Olsberg/Bestwig. Windrad-Transporte rollen bald durchs Sauerland über Bestwig nach Olsberg zum Windpark Mannstein. In diesen Nächsten wird es sehr spektakulär.

In den Gemeinden Olsberg und Bestwig stehen spannende und ungewöhnliche Wochen bevor. In der Nacht von Dienstag, 23. April, auf Mittwoch, 24. April, wird der erste Schwertransport durch die Gemeinden rollen, um Teile für den Windpark Mannstein bei Olsberg anzuliefern. Es ist der Auftakt einer ganzen Reihe von spektakulären Nächten. Danach geht es zunächst Nacht für Nacht weiter.

Strecke und Zeitplan bis ins kleinste Detail durchgeplant

Die Schwertransporte fahren in Erwitte von der Autobahn 44. Von dort aus fahren sie bis nach Meschede. Anschließend über Heinrichsthal und Wehrstapel entlang der Bundesstraße 7, dann über die L 743 durch Velmede und Bestwig. Am Abzweig L 743/K 1 geht es dann weiter über die Kreisstraße 15 durch Ostwig in Richtung Gevelinghausen. Von dort aus biegt der Schwertransport auf die K48 bzw. ins Elpetal ab, um sich auf den Weg zur Zufahrt des Windparks zwischen Elpe (Olsberg) und Siedlinghausen (Winterberg) zu machen. Für die Ortsdurchfahrten Velmede, Bestwig und Elpe gilt an allen Transporttagen ein Halteverbot von 22 bis 6 Uhr.

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Organisiert werden die Transporte von der Firma SLT-Schwerlasttransportservice mit Sitz in Kühlungsborn. Dort ist alles haargenau getaktet und bis ins kleinste Detail durchgeplant. Peter Rötting, bei SLT Projektleiter für den Bereich Streckenausbau, kennt den genauen Plan und hofft, dass er am Ende auch aufgeht. Sollte alles funktionieren wie geplant, wird in der Nacht vom 6. auf den 7. August, der letzte Transport rollen.

Gewaltige Teile werden transportiert

Los geht es in der Nacht vom 23. auf den 24. April zunächst mit der Anlieferung eines Maschinenhauses, eines Getriebes und einer Nabe. „Das ist sicherlich noch nicht ganz so spektakulär“, sagt Rötting. „Für den ein oder anderen, der so etwas noch nie beobachtet hat, ist es aber vielleicht doch recht sehenswert“, ergänzt er. Denn beeindruckend sind die Zahlen auch hinter Transport Nummer 1 allemal: Er wird eine Breite von gut 5 Metern, eine Länge von etwa 30 Metern und ein Gewicht von 130 Tonnen haben.

Die Zufahrt zum Windpark Olsberg-Mannstein wurde ausgebaut. Das Gebiet vor  dem Ausbau für die Schwertransporte. 
Die Zufahrt zum Windpark Olsberg-Mannstein wurde ausgebaut. Das Gebiet vor dem Ausbau für die Schwertransporte.  © WP | Henri Polzer
Die Zufahrt zum Windpark Olsberg-Mannstein wurde ausgebaut. Das Gebiet nach dem Ausbau für die Schwertransporte. 
Die Zufahrt zum Windpark Olsberg-Mannstein wurde ausgebaut. Das Gebiet nach dem Ausbau für die Schwertransporte.  © WP | Henri Polzer

Der Transport, der in der Nacht darauf - also von Mittwoch, 24. April, auf Donnerstag, 25. April, folgen wird, hat mit einer Länge von knapp 60 Metern noch ein wenig mehr an Faszination zu bieten. Dann werden die ersten Turmsegmente geliefert. In der Nacht von Donnerstag, 25. April, auf Freitag, 26. April, wird dann mit einem tonnenschweren Transport die erste sogenannte „Drittelschale“ für die Windradtürme angeliefert. Die „Drittelschalen“ werden dann erst später zu kompletten Ringsegmenten verbunden. Anders sei es bei den enormen Durchmessern, die Windradtürme am Fuß haben, nicht möglich, erklärt Rötting. Es gebe pro Windrad insgesamt fünf Turmsegmente. „Die oberen drei werden komplett geliefert, die unteren beiden müssen für den Transport gedrittelt werden.“

Gewaltiger Transport: Rotorblätter haben eine Länge von 71 Metern

Ein Dritteln der Rotorblätter wird indes nicht möglich sein. Entsprechend spannend dürfte die Nacht von Donnerstag, 16. Mai, auf Freitag, 17. Mai, werden. Denn dann wird das erste Rotorblatt angeliefert. Dabei ist angesichts der Dimensionen des Transportes in Verbindung mit engen Kurven ganz besonderes fahrerisches Können gefragt. „Die Länge der Rotorblätter beträgt in diesem Fall 71 Meter“, weiß Rötting.

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Der Zeitplan der Firma SLT sieht ab dem 23. April nahezu in jeder Nacht einen weiteren Transport vor - bis einschließlich zur Nacht von Donnerstag, 13. Juni, auf Freitag 14. Juni. „Danach gibt es erst einmal eine Pause“, sagt Rötting. Weiter gehe es dann erst wieder in der Nacht von Dienstag, 9. Juli, auf Mittwoch, 10. Juli. Zwei weitere Transporte werden in der Nacht von Dienstag, 23. Juli, auf Mittwoch, 24. Juli sowie in der Nacht von Dienstag, 6. August, auf Mittwoch, 7. August durch Bestwig rollen. Dann sollten - so der Plan - alle Teile für die sieben Windräder geliefert ein.

Rückbau am Mitte August

In Kalenderwoche 34 - also in der Woche ab dem 19. August - wird dann mit dem Rückbau begonnen. Soll heißen: Dann werden unter anderem wieder Straßenlaternen und Leitplanken montiert, die für die Transporte zuvor abmontiert werden mussten.

Für die Durchfahrt durch Olsberg und Bestwig ist in den Nächten jeweils ein Zeitfenster von 22 Uhr am Abend bis 6 Uhr in der Früh vorgesehen. Ein exakteres Zeitfenster lasse sich vorab nicht eingrenzen, sagt Rötting. Es sei immer davon abhängig, wie man auf den Streckenabschnitten zuvor vorangekommen sei. Etwa in der Mittagszeit vor den jeweiligen Nächten lasse sich genauer bestimmen, wann die Transporte in Bestwig eintreffen werden. Sobald hierzu Informationen vorliegen, werden wir darüber berichten.