Marsberg. Die Baulandreserven in Marsberg für Wohnen und Gewerbe sollen aus dem Flächennutzungsplan genommen und dem Freiraum zugeführt werden:

Die Stadt Marsberg hat eigentlich zu viele Reserven an Wohnbauflächen und auch an gewerblichem Bauland. Die überflüssigen Reserven an gewerblichem Bauland liegen in Bredelar, Giershagen und Obermarsberg.

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Landwirtschaftliche Flächen

Wohnbaureserven hält jeder Ortsteil im Stadtgebiet vor. Im Flächennutzungsplan der Stadt Marsberg sind sie dargestellt. Insgesamt ist es ein Überhang von 38 Hektar, die die Bezirksregierung Arnsberg im Siedlungsflächenmonitoring der Stadt Marsberg attestiert. Denen stehe ein deutlich geringerer prognostizierter tatsächlicher Bedarf entgegen. Der Landesentwicklungsplan NRW sieht eine flächensparende und bedarfsgerechte Siedlungsentwicklung vor. Der Überhang an Reserveflächen soll demnach nicht mehr für wohnbauliche Entwicklungen vorgehalten und dem Freiraum zugeführt werden. Damit befasst sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 10. August.

Insbesondere in Canstein, Essentho, Obermarsberg und Padberg weist der Flächennutzungsplan großflächige zusammenhängende Reserveflächen für Wohnbauland von insgesamt 6,6 Hektar auf. Der Flächennutzungsplan soll jetzt geändert werden und die Flächen als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen werden.

Wohnbauflächenentwicklung

Die Stadt Marsberg beabsichtigt, bis zum Ende 2023 einen Entwurf für ein gesamtstädtischesStrategiekonzept „Zukünftige Wohnbauflächenentwicklung“ zur Reduzierung des Überhangs an Reserveflächen zu erstellen.

Die betreffende 18.475 Quadratmeter große Fläche in Canstein ist durch starke Topographie geprägt, die eine Erschließung immens erschwert, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Auch wenn die Fläche zurückgenommen werde, sei in Canstein potenziell bebaubare Flächen vorhanden.

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Die in Essentho in Rede stehende Fläche befindet sich im Bereich der ehemaligen Nato-Siedlung. Die knapp 30.000 Quadratmeter sind zum großen Teil als Kompensationsfläche festgeschrieben. Außerdem werde in dem Bereich in Essentho keine Siedlungserweiterung angestrebt, heißt es.

Die in gekennzeichnete Fläche mit einer Größe von 12.810 Quadratmetern befindet sich südlich angrenzend zum Bebauungsplan Vincentiusstraße. Der Siedlungsrand soll eingegrünt werden. Die hinterliegende Zeile bildet die Reservefläche und die soll nun nicht mehr erschlossen werden. Die Wohnbaureservefläche wäre somit hinfällig.

Westlich von Padberg sind 10.170 Quadratmeter als Reserve für Wohnbauflächen dargestellt und sollen auch zurückgenommen werden. Große, zur Bebauung geeignete Flächen gibt es innerhalb der zusammenhängend bebauten Siedlung. Die unmittelbar westlich an den Siedlungsrand angrenzenden Flächen, die derzeit erschließbar sind, werden als Wohnbauflächen beibehalten.

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In Oesdorf wäre nördlich der Bachstraße noch Bauland vorhanden. Das sollte in einer Ergänzungssatzung dargestellt und jetzt aufgehoben werden. Entgegen ursprünglicher Annahmen stand ein wesentlicher Teil der Grundstücke eigentumsrechtlich für eine Bebauung nicht zur Verfügung. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Oesdorf weist 213 Wohngebäude auf. Bei derzeit 14 Baulücken gibt es derzeit keine städtischen Baugrundstücke. Fünf Wohngebäude stehen leer. Für weitere 14 Gebäude wird in den kommenden Jahren ein Leerstand prognostiziert. Derzeit sind der Stadtverwaltung keine Bauwilligen bekannt, die dringend nach einem Grundstück suchen. Sollte sich das ändern, ist eine Neuaufstellung zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen.

Gewerbliche Baulandreserven

Gewerbliche Baulandreserven von insgesamt 6,56 Hektar sieht der Flächennutzungsplan für Bredelar, Giershagen und Obermarsberg vor, die jetzt auch zurückgenommen und im Flächennutzungsplan als „landwirtschaftliche Flächen“ geändert werden sollen.

In Bredelar stehen den dafür vorgesehenen 29.300 Quadratmetern naturschutzrechtliche Belange entgegen, wegen eines geschützten Biotops. Die ausgewiesenen gewerblichen Bauflächen in Giershagen sind nur im geringen Umfang genutzt worden. Die Reservefläche, die zurückgenommen werden soll umfasst 29.000 Quadratmeter. Die in Obermarsberg ausgewiesene gewerbliche Baufläche von 7.300 Quadratmetern befindet sich in zweiter Reihe als sogenanntes Hinterliegergrundstück und ist derzeit nicht erschließbar. Außerdem befindet sich dort eine steile Böschung mit üppigem Bewuchs.