mit der, die bereits von den anderen Transporten gefahren wurde. Die Schwertransporte kommen aus Richtung Kassel über die Autobahn 44 und fahren in Erwitte/Anröchte von der Autobahn ab, auf die Bundesstraße 55. Bereits an dieser Autobahnausfahrt mussten in Vorbereitung auf die Transporte einige Schilder mobil gemacht werden. Ebenfalls mussten Bäume und Sträucher in einigen Schwenkbereichen der Last entastet werden. Von dort aus geht es weiter auf der B55, auf der die Transporte unter drei circa fünf Meter hohe Brücken entlang fahren müssen. Es geht weiter durch Belecke und Warstein. Auf dieser Strecke mussten ebenfalls einige Schilder auf Verkehrsinseln mobil gemacht werden, da die Transporte oftmals beide Seiten der Straße benutzen müssen. Manchmal müssen die Transporte auch ganz im Gegenverkehr fahren, um zum Beispiel Ampeln auszuweichen oder Kurven zu begradigen. So auch in Meschede, wo die Schwertransporte scharf links abbiegen müssen, um der B55 in Richtung Brilon zu folgen. An dieser Kreuzung mussten, um das Manöver durch den Gegenverkehr möglich zu machen, Lichtmasten entfernt, Verkehrsinseln befahrbar gemacht, und Anfahrrampen angelegt werden. Weiter geht es geradeaus auf die L743, auf der ebenfalls zahlreiche Schilder mobil gemacht werden mussten, da der Transport die Fahrbahnbreite überschreitet. An einigen Stellen muss hier ebenfalls in den Gegenverkehr ausgewichen werden. Ebenfalls wurden hier einige Bäume von Verkehrsinseln entfernt, um die Straße passierbar zu machen. An einigen Engstellen in Velmede/Bestwig gilt ein nächtliches Halteverbot. Der L743 folgen die Transporte, bis sie in Ostwig rechts auf die K15 in Richtung Gevelinghausen abbiegen. Auch an dieser Kreuzung mussten wieder Bäume entfernt, ein Schwenkbereich eingerichtet und Schilder sowie Ampeln mobil gemacht werden. Da hier der Gehweg benutzt werden muss, wird Wert auf dessen Schutz gelegt. Dies ist an jeder Stelle, an der die Transporte über den Gehweg fahren müssen, der Fall. In der Ortsdurchfahrt Ostwig müssen Schilder mobil gemacht werden und an einer Engstelle muss wieder in den Gegenverkehr und auf den Gehweg ausgewichen werden. Auch hier herrscht ein nächtliches Halteverbot. Bevor die Transporte in Gevelinghausen ankämen, müssen diese auf die K16 in Richtung Siedlinghausen abbiegen. Auch hier wurden wieder Verkehrsinseln befestigt, Bäume entfernt, Schwenkbereiche eingerichtet und Schilder mobil gemacht. Der K16 folgen die Schwertransporte bis nach Elpe. Auf dem gesamten Weg durch das Elpetal gibt es einige Engstellen, an denen die Straße bearbeitet werden musste. So wurden Bäume und Buschwerk entfernt, Schwenkbereiche eingerichtet und Straßenbanketten befestigt. Auch wurden Leitplanken sowie Telefonmasten entfernt. An manchen Engstellen muss der Transport angehoben werden, um diese passierbar zu machen. In Elpe angekommen, wo ebenfalls ein nächtliches Halteverbot gilt, folgen die Transporte der K48 in Richtung Siedlinghausen, welche ebenfalls passierbar gemacht werden musste. Auch hier wurden Leitplanken entfernt, Bäume gefällt und Schwenkbereiche eingerichtet. Von der K48 biegen die Transporte auf den extra ausgebauten Wirtschaftsweg, der bis zur Zufahrt zum Windpark-Olsberg-Mannstein führt. Dieser Wirtschaftsweg wurde auf vier Meter verbreitert und ausgebaut, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Bevor die Schwertransporte in den Windpark fahren, müssen sie noch einmal die K46 kreuzen. Diese Überquerung und die Fahrt in den Windpark wird erst bei Tageslicht in Angriff genommen. So warten die Schwertransporte auf dem Wirtschaftsweg, bis sie am Morgen von einem „FAUN SLT Elefanten“ mit 1900 PS in den Windpark gezogen werden.
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Welche Zahlen und Fakten gibt es zum Transport?
Im Stadtgebiet Olsberg, welches kurz hinter der Ortsausfahrt Ostwigs beginnt, mussten insgesamt vier Schilder und alle Leitpfosten in den innenliegenden Schwenkbereichen mobil gemacht werden. Ebenso mussten 100 Meter Leitplanke und ein Telefonmast entfernt werden. Es wurden drei Bäume gefällt, zahlreiche entastet und noch mehr Büsche beseitigt. Die meisten dieser Büsche befanden sich in den sogenannten Schwenkbereichen der Transporte, von denen auf der Strecke von Ostwig bis zur Zufahrt zum Windpark circa 2000 Quadratmeter frei gemacht wurden. Auf 180 Quadratmetern wurde die Bankette am Rand der K16 im Elpetal befestigt und auf weiteren 140 wurde ein Gehweg so weit befestigt, dass er von dem Gewicht der Transporte keinen Schaden nimmt.
Was müssen Verkehrsteilnehmer und Zuschauer beachten?
In den Ortsdurchfahrten Velmede/Bestwig, Ostwig und Elpe ist das Parken von 22 bis sechs Uhr verboten, da es hier besonders eng werden kann. Für alle Zuschauer ist also zu beachten, nicht direkt an der Straße zu parken und das Spektakel am besten aus einiger Entfernung zu beobachten. Dies gilt für alle Teile der eben benannten Strecke. An vielen Stellen bietet sich oft ein besseres Gesamtbild des Schwertransportes, wenn man aus einiger Entfernung beobachtet. Oberhalb von Elpe gebe es zum Beispiel einige Wanderwege, von denen sich das Elpetal gut einsehen lasse. Auf einigen Brücken auf der Strecke, zum Beispiel der im Elpetal (K16), werden vor Durchfahrt der Transporte Metallplatten ausgelegt, um die Fahrbahn zu stärken. Diese verteilen das Gewicht der Transporte so, dass diese die Brücken überhaupt erst passiert werden dürfen. Diese werden nach der Überfahrt sofort wieder von der Straße entnommen. An diesen Stellen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h, um Unfälle zu vermeiden. #
*In der ersten Version stand, dass der Transport vom 15. auf den 16. Mai fährt. Wir haben das korrigiert.