Marsberg. Die Kosten sind hoch, ein Kinderbecken wäre inklusive. So sieht die Machbarkeitsstudie für ein Außenschwimmbecken am Hallenbad in Marsberg aus.
Machen ließe es sich schon. Das hat die Machbarkeitsstudie eines Außenschwimmbeckens am Hallenbad Diemeltal, gezeigt. Aber, ob es sich auch bezahlen lässt? Immerhin geschätzte 4,5 Millionen Euro müsste die Stadt auf den Tisch legen.
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Dafür bekäme sie ein Schwimmbecken 25 mal 15 Meter groß mit einer Edelstahlwanne, der neueste Technik, einem Kinderbecken, Durchschreitebecken, Sommerumkleidekabinen, Sanitäranlagen und einem extra Zuweg.
Hallenbad in Marsberg hat super Lage
Die Machbarkeitsstudie stellte Architekt Andreas Bremer vom Architekturbüro Bremer + Bremer aus Wetzlar in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstagabend vor. Eigentlich hätte der Architekt die Studie im Stadtrat nächsten Donnerstag vorstellen sollen, aber da sei er verhindert gewesen, so Bürgermeister Thomas Schröder. Deshalb saßen Mitglieder des Stadtrates auf den Zuhörerstühlen und nur einige wenige Bürger.
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Im Vorfeld der Studienerarbeitung habe er eine Bestandsanalyse gemacht und sich das Umfeld angeschaut, so Architekt Bremer. Er sprach von einer „super Lage“ mit Parkplätzen, Hallenbad, Turnhalle und Sportplatz sowie dem Diemelradweg.
Kinderbecken mit Sitzplätzen
Er habe sich an der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Badewesen orientiert und ein Becken mit 73 Quadratmetern Wasserfläche geplant. Das Becken könnte vor dem Hallenbad hinter den Pappeln platziert werden. Was auch im Hallenbad fehlt ist ein Kinderbecken. Das könnte dann auf der wenig genutzten Terrasse entstehen, mit Sitzbereichen für die Eltern.
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Das Schwimmbecken hätte eine Größe von 25 mal 15 Metern, allerdings nur 1,35 Meter tief, also ein Nichtschwimmerbecken. Ein Schwimmerbecken wäre 1,80 Meter tief und käme noch teurer. Es könnte aufgeteilt sein mit drei Bahnen, je zwei Meter breit, davor einem Nichtschwimmerbereich und einem Bereich für Jugendliche für Wasserballspiele etc.
128 potenzielle Nutzertage in Marsberg
Architekt Bremer: „Die Menschen lieben Freibäder.“ Ließe sich doch Sport, Natur und Freizeitgestaltung wunderbar verbinden. Er sprach von 128 Nutzertagen im Jahr und so etwa 28 und 35 Tagen mit extrem guten Besucherzahlen bei Temperaturen, wie sie im Moment vorherrschen mit mehr als 30 Grad Celsius.
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Immer kommen würden die Frühschwimmer. Und die könnten auch über den Hallenbadeingang eingelassen werden. Für die Stoßzeiten empfahl er einen Außenzugang mit einem Lesegerät. Zwischen Sportplatz und Hallenbad ließe sich das Freibad wunderbar anbinden.
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Für die Beckenausführung stellte er drei Varianten vor: Edelstahlfolie, Fliesen und Edelstahlwanne. Es sei schwierig die Kosten seriös zu berechnen, führte der Architekt weiter aus und sprach von „katastrophalen Materialpreisen besonders beim Edelstahl“ und Lieferengpässen.
Edelstahlwanne wird favorisiert
Viele Informationen
„Das ist eine Menge an Informationen“, dankte Bürgermeister Thomas Schröder für die Ausführungen. Die Haupt- und Finanzausschuss nahm sie zur Kenntnis.
In den Fachausschüssen sollen sie zunächst beraten werden, bevor es in die inhaltliche Diskussion geht.
Eine Folie zu verwenden, empfahl er nicht, wegen der begrenzten Haltbarkeit. Sie würde höchstens 20 Jahre halten. 40 Jahre tadellos halten würden Fliesen. Die seien nach wie vor sehr gut. Aber die Verlegetechnik hätte sich geändert und damit die Haltbarkeit.
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Der Architekt favorisierte die Edelstahlwanne mit einer dahinterliegenden Dämmung. „Sie ist am teuersten, hat aber den mit Abstand geringsten Energieverbrauch.“ Er empfahl ein Filtersystem auf Bimskies-Basis. Das sei sehr kompakt und passe in den Technikkeller. Es sei aber auch relativ teuer, weil es nur einen Hersteller in den USA gebe.
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Die Kosten für das Kinderbecken hatte er vorsichtig mit 812.000 Euro angesetzt und 4,7 Millionen Euro für den Rest, wobei er nicht damit rechnet, wie er sagt, dass es bei diesen Preissteigerungen bleibe. Andreas Bremer: „Bäder sind teuer, die Technik ist teuer.“ Zu klären bliebe die Frage nach Fördergeldern und einem energetischen Konzept, das das Hallenbad einschließe, eventuell mit einer PVT-Anlage aus Fotovoltaik und einer Wärmepumpe.