Winterberg/Kahler Asten. Großräumige Sperrungen halten Winterberg weitestgehend ruhig. Am Kahlen Asten hingegen wird ein Musikvideo für einen Superstar gedreht.

  • Auch am zweiten Wochenende nach der großräumigen Sperrung bleibt es in Winterberg und den umliegenden Orten weitestgehend ruhig.
  • Kahler Asten: Immer wieder halten voll besetzte Autos und die Insassen diskutieren mit den Ordnern, oft in ungehaltenem Ton und mit zweifelhaften Begründungen.
  • Die Situation in Winterberg und am Kahlen Asten im Überblick.

Ob es an der Vernunft der Menschen liegt oder eher an den angekündigten Maßnahmen und dem Ende der Ferien? Auch am zweiten Wochenende nach der großräumigen Sperrung bleibt es in Winterberg und den umliegenden Orten weitestgehend ruhig. Polizei, Ordnungsamt und Sicherheitsdienste sind wieder stark vertreten, um die ausgesprochenen Verbote zu kontrollieren und einen erneuten Tagestouristen-Ansturm zu verhindern.

Insgesamt wurden an diesem Wochenende im Bereich Winterberg 21 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung festgestellt, die zu 21 Platzverweisen führten. Im Bereich Brilon wurden zwei weitere Verkehrsverstöße festgestellt. Die Ordnungsämter der zuständigen Kommunen und die Polizei stehen auch in der nächsten Woche im ständigen Austausch. Gemeinsam wird die Situation weiterhin beobachtet und bewertet.

Die Straße zum Skigebiet in Züschen ist abgeriegelt, Ordnungsamt und freiwillige Helfer stehen davor. Anlieger und Dauercamper dürfen durch, für alle anderen ist hier Umdrehen angesagt. Vor zwei Wochen war das Züscher Skigelände am Homberg voll wie nie. Seit der offiziellen Sperrung ist alles ruhig, genauso in Langewiese und in Neuastenberg, wo sich an Schnee-Wochenenden sonst normalerweise mehr Skitouristen als Einwohner aufhalten. Auch hier sind Straßen und Parkplätze abgeriegelt, teilweise mit hohen Schneehaufen oder erst gar nicht geschoben.

Mehr Besucher in Winterberg

Richtung Winterberg wird es zusehends belebter. Auf den wenigen offenen Parkplätzen stehen dicht gedrängt Autos mit Kennzeichen aus ganz NRW. Ein Schlittenfahrer lässt sich filmen, wie er unmittelbar an der B236 eine steile Böschung herunterfährt. Eltern ziehen ihre Kinder mit Bobs über den blanken Asphalt auf der Suche nach Rodelhängen.

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Während es fast überall an den gesperrten Stellen entspannt zugeht, brauchen die Security-Mitarbeiter an der Zufahrtsstraße zum Kahlen Asten gute Nerven. Immer wieder halten voll besetzte Autos und die Insassen diskutieren mit den Ordnern, oft in ungehaltenem Ton und mit zweifelhaften Begründungen. „Lasst keine Kopftücher rein“, hetzen vier Langläufer, weil in der Nähe einige Besucher mit Migrationshintergrund spazieren gehen – was dort erlaubt ist.

Ausreden der Besucher

„Ich habe eine Kurkarte und darf durch, das ist mit der Polizei abgesprochen.“ Nein, ist es nicht, auch Kurkarten beinhalten keine Sonderrechte. Diese Argumentation schnappt jedoch ein Einheimischer auf, der mit Hund und Partnerin zum Kahlen Asten will und bereits einmal weggeschickt wurde. Er kommt wütend zurück, bremst abrupt vor den Security-Leuten und beschimpft die beiden, als sie ihm die Lage erneut erklären. Schließlich schreit er: „Weg da, ich fahr jetzt durch“, gibt Gas und hält auf eine Mitarbeiterin zu.

Erfolg hat er nicht, stattdessen jetzt eine Anzeige am Hals. Aber keine Zeit zum Nachdenken, die nächste Kolonne rollt an: „Wir drehen ein Musikvideo für einen türkischen Superstar und haben eine Genehmigung vom Luftfahrtbundesamt für unsere Drohne!“ Das klingt im ersten Moment nach der schrägsten Ausrede des Tages, stimmt aber tatsächlich. Ein Film-Team dreht mit dem Sänger Dervic Ikep und einem Model im Tiefschnee, alle sind sehr kooperativ und beschränken die Aufnahmen auf die zugewiesenen Stellen.

Betretungsverbot am Kahlen Asten missachtet

Der markante Turm am Kahlen Asten und die Heide liegen verlassen da. Einige wenige Besucher missachten das durch Flatterband verdeutlichte Betretungsverbot, was als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. An vielen Stellen zeigt sich hier, was zu einem weiteren und gefährlichen Problem geworden ist: Schneebruch. Zahlreiche Äste und sogar ganze Bäume können die vereiste Schneelast nicht mehr tragen, brechen ab und stürzen auf Wege und Straßen. In Hallenberg ist deshalb das Skilanglauf- und Wandergebiet rund um die Pastorenwiese geschlossen worden. Die Zeit der Sperren und Verbote ist in diesem Winter noch lange nicht vorbei.

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