Hochsauerlandkreis/Winterberg. Nicht nur Winterberg rechnet mit vielen Tagestouristen am Wochenende. Um Chaos zu vermeiden bereiten sich HSK-Städte vor. Die Fakten:
Es bleibt winterlich und kalt im Sauerland. Weite teile des HSK sind mit Schnee bedeckt - nicht nur in den Wintersporthochburgen Winterberg und Willingen. Am Wochenende wird erneut erwartet, dass eine große Zahl von Tagestouristen anreisen. Es ist derzeit nicht absehbar, ob ähnlich viele Tagestouristen anreisen, wie am ersten Januar-Wochenende, wo vor allem Winterberg, aber auch andere Teile des Sauerlands mit teils chaotischen Verhältnissen zu kämpfen hatten. Viele Kommunen rechnen mit einen einen erhöhtem oder stark Aufkommen - auch wenn die gesamte touristische Infrastruktur im Corona-Lockdown brach liegt: alle Pisten sind gesperrt, keine Lifte laufen, keine Restaurants und Cafés sind geöffnet, viele Parkflächen sind gesperrt - und die Zahl der öffentlichen Toiletten ist sehr gering.
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Winterberg
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„Es sind ein paar Zentimeter Neuschnee zu erwarten, es wird kalt und lediglich hier und da kommen etwas Sonne hervor“, sagt Julian Pape vom Wetterportal Sauerland. Der Schnee werde es sogar bis in die Niederungen schaffen. Mit jedem Höhenmeter werde es mehr. Selbst entlang der Ruhr könne es zum Rodeln auf der Wiese reichen. Nach dem jüngsten Chaos sind viele bange Blicke auf dieses Wochenende gerichtet: Polizeisprecherin Laura Burmann befürchtet, dass auf ihre HSK-Kollegen und die aus der NRW-Bereitschaft nochmal anstrengende Tage zukommen. „Wir legen die Erfahrungen des vergangenen Wochenendes zu Grunde und stellen uns dementsprechend personell darauf ein.“ Wegen der Sperrungen in Winterberg könnte es passieren, dass die Tagestouristen in Nachbargemeinden ausweichen. Auch für den Fall stehe man mit den Ordnungsämtern in engem Kontakt.
Willingen
Gerüstet ist diesmal auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg: Nach dem Run auf Willingen vergangenen Sonntag hat die Upland-Gemeinde reagiert und sperrt ab heute Mittag bis Sonntagnacht Parkplätze sowie Ski- und Rodelhänge. Zehn Jahre ist es her, dass zuletzt z.B. in Köln weiße Weihnachten waren, so Wetter-Fachmann Pape. Der Wunsch der Menschen nach Schnee sei daher verständlich – in diesen Zeiten aber nicht einfach so zu erfüllen. Das Betreten der Pisten ist per Ordnungsverfügung untersagt. Eigentlich bedürfte es dieser Regelung gar nicht. „Denn es gilt immer: wenn eine Liftanlage nicht in Betrieb ist, hat dort niemand etwas zu suchen. Es fallen dort immer wieder Arbeiten an; das kann auch gefährlich sein“, warnt Julian Pape. Bleibt nur der Wunsch an alle noch so Schneehungrigen: Bleiben Sie zu Hause!“
Brilon
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Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass auch Teile in Brilon von vielen Tagestouristen aufgesucht wurden. Diese führte neben dem unerlaubten Rodeln auf Privatflächen zu Verkehrschaos und anderen Problemen. Daher werden am Wochenende im Bereich des Skihanges am Poppenberg Straßensperrungen und Halteverbote eingerichtet. Kontraktbeschränkungen und die Einhaltung der Mindestabstände nach der Corona-Schutzverordnung werden kontrolliert und geahndet - ebenso die Vermüllung der Natur. Das Ordnungsamt wird mit mehreren Teams an den Rodelhängen im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein und durch die Polizei unterstützt.
Olsberg
Die Stadt Olsberg rechnet je nach Wetterlage mit einem verstärkten Besucheraufkommen im Wintersportgebiet Sternrodt in Bruchhausen. Die Zufahrt zum wurde bereits am vergangenen Wochenende gesperrt. Diese Sperrung ist weiter in Kraft.
Marsberg
Die Stadt Marsberg geht davon aus, keine Sperrungen von Parkplätzen, Straßen usw. erforderlich sind. Das Ordnungsamt steht jedoch mit der Polizei diesbezüglich in Kontakt. Sollte sich eine kurzfristige unerwartete Entwicklung in Sachen Wintertourismus einstellen, die Regelungen erforderlich machen, wird die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes gemeinsam mit der Polizei vor Ort tätig. Ein Zufrieren des Diemelsees sei angesichts der vorhergesagten Temperaturen nicht zu erwarten. Daher bestehe auch nicht die Gefahr, dass sich Menschen auf zu dünnes Eis wagen und drohen einzubrechen.
Medebach
Medebach hatte in der Vergangenheit deutlich geringere Probleme als in den Wintersport-Hotspots Winterberg und Willingen. Aufgrund der dort Betretungsverbote in Winterberg und Willingen wichen viele Tagestouristen in den Raum Medebach aus. Das Ordnungsamt wird im Präsenzdienst verstärkte Kontrollen in Abstimmung mit der Polizei durchführen. Als Hotspots sind das Skigebiet Schloßberg in Küstelberg sowie die Ortslagen zu den benachbarten hessischen Skigebiete wie z.B. Düdinghausen im Fokus. Die Zufahrt zum Parkplatz des Skigebietes Schloßberg wird gesperrt, wenn die Kapazität erschöpft ist. Gleiches gilt bei der Gefahr der Überbelegung der auf dem Rodelhang befindlichen Tagestouristen.
Hallenberg
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Hallenberg und seine Dörfer nicht im Fokus der Tagestouristen liegen, so die Stadt. Das Ordnungsamt ist aber in Rufbereitschaft, falls es zu einer Änderung der Situation kommt. Es wird aber keine präventiven Sperrungen geben.
Was noch?
Die Stadt Schmallenberg sperrt ab Freitag, 8. Januar, alle zehn Skipisten und Rodelhänge im Stadtgebiet – vorerst bis zum 10. Januar.