Winterberg. Bürger der Stadt Winterberg haben sich zusammen mit dem Bürgermeister und der Quartiersmanagerin die Probleme angesehen. Hier drückt der Schuh:
Ein Spaziergang bringt oft Entspannung für Körper und Geist, während durch die Natur oder die Stadt geschlendert wird. Aber die Schritte können auch zum Nachdenken einladen oder dazu führen, dass Probleme im Umfeld sichtbar werden. Um letzteres ging es vergangene Woche in Winterberg, als Bürgermeister Michael Beckmann, Quartiersmanagerin Julia Aschenbrenner und Interessierte aufbrachen, um die Innenstadt von Winterberg zu erkunden. Zusammen schauten sie, wo es Probleme gibt und welche Areale aufgebessert werden könnten.
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In den Ortsteilen der Stadt ist der Bürgermeister dabei Bürgerdialoge durchzuführen. Zuletzt beispielsweise in Neuastenberg. „Vormittags gehen der Ortsvorsteher und ich immer durch den Ort. Abends findet dann immer eine Dorfversammlung statt, an der auch mein allgemeiner Vertreter Ludger Kruse und alle Fachbereichs- und Betriebsleiter der Stadt Winterberg teilnehmen. Es werden in den Bürgerdialogen vielfältige Themen, Anregungen und Wünsche besprochen. Schön ist für die Bürgerinnen und Bürger, dass Sie immer gleich den richtigen Ansprechpartner kennen lernen und eine Antwort bekommen. Nach einer Dorfversammlung wissen wir immer genau, in welchen Bereichen es in dem jeweiligen Ort gut läuft und wo etwas verbessert werden kann“, erklärt Michael Beckmann.
Treffen in Präsenz in Winterberg
Was zu Beginn des Jahres nur digital möglich war, ist wieder in Präsenz möglich und im Rahmen eines Spazierganges wurde vergangene Woche die Innenstadt in Winterberg inspiziert. Von der Oberen Pforte bis zur Unteren Pforte führten die Wege ebenso wie zum Ehrenmal und dem Übergang von der Unteren Pforte zum Kurpark. Gezielt konnten alle Beteiligten einige Punkte direkt vor Ort anschauen und so entwickelten sich intensive Gespräche.
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„Wir haben über Radwege, Verkehrsführung und beispielsweise das Ehrenmal gesprochen. Ein großes Thema waren auch Sitzbänke“, erklärt Quartiersmanagerin Julia Aschenbrenner. Bänke müssten besser verteilt werden. Besonders mit Blick auf die Marktstraße, Untere Pforte und Waltenberg. „Gerade für ältere Fußgänger ist das wichtig, wenn sie zwischendurch eine Pause machen. Manche Sitzgelegenheiten haben gar keine Armlehnen. Da fehlt etwas zum Abstützen“, so Aschenbrenner weiter. Auch im Kurpark konnten sich die Spaziergänger mehr Bänke vorstellen, um die Besucher noch mehr zum Verweilen einzuladen.
Beschilderungen sollen in Winterberg besser werden
Ein weiterer Punkt, der angeregt wurde bezieht sich auf Beschilderungen auf dem Marktplatz. Es gibt zwar viele, aber dadurch geht auch die Übersicht verloren. Außerdem wäre es laut den Spaziergängern sinnvoll, auf Betriebe hinzuweisen, die nicht in der direkten Lauflage liegen, damit diese besser zu finden sind. Gleiches gilt für die zum Teil kostenlosen Parkmöglichkeiten, die durch entsprechende Wegeführungen noch besser sichtbar wären. Über eine dauerhafte Beleuchtung von der Hauptstraße bis zum Waltenberg wurde ebenso diskutiert. Nicht nur in der Weihnachtszeit könnte diese laut den Spaziergängern Vorteile bringen.
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Detailabstimmungen im Oktober
Für die Detailabstimmungen gibt es bereits einen konkreten Termin für ein Arbeitstreffen am 11. Oktober um 19 Uhr. Der Ort wird noch bekannt gegeben.Dann werden die erarbeiteten Handlungsfelder und die Ergebnisse der Innenstadtumfrage 2020 noch einmal vorgestellt.Teilnehmen kann auch jeder, der nicht beim Spaziergang dabei war, sich aber beim Arbeitskreis Innenstadt engagieren möchte.
Überraschende Anmerkungen waren für den Bürgermeister nicht dabei. Die Probleme und Herausforderungen kamen schon in anderen Runden zur Ansprache. „Aber dass es für einige Themen auch kurzfristige und gar nicht unbedingt teure und investive Maßnahmen braucht, war eine sehr wichtige und gute Erkenntnis, zum Beispiel durch eine optimierter Online-Darstellung von Parkmöglichkeiten. Oder auch freundliche Hinweisschilder, dass Radfahrer in der Fußgängerzone „Untere Pforte“ absteigen sollten - auch wenn das eigentlich in einer Fußgängerzone selbstverständlich sein sollte.“ Und apropos Radfahrer: Anlehnbügel für Fahrräder könnten auch außerhalb der Marktstraße hilfreich sein, wenn es nach den Teilnehmern des Innenstadtspaziergangs geht.
Verfügungsfonds könnte für schnelle Umsetzung sorgen
Die Sitzgelegenheiten und Radabstellanlagen könnten recht schnell über den Verfügungsfonds umgesetzt werden. Das ist ein Instrument der Städtebauförderung, das Projekte in Winterberg, Niedersfeld, Siedlinghausen und Züschen finanziell unterstützen soll. Die Finanzierung setzt sich zu 50 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes, des Landes sowie der Stadt Winterberg und zu 50 Prozent aus privaten Mitteln zusammen.