Brilon. Der Verein „Brilon Mittendrin“ möchte mit diversen Projekten für mehr Treffpunkte sorgen. So lief mit dem Kulturcafé die Auftaktveranstaltung.
Es war ein Auftakt der Hoffnung macht. Hoffnung auf einen „Dritten Ort“ nach dem Zuhause und dem Arbeitsplatz. Konkret: einem Begegnungszentrum in Brilon. So stellt sich das der Verein „Brilon Mittendrin“ vor und konnte in der Ratsschänkeam vergangenen Mittwoch zur Auftaktveranstaltung, dem sogenannten Kulturcafé, einladen. Die war eigentlich schon für Dezember 2021 geplant, aber die unsichere Lage in der Corona-Pandemie ließ das nicht zu. Das war jetzt anders und Bastian Grundwald, Vorsitzender des Vereins, stellte mit anderen Mitgliedern die Absichten und die ersten Projektideen vor. Für die gibt es sogar schon Fördermittel. Aber an anderer Stelle läuft der Start noch nicht so gut.
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Denn für ein Begegnungszentrum ist ein Raum notwendig. „Der muss auch gut zu erreichen und damit zentrumsnah sein. Sonst kommt keiner. Aber dann sind die Mieten auch sehr teuer“, erklärt Grundwald das Dilemma. Er bleibt aber hoffnungsvoll. Auch nach der Auftaktveranstaltung, wo er auf das Thema aufmerksam machte. Vielleicht findet sich jemand, der seine oder ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, damit dort Treffen und Events stattfinden können. „Wir wollen dafür auch mit anderen Vereinen zusammenarbeiten. Hier soll keine Konkurrenz entstehen, sondern ein Netzwerk“, erklärt der Vorsitzende.
Viele Gäste beim Kulturcafé in Briloner Ratsschänke
Die Gäste, die in der Ratsschänke jeden Stuhl belegt hatten, erwartete ein vielseitiges Programm. Neben ausgestellten Kunstwerken las Beate Ritter unter anderem aus Harald Welzers Buch „Nachruf auf sich selbst“ vor, das Musiker-Duo NA FEIN spielte gefühlvolle Lieder in den Pausen und Maria Tillmann gab eine Einführung in das Thema der Permakultur. Letzteres ist nicht uninteressant für das erste große Projekt von „Brilon Mittendrin“.
Der Verein möchte einen sogenannten KultUR-Garten in der Stadt aufbauen. Fördermittel stehen dafür zur Verfügung und Gespräche mit der Verwaltung sind laut Grunwald vielversprechend. Eine Fläche im Kreishauspark wäre zum Teil nutzbar. Andere Flächen sind bereits angeboten worden, allerdings erst für das kommende Jahr. Hochbeete stellt der Verein und diese sollen dann von Gruppen genutzt werden können. „Wir wollen dort einen Ort der Beheimatung entstehen lassen für jeden, der Interesse hat. Schulklassen, Menschen mit Beeinträchtigungen, Flüchtlinge. Jeder ist Willkommen“, erklärt Grunwald. Das soll auch interkulturelle Begegnungen ermöglichen und ebenso einen Austausch zwischen unterschiedlichen Altersklassen fördern.
Gemeinschaftsgarten mit Therapiemöglichkeit in Brilon
Für die Teilnehmer sind Gemeinschaftsgarten-Projekte durch die Förderungen kostengünstig oder gar kostenlos. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Förderungen gemacht. Das ist eine gute Starthilfe“, sagt Edith Schlömer-Bracht, Projektleiterin.
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Mit der Zeit soll das Projekt expandieren. Geplant ist es in diesem nächsten Schritt Holzhütten aufzustellen einerseits für Kunst, aber auch für Landschaftstherapie. Auch dafür gäbe es schon eine Förderung auf die der Verein zurückgreifen kann.
Permakultur und weitere Veranstaltungen geplant
Ebenso angedacht ist ein Experimentierfeld, wo dann das Thema Permakultur aufgegriffen werden soll. Der Begriff Permakultur ist entstanden aus der englischen Bezeichnung „permanent agriculture“ und bedeutet so viel wie fortdauernde Landwirtschaft. Je nach Region und Klima ist die Umsetzung der Permakultur unterschiedlich. Unter anderem geht es aber darum, dass sich die Elemente im Garten ergänzen und miteinander vernetzen. In einem entsprechenden Garten wird die vorhandene Fläche bestmöglich ausgenutzt. Gemüse oder Obst kann dabei auch in verschiedenen Höhen angebaut werden.
Bastian Grundwald ist zufrieden mit dem Auftakt: „Ich fand es richtig gut und die Rückmeldung der Gäste war auch positiv. Sie fanden es super, dass auch mal etwas anderes angeboten wird. Es wurden auch viele Wünsche geäußert, genau was wir wollten.“ Die Gäste würden sich beispielsweise einen Jazz-- oder Spieleabend wünschen. Für den 32-Jährigen ist klar, dass mit der Auftaktveranstaltung nicht Schluss ist und zum Beispiel Themenabende folgen können. Ratsschänke-Betreiber Jan Mittmann hat bereits signalisiert, dass seine Kneipe wieder zur Verfügung stehen würde.