Brilon/Hochsauerlandkreis. Der Sauerländer Schützenbund stellt beim Treffen Vorfreude auf die Festsaison fest. Veränderungen werden angekündigt und eine Frage bleibt offen.

500 Vorstandsmitglieder aus 99 von 346 Mitgliedsvereinen waren dem Aufruf des Sauerländer Schützenbundes (SSB) gefolgt, um die Weichen für die bevorstehende Festsaison zu stellen. Im weiten Rund der altehrwürdigen Schützenhalle war förmlich zu spüren, dass alle in den Startlöchern stehen und man nach zweijähriger Pause wiederSchützenfest feiern kann. „Endlich wieder Blasmusik oder auch die Flöten und Trommeln der Spielmannszüge“, war oft zu hören, wenn das Blasorchester Brilon und das Tambourkorps der Freiwilligen Feuerwehr zwischendurch mit einen zünftigen Marsch auf die bevorstehende Festsaison einstimmten. Doch mit Blick auf eine Festsaison der Zukunft gibt es weiter Unklarheiten.

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Während mittlerweile klar ist, dass die Bundesversammlung 2024 in Anröchte stattfinden wird, hat sich bisher noch kein Verein gefunden, der das Bundesschützenfest 2025 ausrichten möchte. Das wird sich noch klären.

Hoher Stellenwert des Schützenwesens im HSK

Nach dem Einmarsch der Standarten galt der besondere Gruß von Martin Tillmann der amtierenden Bundesschützenkönigin Daniela Kotewitsch von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Wameln. Aus der Politik machten außer Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch und Landrat Dr. Karl Schneider der CDU-Vorsitzende, Friedrich Merz und der Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (SPD) sowie der Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff (CDU) den Schützen ihre Aufwartung und unterstrichen so, welchen hohen Stellenwert das Schützenwesen für sie hat.

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In seiner Begrüßung fand der Bundesoberst nachdenkliche Worte zum Ukraine-Krieg und gab vor einem Gebet die Antwort auf die Frage, ob man in Anbetracht der Kriegswirren unbeschwert Schützenfest feiern könne, gleich mit: „Das muss jeder für sich selbst entscheiden.“ Im Rahmen des Totengedenkens gedachten die Schützen dem Olsberger Stadtschützenkönig Andreas Gottdang aus Wiemeringhausen, der kürzlich im Alter von 51 Jahren verstarb.

Schützenfest und Schnade sind in Brilon wichtig

In einem Grußwort stellte der Hausherr Christian Herrmann die Bruderschaft und die fast 100 Jahre alte Schützenhalle vor. Der Major der Briloner St. Hubertus Schützenbruderschaft verwies darauf, dass in Brilon alle zwei Jahre großen Wert darauf gelegt werde, im Rahmen des Schützenfestes bei der Schnade auch die Grenzen abzuschreiten. Christian Herrmann: „Vor allem die 3 B’s – Bier Bratwurst und Blasmusik – stehen in Brilon immer noch hoch im Kurs“.

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Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch zeigte sich erfreut, dass man langsam zumindest ein wenig zur Normalität zurückkehren könne. Und dem SSB bescheinigte er, er sei die Klammer, die das Schützenwesen zusammenhalte.

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Landrat Dr. Karl Schneider sprach für die Landräte der Region, die allesamt hinter dem Schützenwesen stehen, und verwies darauf, er sei froh, wieder unter Schützen zu sein. Außerdem hoffe er, dass alle wieder zusammen feiern können und rief dazu auf, für den Frieden in Europa zu beten.

Festhalten an Lebensfreude

Personalien im Sauerländer Schützenbund

Der Lennestädter Martin Tillmann steht weiterhin an der Spitze des Sauerländer Schützenbundes (SSB). Die Delegierten der Bruderschaften, Vereine und Gesellschaften des SSB wählten den 58-Jährigen auf der Bundesversammlung in der Briloner Schützenhalle für drei weitere Jahre zum Bundesoberst. Der stellvertretende Bundesoberst Stefan Tremmel aus Holzen und Bundeschriftführer Stefan Albersmeier (Anröchte-Berge) wurden ebenso wiedergewählt, wie Josef Schreiber aus Medebach, der im Amt des Bundesportleiters bestätigt wurde. Als neuer Schatzmeister gehört jetzt Thomas Buchmann aus Hüsten dem Bundesvorstand an. Er tritt die Nachfolge von Arthur Wahle aus Assinghausen an, der satzungsgemäß wegen Erreichung der Altersgrenze nicht mehr kandidieren konnte. Der alte und neue Bundesoberst bedankte sich bei Wahle, der unter dem Beifall der Versammlung für die jahrelange Zusammenarbeit zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt wurde.

CDU-Vorsitzende Friedrich Merz erinnere sich an viele schöne Schützenfeste in seiner Heimatstadt und machte auf die brisante Frage: „Dürfen wir oder dürfen wir nicht?“ deutlich: „Ja, wir dürfen, denn wir lassen uns von Herrn Putin nicht unsere Demokratie und Lebensfreude zerstören.“ Dirk Wiese von der SPD lobte das Schützenwesen: Für ihn sind die Schützen der Kitt, der die Bevölkerung zusammenhält. Für die Hilfe der Menschen in der Ukraine gab es eine Hutsammlung bei der 2380 Euro zusammenkamen.

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Da das Vereinsleben coronabedingt zum Erliegen kann, fielen sowohl der Jahres- als auch der Geschäftsbericht recht sparsam aus. Man habe sich zwar zu Vorstandssitzungen getroffen, aber meist nur virtuell. In der Kasse sehe es ganz gut aus, obwohl ein Jahr lang kein Beitrag erhoben wurde, so der scheidende Kassierer Arthur Wahle. Außerdem kündigte der Kreisjugendsprecher Alexander Pusch an, man wolle das Schützenwesen für Jugendliche attraktiver machen.