Hochsauerlandkreis. Seit Samstagabend gibt es Schnee und Eisregen im Hochsauerlandkreis. Das sorgte für einige Unfälle. Wetterexperte Julian Pape gibt eine Prognose.
Seit Samstag gibt es im Hochsauerlandkreiskräftigen Schneefall und stundenlangen Eisregen. Das hat in einzelnen Gebieten seine Folgen gehabt. Die Polizei und Feuerwehren hatten einige Einsätze.
Trotz der bestehenden Unwetterwarnungen blieb der Hochsauerlandkreis bislang von entsprechenden Folgen weitgehend verschont, wie die Polizeiauf Nachfrage berichtet. Insgesamt kam es zu elf Unfällen bei denen aber niemand verletzt wurde und es lediglich Blechschäden gab. „Einen Unfallschwerpunkt können wir auch nicht ausmachen. Im Vergleich zu anderen Tagen mit entsprechenden Wetterverhältnissen ist es eher ruhig bisher“, erklärt die Polizei. Im Altkreis Brilon mussten Einsatzfahrzeuge zwei Mal in Brilonund je ein Mal in Westheim und Winterberg zu Unfallorten fahren.
Feuerwehr beseitigt Bäume von Fahrbahnen
Die Feuerwehr in Brilon hatte unterdessen in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwei Einsätze. Der Sonntagmorgen begann für einige Kameraden des Löschzug Brilon bereits um 2 Uhr. Ein Baum war auf der B251, in Richtung Brilon-Wald, umgekippt und versperrte die Fahrbahn. Sechs Einsatzkräfte waren 90 Minuten im Einsatz um die Fahrbahn freizuschneiden.
Um halb 10 wurde die Löschgruppe Altenbüren in Richtung Altenbürener Mühle alarmiert. Dort war ein Baum umgekippt und versperrte die Zufahrt zu einem Ausflugslokal. Sieben Einsatzkräfte rückten aus um den Baum zu entfernen.
In Siedlinghausen musste die Feuerwehr ebenfalls aus diesem Grund ausrücken. „Ansonsten ist es aber sehr ruhig“, sagt Jens Vogelsang, Pressesprecher der Feuerwehr in Winterberg. Schon im Vorfeld hatten sich die Einsatzkräfte gut auf die Wetterlage vorbereitet und Schneeketten auf die Reifen der Fahrzeuge gezogen.
Wintereindrücke aus Hallenberg und Olsberg
Auch interessant
Tatsächlich war es im Sauerland eine wilde Nacht, welche es in diesem Ausmaß nur selten erlebt. „Es ist genau so eingetroffen, wie wir das vorher erwartet hatten“, sagt Wetterexperte Julian Pape. In Hallenberg, Medebach, Marsberg und Teilen von Brilon viel eine Menge Schnee. Alleine in Medebach konnte Pape im Messgebiet 17 Zentimeter Schnee messen. Durch starke Winde wurden diese allerdings auch stark verweht. Der Ostwind erreichte zeitweise stürmische Böen mit bis zu 80 km/h. „Aufgrund der starken Verwehungen hat sich an der gemessenen Schneehöhe teilweise gar nicht so viel getan“, erklärt Pape.
20 Zentimeter Schnee
Auch interessant
Mit 23 Zentimeter waren am Kahlen Asten am Sonntagvormittag daher nur drei Zentimeter Unterschied im Vergleich zum Vortag zu erkennen. Die Niederschlagsmengen deuten für den Experten darauf hin, dass es vor allem im Bereich der Medebacher Bucht am kräftigsten geschneit hat. Die Station in Hallenberg hat im Zeitraum von Samstag auf Sonntag knapp 20 Liter als Schnee gemessen.
Die unterschiedlichen Luftmassen, die miteinander gemischt wurden, sorgten dafür, dass es nicht nur kräftigen Schneefall, sondern auch stundenlangen Eisregen bis hin zu Eiskörnern gab. „Das war vor allem in Winterberg bis über Olsberg und Brilon der Fall. Auch in Schmallenberg gab es mehr Eisregen als Schnee. Stellenweise gab es dicke Eiskrusten an Gebäuden und Bäumen“, so Pape weiter.
Kälte bleibt noch mindestens eine Woche
Auch interessant
Im Verlauf des Sonntags wird es dann immer kälter. Ein Trend, der bis Montag anhalten wird. Der Eisregen wird dann immer mehr zu Schnee. In Medebach und Hallenberg rechnet der Wetterexperte bis in die Morgenstunden mit Neuschnee. Richtung Norden lässt das aber bis in den Abend hinein immer mehr nach und geht in Flocken über. „In freien Lagen werden die Kälte und der Wind aber weiterhin dafür sorgen, dass Straßen zugeweht werden. Da wartet viel Arbeit auf die Räumfahrzeuge.“
Die Temperaturen liegen auf dem Kahlen Asten mit -8°C deutlich im Frostbereich. Unter Berücksichtigung der Böen von 70 km/h liegt die gefühlte Temperatur hingegen bei -20°C.
Kältewelle im Hochsauerlandkreis
In der nächsten Woche geht es mit Frost weiter. Pape erklärt, dass eine größere Kältewelle den Hochsauerlandkreis noch mindestens eine Woche im Griff haben wird. -10 bis -15°C können dann am Kahlen Asten und in manchem Tal erreicht oder sogar unterschritten werden. Kleinere Seen und ruhige Flüsse werden dann zufrieren. „Das wird die größte Kältewelle seit mindestens 2012 sein. Damals war es zwei Wochen extrem kalt“, erinnert sich der Wetterexperte zurück.
Auch interessant
Ein Ende ist zunächst nicht in Sicht. 14-tägige Wetterkarten zeigen ihm, dass die Kälte bleibt, aber für ihn sind alle Vorhersagen, die über sieben Tage hinausgehen reine Spekulation. Es ist also durchaus möglich, dass es in einer Woche wieder milder wird.