Impfzentrum im HSK: Das müssen Sie jetzt unbedingt wissen
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Lesezeit: 8 Minuten
Olsberg. Das Impfzentrum im HSK ist einsatzbereit. Wer dort geimpft wird, wer impft und wie Sie einen Termin bekommen. Alle Informationen im Überblick.
Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen:
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Wo wird im Hochsauerlandkreis geimpft?
Das Impfzentrum in Olsberg ist einsatzbereit. Das teilt der Landrat Dr. Karl Schneider Ende Dezember vor Ort mit. Vier Impfstraßen mit jeweils fünf Kabinen sind in der kurzen Zeit in der Konzerthalle in Olsberg entstanden.
Seit das Impfzentrum fertiggestellt ist, unterliegt es strengen Sicherheitsvorkehrungen. Jetzt sind sichtbare Maßnahmen hinzugekommen: Einen Blick auf den Eingangsbereich der Konzerthalle zu werfen, ist nicht mehr möglich: ein Sichtschutz wurde angebracht. Dicke Betonsteine und rot-weiße Absperrungen versperren den Weg und die Sicht.
Dazu gehört der Einsatz eines Sicherheitsteams, das von einem externen Sicherheitsdienst gestellt wird. Diese sind rund um die Uhr vor Ort und bewachen das Impfzentrum. Auch die Polizei ist laut Reuther eingebunden und fährt regelmäßig Streife rund um das Zentrum."Das ist zur Sicherheit des Impfzentrums", sagt Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises.
Neben den Impfstraßen gehören aber auch die mobilen Impfteams sowie die Koordinierungseinheit des Hochsauerlandkreises zu dem Zentrum. „Wir haben natürlich geprüft, ob es in Arnsberg und Meschede ebenfalls möglich wäre, ein Impfzentrum einzurichten. Meine Idealvorstellung wäre eine zweite Stelle in Arnsberg, aber da müssen wir noch abklären, ob das im Sommer möglich sein wird. Vorerst ist pro Landkreis nur ein Zentrum erlaubt“, erklärt Karl Schneider.
„Die mobilen Teams werden derzeit mit Priorität behandelt, da sie die Pflegeheime anfahren“, erklärt Marc Heines, Feuer- und Katastrophenschutz des HSK, der das Impfzentrum wesentlich mitorganisiert hat. Die mobilen Teams suchen Pflegeheime, besondere Wohnformen der Eingliederungshilfe und teilstationäre Pflegeeinrichtungen auf, um dort Bewohner und Beschäftigte zu impfen. Krankenhäuser wollen die Impfung mit dem eigenen Personal durchführen.
Wie viele Menschen am Tag werden geimpft?
Pro Impfstraße werden 20 Impfungen pro Stunde möglich sein, die Impfstraßen werden durchgängig von 8 bis 20 Uhr immer von montags bis sonntags geöffnet sein, sobald der Impfstoff vorhanden und zugelassen ist. „Unter maximalen Bedingungen können wir so 900 Impfungen pro Tag vornehmen – aber es ist ein ambitioniertes Ziel, die Bevölkerung zu impfen“, sagt Dr. Karl Schneider.
Wie läuft die Anmeldung? Wie bekomme ich einen Termin?
Wegen Lieferproblemen bei Biontech starten die Impfzentren erst am 8. Februar. Bei der Impfung von Klinikbeschäftigten gibt es einen Impfstopp. Geimpft wird nach der Prioritätenliste. Dazu braucht es eine bescheinigte Berechtigung vom Arzt, mit der man sich an die ärztliche Hotline unter der 116117 wenden kann. Diese wird – erst, sobald der Impfstoff zugelassen wird – für Impfwillige freigeschaltet. Dort werde es dann die Möglichkeit geben, eine Nummer zu wählen, wenn man einen Impftermin haben möchte. Ohne gültig ausgemachten Impftermin wird niemand in das Zentrum gelassen.
Ortwin Ruland von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erklärt: „Wer eine Berechtigung zum Impfen hat, der muss sich über die Hotline 116117 einen Termin holen – ohne darf man das Impfzentrum nicht betreten.“ Die Hotline als auch die Website www.116117.de, über die online ein Termin zum Impfen im HSK vereinbart werden kann, ist ab Montag, dem 25. Januar, freigeschaltet. Bereits zum Start sind Website und Hotline überlastet. Gegen 9.30 Uhr meldete die KVWL bereits, dass alle Termine vergeben seien.
Der Hochsauerlandkreis startete am 8. Dezember seinen eigene Impfhotline. Seit dem 4. Januar ist das Hilfsangebot am Telefon noch differenzierter.
"Wir haben das Angebot um Übersetzer ergänzt, um eine Mehrsprachigkeit am Telefon garantieren zu können", sagt Jürgen Uhl, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, "Corona ist international und das spiegeln wir im HSK wider und informieren entsprechend."
Impfzentrum Olsberg: Wer organisiert den Ablauf? Wer impft?
Die Organisation der Impfstraßen verantwortet der Hochsauerlandkreis bis zum Beginn der ärztlichen Leistung. Zu Beginn wird der HSK in zwei Schichten mit acht Personen die erforderlichen administrativen Aufgaben erledigen. Dafür werden weitere Kräfte eingestellt, denn auch Leistungen wie Technik oder im Sanitätsbereich müssen abgedeckt werden.
Die personelle Besetzung obliegt dem Hochsauerlandkreis, weitere Mitglieder sind zum Beispiel die ärztliche Leitung und eine leitende medizinische Fachangestellte (MFA), die jeweils von der Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gestellt werden.
Der erwartete Impfstoff, der eingesetzt werden soll, hat nur eine begrenzte Verwendungsdauer, laut KVWL bis zu sechs Stunden nach Aufbereitung. Diese wird durch einen Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) durchgeführt. Zunächst werden die Krankenhäuser und stationären Einrichtungen mit dem Impfstoff versorgt. Im Impfzentrum wird nur eine Impfstraße in Betrieb genommen, mit fortlaufender Zeit können aber weitere hinzukommen.
Impfen in Olsberg: Wie läuft das ab?
An den Empfangsschaltern melden sich die Impfwilligen an und bekommen ihren Laufzettel, den sie in der Empfangshalle ausfüllen. Mehrere voneinander abgetrennte Kabinen geben genug Raum, um in Ruhe seine Daten einzutragen. „Der Laufzettel ist sehr wichtig. Auf ihm wird vermerkt, welcher Impfstoff geimpft wird. Er muss also unbedingt aufbewahrt und zum zweiten Impftermin mitgebracht werden“, erklärt Ortwin Ruland.
Durch die Flügeltüren geht es weiter in die Halle. „Der Impfstoff muss dann ganz vorsichtig zum Impfwilligen getragen werden – denn er darf nicht mehr geschüttelt oder erschüttert werden“, erläutert Ortwin Ruhland. Ist er einmal aktiviert, darf er bis sechs Stunden geimpft werden. „Daher ist es wichtig, dass sich die Leute an ihre Termine halten."
Nach der Impfung geht es in einen Wartebereich, in dem um die 30 Stühle stehen. Dort sollen schon geimpfte Personen um die 30 Minuten warten, bis sie das Zentrum verlassen. Anschließend muss man sich an den Schaltern am Ausgang abmelden. „Ein Impfdurchlauf dauert circa 60 Minuten“, sagt Marc Heines. Am Abend werden die Daten des Tages an das Robert-Koch-Institut übermittelt, unter Beachtung des Datenschutzes.
„Irgendwo wird es klemmen“
„Wir werden sehen, dass es irgendwo klemmen wird, wir haben das alles nicht geübt“, sagt Dr. Karl Schneider. „Das ist eine Lage, die wir nie durchgemacht haben.“ Bürgermeister Wolfgang Fischer, der sich schon zu Beginn der Überlegungen mit der Konzerthalle für ein etwaiges Impfzentrum angeboten hatte, ergänzt:
„Wenn mir das einer erzählt hatte, dass wir hier sitzen und eine betriebsbereite Übergabe eines Impfzentrums besprechen… Aber wir wollten nicht lange fackeln und haben uns angeboten. Wir haben die Voraussetzungen und können eine nahezu komplett barrierefreie Halle vorweisen. Wir sehen uns in der Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten.“
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