Altkreis Brilon. In der Coronakrise sind Behördengänge schwierig. Menschen mit Behinderung im HSK merken, dass Barrierefreiheit auch im Internet stattfinden muss.
Wegen Corona gilt es derzeit, Kontakte möglichst zu vermeiden. Vieles wird daher auch ins Internet verlagert. Ein Umstand, der für nicht internet-affine Personen ein Problem darstellt. Aber auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die entsprechend auf Hilfen angewiesen sind. „Beim Thema Inklusion wünscht man sich immer mehr und es gibt auch immer etwas zu tun“, weiß Gabriele Borutzki, Mitglied im Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen (BSVW) und auf Regionalebene Ansprechpartnerin für Belange in Brilon. Das zeigt sich auch mit Blick auf die Barrierefreiheit der Internetauftritte der einzelnen Städte im Altkreis Brilon.
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Die Stadt Brilon setzt auf eine große Bandbreite an Möglichkeiten, um die Inhalte auf der eigenen Website zu präsentieren. So lässt sich die Schriftgröße stark verändern, Kontraste lassen sich einstellen oder einzelne Passagen können auf Wunsch auch vorgelesen werden. Die Schriftfarben lassen sich ebenso anpassen wie die Lesegeschwindigkeit der freundlichen Stimme am Computer. Wer die Seite besucht, findet die entsprechenden Einstellungen direkt oben rechts.
Medebach setzt auf Vielzahl von Funktionen
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Auch in Medebach wird auf Barrierefreiheit gesetzt. Viele Inhalte der Webseite können über die Leseansicht beziehungsweise die Vorlesen-Funktion moderner Browser wiedergegeben werden. Die Leseansicht ermöglicht die Anpassung von Schriftgröße, Schriftart und Kontrast an die persönlichen Bedürfnisse. Über die Funktion „Vorlesen“ kann der Inhalt der aufgerufenen Seite als Audio wiedergegeben werden. Das städtische Serviceportal der Hansestadt wurde im vergangenen Dezember auf eine neue Version umgestellt. „In dieser Version wurden bereits zahlreiche Optimierungen in Bezug auf die Barrierefreiheit umgesetzt“, erklärt Bürgermeister Thomas Grosche. Über das Serviceportal können Bürger einige Services direkt Online erledigen, entsprechende Formulare beziehen oder Verknüpfungen zu Services anderer Anbieter, zum Beispiel der deutschen Rentenversicherung, dem Hochsauerlandkreis, dem Gewerbeserviceportal NRW etc. finden und anwählen.
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„Generell stehen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung allen Bürgern auch telefonisch zur Verfügung und können darüber aufklären, welche Angelegenheiten Online erledigt werden können oder wofür ein Termin im Rathaus zu vereinbaren ist“ so Bürgermeister Grosche weiter. Hier sieht Gabriele Borutzki Probleme bei älteren, blinden Menschen. „An Telefonen gibt es dann lange Warteschleifen und Tasten müssen gedrückt werden. Das ist nicht so toll.“
Kenntnisse der Internetnutzer fehlen
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Sie erlebt, dass ältere Menschen sich nur wenig im Internet auskennen und es entsprechend selten nutzen. Junge Leute würden den Schritt eher wagen, sofern die Internetauftritte auch barrierefrei sind. Gerade jetzt in der Coronakrise und im Vorfeld der ab heute stattfindendenImpfungen ist das notwendig. Das musste auch das Robert-Koch-Institut feststellen und bessert an dieser Stelle nach. „Vieles ist merklich einfach nicht lesbar“, sagt Borutzki, „Es gibt auch keine barrierefreien Dokumente beimImpfzentrum, weil alles dort so schnelllebig ist.“
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Um nicht völlig ohne Hilfe dazustehen, nutzt Borutzki als Unterstützung einen sogenannten Screen-Reader, der ihr die Inhalte der Internetseiten vorliest. Gleiches gilt auch für die Tasten, die sie drückt. Allerdings funktioniert das nicht überall, denn nicht jedes Dokument lässt sich von dem technischen Hilfsmittel entziffern. Gabriele Borutzki merkt, dass das Thema Barrierefreiheit noch lange aktuell bleiben wird. „Den Eingang zu Behörden finden, Aufzüge mit Sprachausgabe, Beschilderungen. Das gehört alles dazu. Die Städte müssen aber auch digital für Barrierefreiheit sorgen.“
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Das erkennt auch die Stadt Winterberg, die in dem Bereich noch Arbeit vor sich hat, wie Pressesprecherin Linda Brieden zugibt: „Im Bereich der Barrierefreiheit ist die Internetseite des Rathauses derzeit noch ausbaufähig. Wir werden dies zeitnah angehen und den Internetauftritt in der nächsten Zeit nachbessern.“