Winterberg/Züschen/Silbach. Betreiber des Skigebiets Am Homberg wollen ihre Anlage u.a. um eine Sommerrodelbahn ergänzen. Aber noch könnte etwas dazwischenkommen.
Die Betreiberin des Skigebietes Am Homberg in Züschen möchte das Angebot im Skigebiet ausbauen und attraktivieren. Die geplanten Veränderungen stellte der von der Liftgesellschaft beauftragte Architekt kürzlich im Bauausschuss vor.
So ist unter anderem neben dem Ersatz von zwei Schleppliften durch einen Sessellift auch der Bau einer Sommerrodelbahn von der Ziegenhelle bis zur Talstation der Liftanlagen und zur „großen Skihütte“ geplant.
Auch die Gastronomie im Bereich der Talstation entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb sei ein Umbau des „Pistenstübchens“ einschließlich Erweiterung der Außenterrasse vorgesehen. Eine neue Skihütte im Bereich der Talstation soll errichtet werden und die in die Jahre gekommene sogenannte große Skihütte soll abgerissen und neu erbaut werden. In diesem neuen, multifunktionalen Gebäude sei dann unter anderem auch ein Spielbereich für Kinder und im Außenbereich ein Abenteuer-Spielplatz geplant.
Bei der Planung und Umsetzung werde man besonderes Augenmerk darauf legen, dass sich sämtliche Anlagen und Einrichtungen harmonisch in die Landschaft einfügen, versprachen die Planer.
Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen solle in zwei Bauabschnitten erfolgen: Im ersten Schritt stehe der Austausch der beiden Schlepplifte gegen einen Sessellift, der Umbau des „Pistenstübchens“ sowie einer neuen Skihütte an der Talstation des neuen Sesselliftes sowie der Bau der Sommerrodelbahn an.
Im zweiten Bauabschnitt würde dann der Ersatzbau für die große Skihütte mit dem Außenspielbereich für Kinder umgesetzt. Alles in allem habe man für die Umsetzung aller Maßnahmen einen Zeitraum von fünf Jahren ins Auge gefasst.
Im Großen und Ganzen begrüßte der Ausschuss die vorgestellten Pläne – fraktionsübergreifend hieß es, dies sei ein guter und richtiger Schritt für ein Ski- und Freizeitgebiet für Familien und Kinder. Sollte der Rat das am 24. Juni genauso sehen, würde sich das zweistufige Bauleitplanverfahren anschließen – darin könnten Bürger und Behörden auch noch Einwendungen gegen das Projekt erheben.
Unzufrieden mit Gewerbekonzept
Neben den Plänen für das Skigebiet beschäftigte sich der Ausschuss auch mit dem Gewerbe- und Industrieflächenkonzept, das die Bezirksregierung derzeit für den HSK und den Kreis Soest aufstellt. Es soll die Möglichkeiten für weitere industrielle und gewerbliche Entwicklungen in der Region aufzeigen.
Winterberg ist mit mehreren Aspekten dieses Konzepts unzufrieden – so sieht es zum Beispiel keine Notwendigkeit zur Ausweisung von weiteren gewerblichen Bauflächen im Stadtgebiet vor. Die Bezirksregierung prognostiziert hier einen Bedarf von rund zehn Hektar Fläche für die kommenden 22 Jahre. Die Reserven von 18 Hektar seien also mehr als ausreichend.
Im Winterberger Rathaus und im Ausschuss sieht man das ganz anders: Die Berechnungen der Bezirksregierung hätten Schwachstellen. Es müsse berücksichtigt werden, dass sich einerseits ein Großteil dieser Reserveflächen in privater Hand befinde und die Stadt deshalb darüber nicht ohne Weiteres verfügen könne. Außerdem sei zu berücksichtigen, dass der Großteil der städtischen Flächenreserven bereits veräußert oder reserviert worden seien, so dass derzeit nur noch rund ein Hektar an städtischen gewerblichen Bauflächen zur Verfügung stehe.
Aktuell herrsche eine sehr große Nachfrage nach Gewerbegrundstücken, nämlich rund vier Hektar. Deshalb benötige die Stadt in den kommenden Jahren zwingend weitere gewerbliche Bauflächen. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, die Bezirksregierung dringend darum zu bitten, diesen Bedarf grundsätzlich anzuerkennen. Als Entwicklungsfläche hat man die „Lehmecke“ in Winterberg ins Auge gefasst.
Das Gewerbe- und Industrieflächenkonzept ist zunächst ein informelles Planungsinstrument. Die Bezirksregierung habe aber angekündigt, dass es die Grundlage für die demnächst anstehende Neuaufstellung des Regionalplanes bilden soll.