Olsberg-Bigge. Die Fallzahlen im Josefsheim in Bigge, einem Heim für Behinderte, steigen weiter. Unter den Infizierten sind Bewohner und Mitarbeiter.

Im Josefsheim in Bigge steigen die Coronafälle stark an. Betroffen sind sowohl Bewohner des Heims als auch Mitarbeiter.

Acht weitere Fälle sind mittlerweile hinzugekommen und bringen die Fallzahl damit auf 43. Fünf der Betroffenen werden derzeit stationär in Krankenhäusern behandelt. Entsprechend ist auch die Zahl der Kontaktpersonen nun gestiegen, denn zwei Wohnhäuser und eine separate Wohneinheit auf dem Campus des Josefsheims sind jetzt von Corona betroffen. Dort gilt nun eine durch das Gesundheitsamt verhängte Quarantäne.

+++ Sie wollen wissen, was in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg und Hallenberg passiert? Melden Sie sich hier zum kostenlosen Newsletter an +++

Täglich werden mittlerweile Abstriche gemacht, wo es notwendig ist. Bei einer positiven Symptomkontrolle folgt sofort ein PCR-Test, um schnell Unsicherheiten aus dem Weg räumen zu können. Alle zwei Tage sollen Tests durchgeführt werden, damit auch durch eine engmaschige Kontrolle eine Ausbreitung des Virus verhindert wird.

Für die anderen Wohnhäuser gilt zwar keine Quarantänepflicht, jedoch gibt es auf dem Gelände die Vorgabe, Kontakt möglichst zu minimieren. Somit werden derzeit nur dringende therapeutische Maßnahmen umgesetzt. Die bereits Freitag letzter Woche geschlossenen Bigger Werkstätten öffnen erstmal nicht. Externe Beschäftige aus den Gruppen Franziskushof, Körling und Olsberger Hütte arbeiten hingegen weiter.

Etliche Kontaktpersonen in Quarantäne

Hinzu kommt, dass sich etliche Kontaktpersonen in amtlich verordneter Quarantäne befinden. Mit der Konsequenz, dass teilweise auch Mitarbeiter im Wohnbereich fehlen. Janine Rottler, die seit Oktober letzten Jahres in der Geschäftsführung des Josefsheim tätig ist, ist trotz der besonderen Situation dankbar „über das nicht in Worte zufassende Engagement der Mitarbeitenden, dass mich zutiefst berührt und stolz macht. Sogar einige Kollegen aus den Werkstätten sowie dem Berufsbildungswerk sind spontan bereit, die Teams im Wohnbereich personell zu unterstützen.“

Weiterhin gibt es eine strickte Trennung des Personals nach Wohnhäusern. Niemand darf die unter Quarantäne stehenden Wohnhäuser außerdem verlassen. Nur bei dringendem Therapiebedarf kommen Ärzte vorbei. Dennoch soll es nach Möglichkeit einen festen Alltag geben, so wie es auch vor dem Ausbruch der Fall war. Auch wenn die Werkstätten geschlossen sind.

Impfungen werden verschoben

Der Corona-Ausbruch auf dem Campus hat auch zur Folge, dass der
angekündigte Impfstart in der kommenden Woche verschoben wird. In der vergangenen Wochen liefen die Vorbereitungen noch auf Hochtouren. Impfungen der vulnerablen Personengruppen im besonderen Wohnbereich waren zunächst geplant.

Das mobile Impfteam der Impfkommission des Hochsauerlandkreises stand dafür im Austausch mit den Hausärzten sowie der Elisabethklinik vor Ort. Nun kann die Reihen-Impfung erst starten, wenn keine positiven Testungen mehr vorliegen.

Am vergangenen Dienstag wurden bei der regelmäßig stattfindenden Symptomkontrolle und anschließend vom Pflegepersonal durchgeführten Antigen-Schnelltestungen erste positive Verdachtsfälle im Josefsheim Bigge bekannt. Auf dem Campus in Bigge gibt es sechs Wohnhäuser, in denen besondere Wohnformen für Menschen mit Behinderung angeboten werden. Hier leben rund 250 Menschen mit unterschiedlichstem Behinderungsgrad in einzelnen Wohngruppen.