Winterberg. Für Touristen und Einheimische gehört Fahrradfahren zu Winterberg dazu. Doch es fehlt an Anlehnmöglichkeiten und Ladestationen für E-Bikes.

„Wer sein Rad liebt, der schiebt“, lautet ein berühmtes Stichwort. Am Waltenberg in Winterberg war das bergauf auch bis vor wenigen Wochen noch angesagt. Aber in der Stadt soll sich gerade für Fahrradfahrer im kommenden Jahr schon einiges tun, um die Fahrten auf zwei Rädern für Touristen und Einheimische noch attraktiver zu machen.

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Schon im September überlegten Vertreter der Stadt, wie sich der Radverkehr besser gestalten lässt. Wer die Innenstadt verlässt, quält sich mitunter den langen Berg hinauf. Hier ist dann Geduld von den anderen Verkehrsteilnehmern gefragt. Vertreter der Stadt, unter anderem Bürgermeister Michael Beckmann, haben sich im Rahmen einer Radtour verschiedene Punkte im Stadtgebiet näher angeschaut, um zu schauen, wo es Probleme gibt. Auch mit dem Ortsvorsteher wurde die Lage Am Waltenberg betrachtet und es stellte sich die Frage, ob sich an der Stelle ein sogenannter Pop-up-Radweg ermöglichen lässt. Auf einer Strecke von rund 560 Metern bis zum Hotel Brabander soll nach Möglichkeit ein Radweg ausgewiesen werden. Der Parkstreifen soll dafür entfallen. Die Parkplätze sind kostenlos und bringen der Stadt daher ohnehin keine Einnahmen ein.

Mehr Abstellflächen für Fahrräder in Winterberg

Der Waltenberg wird oft in beiden Fahrtrichtungen mit dem Rad benutzt, weil vielen einfach nicht klar ist, dass sie ihn nicht hochfahren dürfen. Probehalber wird derzeit ausprobiert, wie gut es klappt, wenn es erlaubt ist. So soll das Fahren Richtung Wald und Radstrecken im kommenden Jahr im Idealfall optimiert werden.

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Aber nicht nur neue Wege sind im Gespräch. Der Arbeitskreis Innenstadt traf sich jüngst, um auch weiter über das Thema Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu diskutieren. Die sind in der Stadt noch rar. „Wir haben uns angeschaut, an welchen Standorten solche Möglichkeiten entstehen könnten. Auf dem mittleren Waltenberg bis zur Hauptstraße ist es beispielsweise denkbar, um so die Hauptachse abdecken zu können“, sagt Julia Aschenbrenner, Quartiersmanagerin der Stadt Winterberg.

Ladestationen für E-Bikes

Mittlerweile sind auch E-Bikes ein Thema. Dafür sind Ladestationen wichtig, damit der Fahrspaß nicht abrupt ein Ende für den restlichen Aufenthalt findet. In der Kernstadt gibt es vor dem Restaurant Extrablatt eine Station. Hier kann sich der Arbeitskreis Innenstadt vorstellen ein weiteres Angebot zu schaffen. Zum Beispiel gegenüber des Eiscafés Cortina. Dort befindet sich derzeit eine kleine Fläche, die in Frage kommt. Die Ladestation soll wie auf dem Marktplatz auch mit Schließfächern versehen werden. Noch muss mit dem Stromanbieter geklärt werden, wie realistisch das Vorhaben ist. „Dann wären wir gut ausgestattet“, sagt Aschenbrenner. Circa 15 Anlehnmöglichkeiten für Fahrräder, die stellenweise über Ladestationen verfügen sollten, sind derzeit im Gespräch.

Braucht Winterberg mehr öffentliche Toiletten?

Überlegungen gibt es auch in Bezug auf das Angebot von öffentlichen Toiletten in Winterberg.

Auch in der Stadt gibt es das Netzwerk „nette Toilette“.

Als nette Toilette oder auch freundliche Toilette wird eine von Händlern oder Gastronomen zur kostenlosen öffentlichen Nutzung bereitgestellte Toilette bezeichnet.

Dafür erhalten diese von der örtlichen Stadtverwaltung eine Aufwandsentschädigung. Die Stadt spart im Gegenzug die erheblichen Kosten für eigene öffentliche Toiletten.

Dennoch soll geprüft werden, ob zusätzliche öffentliche Toiletten in der Stadt Winterberg nötig sind.

Ein wichtiger Aspekt bei diesen ganzen Plänen ist die Finanzierung. Fördergelder müssen her und dafür soll bis November ein entsprechender Antrag gestellt werden. Im Frühjahr rechnet die Quartiersmanagerin mit einer Zu- oder Absage. Mit dem Verfügungsfond gäbe es auch einen Plan B. Der Fonds wird zu 50 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land und dem städtischen Eigenanteil finanziert. Die weiteren 50 Prozent werden als sogenannte „private Mittel“ (z. B. Anlieger, Vereine, Private, Sponsoren aus der Wirtschaft etc.) in den Fonds eingestellt. Bis zum 31. Dezember 2023 steht insgesamt ein Gesamtfinanzvolumen von 250.000 Euro zur Verfügung.

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Nicht nur Radfahrer stehen derzeit im Fokus, sondern auch jene, die zu Fuß durch Winterberg flanieren. Für sie sollen mehr Sitzgelegenheiten in Form von Bänken geschaffen werden. Ungefähr 20 weitere sollen dafür sorgen, dass die Verweildauer steigt. Die bereits vorhandenen Sitzgelegenheiten sollen auch auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten werden mit Hilfe einer Mittellehne.