Hallenberg. . „Am Heideweg“ in Hallenberg soll ein Feriendorf mit Hotelcharakter gebaut werden. Der Rat will dafür jetzt Planungsrecht schaffen.

  • Anlage im Bereich Heideweg soll Platz für 78 Urlauber bieten
  • Stadt will Planungsrecht für touristisches Bauvorhaben schaffen
  • Flächennutzungsplan sieht für Gebiet schon lange touristische Nutzung vor

Ein Feriendorf mit Hotelcharakter möchte die „Sauerland-Ressort-Gesellschaft“ mit ihrem Geschäftsführer Eckhard Lohmann „Am Heideweg“ in Hallenberg errichten. Mittwochabend wurde das „Bergdorf Hallenberg“ im Stadtrat vorgestellt. Alle drei Fraktionen befürworten das Projekt; einstimmig wurde daher die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplanes beschlossen.

Vorgeschichte

Seit 1983 ist das Areal im Flächennutzungsplan der Stadt für touristische Zwecke vorgesehen: Bürgermeister Michael Kronauge: „Warum unsere Vorväter damals schon so weitsichtig waren, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Aber seit über 20 Jahren haben wir versucht, eine Lösung zu finden. Wir sind lange Zeit nicht an die Grundstücke gekommen, dann fehlte es am Investor, jetzt haben wir beides zusammen. Ich bin froh über diese Entwicklung und zuversichtlich, dass hier ein sauerlandtypisches Bergdorf entsteht.“

"Am Heideweg" ist das Bergdorf Hallenberg geplant. Bürgermeister Michael Kronauge und Architekt Eckhard Lohmann (links) schauen sich die Pläne vor Ort an. © Thomas Winterberg

Die Planungen

Auf einer ansteigenden Fläche von 12 500 Quadratmetern (das sind knapp zwei Länderspiel-Fußballfelder) mit herrlichem Blick auf die Stadt sollen 26 Ferienwohnungen/Ferienhäuser errichtet werden. Zehn Bergdorfhäuser sind im sauerlandtypischen Fachwerkstil geplant; fünf sogenannte Bergdorf-Reithäuser haben zusätzlich jeweils zwei angeschlossene Pferdeboxen. Hinzu kommen u.a. drei Palaiswohnungen, sechs Hoftorhaus-Wohnungen, ein kleines Ladenlokal und eine kleine Gastronomie zum Frühstücken. Bei einer angenommenen Belegung mit drei Personen pro Einheit ergibt sich eine durchschnittliche Besucherzahl von 78.

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Architekt Eckhard Lohmann, der sich zur Investitionssumme nicht äußern wollte: „Der Trend zum Sauerland-Urlaub ist bundesweit ungebrochen. Man spricht sogar wegen der kürzeren Anreise aus den Ballungszentren von Sauerland statt Sylt. Wir haben für das Projekt zwei Probe-Annoncen in Sonntagszeitungen geschaltet, die Nachfrage war groß. So ein Projekt lasse sich in Hallenberg und Brilon besser realisieren als zum Beispiel in Winterberg, weil es Gäste anspricht, die absolute Ruhe suchen.“ Parallel plant Lohmann bei Brilon mit dem Hotel- und Feriendorf „Petershagen“ eine größere, aber ansonsten ähnliche Anlage. Diskussion hatte es dort in puncto Ausbau der Zufahrt und Anliegerbeiträgen gegeben. In Hallenberg muss die Stadt lediglich das Planungsrecht schaffen; Zuwegung und sämtliche Anschlüsse sind von vornherein gesichert.

Die Idee

Die Geschäftsidee sieht vor, dass die potenziellen Investoren die einzelnen Häuser kaufen, sie für gewisse Zeit selbst nutzen und für den verbleibenden Rest des Jahres vermieten. Auch dafür sorgt die „Sauerland-Ressort“-Gesellschaft. Innerhalb der Anlage soll kein Autoverkehr herrschen. „Die Wagen sollen draußen stehen und am besten während des Aufenthaltes gar nicht mehr bewegt werden“, erklärt Lohmann das Prinzip der Entschleunigung.

Durch die fünf Häuser mit Pferdeboxen werde auch eine besondere Klientel angesprochen. Zumal eine Sauerland-Reitroute in Planung und das Reiten auf öffentlichen Wegen im Sauerland erlaubt sei. Wenn der Bebauungsplan aufgestellt ist, könnte im Frühjahr 2018 Baubeginn sein.

Die drei Fraktionsvorsitzenden Alfons Dielenhein (CDU), Horst Miele (SPD) und Volker Gehrisch (BfH) begrüßten das Projekt. Sie sehen darin eine Tourismusbelebung und eine Kaufkraftstärkung. Nach Angaben von Eckhard Lohmann braucht das „Bergdorf“ außerdem zehn Leute, um die Anlage zu bewirtschaften.

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