Olsberg. Die Konzerthalle Olsberg ist das Corona-Impfzentrum im HSK. Bilder und Infos aus dem Zentrum, in dem der Kampf gegen die Pandemie bald beginnt.

Vor der Konzerthalle in Olsberg steht ein großes weißes Zelt. Es markiert den Eingang des Corona-Impfzentrums, das innerhalb kürzester Zeit vom Hochsauerlandkreis aufgebaut worden ist. Jetzt, nur wenige Tage vor der Zulassung des Impfstoffes in Deutschland, ist das Zentrum betriebsbereit.

Schleusen führen im Zickzack durch das weiße Zelt auf den Eingang der Konzerthalle zu – getrennt durch Plexiglasscheiben. Niemand ohne Termin wird weiter als durch die Eingangstür in das Impfzentrum gelangen. Ortwin Ruland von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erklärt bestimmt: „Wer eine Berechtigung zum Impfen hat, der muss sich über die Hotline 116117 einen Termin holen – ohne darf man das Impfzentrum nicht betreten.“ Die Hotline sei aber erst freigeschaltet, wenn der Impfstoff geliefert werde. Eine automatische Bandansage wird künftig den Anrufer anleiten, bis er zur Terminvergabe zur Corona-Impfung durchgestellt wird.

Laufzettel ausfüllen

Im Eingangsbereich gelangt man durch eine Schleuse zum eingerichteten Empfang. Dort meldet man sich an, sofern man zuvor über die noch nicht freigeschaltete Hotline 116117 einen Termin ausgemacht hat. 
Im Eingangsbereich gelangt man durch eine Schleuse zum eingerichteten Empfang. Dort meldet man sich an, sofern man zuvor über die noch nicht freigeschaltete Hotline 116117 einen Termin ausgemacht hat.  © WP | Jana Naima Schopper

Marc Heines vom Fachdienst Katastrophenschutz des Hochsauerlandkreises steht vor zwei Empfangsschaltern – ebenfalls mit Plexiglas getrennt. „Hier melden sich die Impfwilligen an und bekommen ihren Laufzettel, den sie in der Empfangshalle ausfüllen.“

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Mehrere voneinander abgetrennte Kabinen geben genug Raum, um in Ruhe seine Daten einzutragen. „Der Laufzettel ist sehr wichtig. Auf ihm wird vermerkt, welcher Impfstoff geimpft wird. Er muss also unbedingt aufbewahrt und zum zweiten Impftermin mitgebracht werden“, erklärt Ortwin Ruland.

Durch die Flügeltüren geht es weiter in die Halle, die kaum mehr wiederzuerkennen ist. Trennwände mit weißem Stoff bespannt wurden so aufgebaut, dass sie Kabinen bilden – grüne Pfeile zeigen die Laufrichtung an. „Wir mussten für die Lagerung und Aktivierung einen Extra-Raum bauen“, sagt Marc Heines und deutet auf eine Wand, die sich vor der Theke erstreckt, über die normalerweise Bier ausgeschenkt wird. Der Raum ist hell beleuchtet und leer. „Die Geräte, die für die Kühlung des Impfstoffes nötig sind, werden in den nächsten Tagen geliefert“, sagt Marc Heines.

Anders als von vielen angenommen, werde der Impfstoff aufgetaut in der Konzerthalle ankommen. Das bedeute, dass er bei Kühlschrankkälte von 2 bis 8 Grad gelagert werden könne. Der Stoff selbst sei ein Pulver, das in Kochsalzlösung aufgelöst werde – durch Apotheker, die sich für die Arbeit zur Verfügung stellen.

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„Der Impfstoff muss dann ganz vorsichtig zum Impfwilligen getragen werden – denn er darf nicht mehr geschüttelt oder erschüttert werden“, erläutert Ortwin Ruhland. Ist er einmal aktiviert, darf er bis sechs Stunden geimpft werden. „Daher ist es wichtig, dass sich die Leute an ihre Termine halten“, betont der Arzt im Ruhestand. Für jeden werden gewisse Zeiträume angegeben, in denen Impfwillige zu ihrer Impfung erscheinen können.

Warten nach der Impfung

In den Impfkabinen selbst steht meist ein Tisch mit zwei Stühlen – auf dem Tisch abermals eine Trennscheibe mit einer Öffnung. Die Kabinen können mit einem Vorhang verschlossen werden, da die Impfung im Oberarm und daher teils entkleidet stattfinden müsse. „Wir haben das Zentrum modular aufgebaut, es kann also flexibel erweitert werden“, sagt Marc Heines.

Nach der Impfung geht es in einen Wartebereich, in dem um die 30 Stühle stehen. Dort sollen schon geimpfte Personen um die 30 Minuten warten, bis sie das Zentrum verlassen.

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„Es gab bei 10.000 geimpften Menschen in Großbritannien zwei Menschen mit einem allergischen Schock. Aber auch Kreislaufprobleme wegen Stress oder der Aufregung können dazu führen, dass man sich ausruhen muss nach einer Impfung“, sagt Ortwin Ruhland. Drei Feldbetten sind für den Fall aufgestellt worden. Das DRK und der Malteser-Hilfsdienst werden vor Ort sein.

Genug Personal sei vorhanden. Über ein Portal der KVWL hätten sich zahlreiche Menschen freiwillig gemeldet, um beim Impfen zu helfen – seien es Medizinstudenten oder Intensivschwestern, die sich in ihrer Freizeit zur Verfügung stellen. Nicht alle kommen aus dem HSK.

Nach der Impfung muss man sich an den Schaltern am Ausgang abmelden. „Ein Impfdurchlauf dauert circa 60 Minuten“, sagt Marc Heines. Am Abend werden die Daten des Tages an das Robert-Koch-Institut übermittelt, unter Beachtung des Datenschutzes. „Kein Name wird auf irgendeiner Liste auftauchen“, verspricht Ortwin Ruhland, bevor er die Tür aufstößt, auf der „Ausgang“ steht.

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