Winterberg. In Winterberg produzieren einige Schneekanonen Schnee. Dabei ist der Skibetrieb in der Corona-Zwangspause. Das sind die Hintergrunde:

Warum sind im Raum Winterberg einige Schneekanonen in Betrieb, obwohl doch gar kein Wintersport möglich ist? Diese Frage kommt immer wieder in den sozialen Netzwerken auf. Und die Antwort ist eigentlich naheliegend: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt Christoph Klante. Er ist Geschäftsführer des Skiliftkarussells Winterberg. Ob ein Liftbetreiber bei entsprechenden Bedingungen Schnee produziere oder nicht, sei letztlich seine individuelle unternehmerische Entscheidung. Niemand könne absehen, wie sich die Situation entwickle. Und falls im März oder später dann doch plötzlich noch Wintersport möglich sei, wolle man gewappnet sein.

Wintersport-Branche war gut vorbereitet

Klante hat Verständnis für manche politische Entscheidungen und will auch die Corona-Gefahr nicht klein reden. „Aber Fakt ist: Unsere Branche war besser vorbereitet als jede Schule und manches Pflegeheim. Bewegung an der frischen Luft ist möglich und gesund – und wäre auch auf Skiern und mit Abstand möglich“. Politik sei hier und da sehr einfallslos, agiere nach der Rasenmäher-Methode und unterscheide nicht zwischen Branchen, die gut und schlecht vorbereitet seien, so Klante. Die Liftbetreiber sind in der Tat zu bedauern. Endlich stimmen die Witterungsbedingungen und dann kommt Corona und vermasselt das Geschäft.

Kritik an Schneeproduktion

Die Schnee-Produktion steht aus ökologischen Aspekten immer wieder in der Kritik. Auf der Seite der Wintersportarena Sauerland versucht man jenen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dort ist zu lesen: „670 energieeffiziente Schneeerzeuger (gemeint sind Kanonen und Schnee-Lanzen, Anmerkung der Red.) sorgen in der Wintersport-Arena Sauerland für eine erhöhte Schneesicherheit und für eine bessere Qualität unserer Pisten. Mehr als 50 Pistengeräte machen aus dem produzierten Schnee das Allerbeste. Der Hin- und Rückflug eines Flugzeuges mit 200 Personen in die Karibik verbraucht genau so viel Energie wie die Grundbeschneiung von 65 Kilometer Pisten...“

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In Sachsen ist die Saison offiziell beendet

In Sachsen – nicht vergleichbar mit dem Sauerland, weil dort ein weitaus höherer Inzidenzwert vorherrscht – sind die Tourismusministerin und die Liftbetreiber am Dienstag überein gekommen, die alpine Wintersportsaison offiziell für beendet zu erklären. Nach der bis zum 7. Februar gültigen sächsischen Corona-Schutz-Verordnung ist der Betrieb von Skiliftanlagen untersagt. Ministerin und Liftbetreiber waren sich jetzt einig, dass auch nach dem 7. Februar keine Lockerungen zu erwarten seien, die einen Skibetrieb ermöglichen würden. Fürs Sauerland gilt wie gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.