Schonach. . Die Nordische Kombiniererin aus Rückershausen wird im Alpencup Sechste und Siebte, fehlt aber beim historischen Ereignis in Finnland.

Es war ein Wechselbad der Gefühle für Emily Schneider. Die Nordische Kombiniererin des SC Rückershausen hatte sportlich überzeugt und schnitt beim Alpencup in Schonach im Schwarzwald am Wochenende einmal als dritt- und einmal als zweitbeste Deutsche ab. Dennoch reiste die Wittgensteinerin gestern völlig enttäuscht heim, denn sie gehört nicht zu den vier Sportlerinnen, die der Deutsche Skiverband für die in einer Woche beginnende Juniorinnen-Weltmeisterschaft im finnischen Lahti nominierte.

„Emily ist sehr traurig. Für sie ist da erstmal eine Welt zusammengebrochen“, nahm Jens Gneckow kein Blatt vor den Mund. Der Landestrainer im Westdeutschen Skiverband hatte noch versucht, die Entscheidung zugunsten der Rückershäuserin zu beeinflussen – vergeblich. „Sie war ganz, ganz nah dran und hatte das Pech, das Andere schon bei Continental Cups gute Ergebnisse erzielt haben“, erklärte Gneckow die Entscheidung des DSV.

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Beispiel Sophia Maurus: Die Allgäuerin war zuletzt durch eine Verletzung zurückgeworfen worden, konnte aber zuvor glänzende Resultate vom Alpencup sowie vom Continental-Cup vorweisen, der bei den Frauen eine Art inoffizieller Weltcup ist – selbigen gibt es nämlich noch nicht. So wurde die 17-Jährige nominiert, obwohl sie in Schonach am Samstag als Zwölfte klar hinter Emily Schneider lag und am Sonntag verzichtete. Ähnlich verhält es sich bei der Klingenthalerin Jenny Nowak, die ebenfalls in Schonach kurzfristig absagte.

Für Schneider ist das Verpassen der erhofften Nominierung auch deshalb schade, weil die Weltmeisterschaft in Finnland die allererste überhaupt für Nordische Kombiniererinnen ist – deshalb dürfte es ein Wettkampf mit einem ganz speziellen Flair werden.

Emily Schneider darf in Trondheim starten

Ein Trost: In zwei Wochen wird Schneider beim FIS-Youth-Cup im norwegischen Trondheim teilnehmen. Und: Auch in den kommenden vier Jahren zählt die 15-Jährige noch zu den Juniorinnen. „Sie kann es also noch schaffen“, sagt Gneckow, der seinen Schützling in Schonach lobte: „Sie hat ihr Zeug gemacht.“

Auf der Langenwaldschanze (K95) war Schneider bei 72,0 bzw. 60,5 Metern gelandet, was Platz 12 bzw. 9 in dieser Teildisziplin bedeutete. „Wir hatten Probleme mit der Anfahrtgeschwindigkeit und die Sprünge waren ganz leicht spät, aber trotzdem gut“, sagte Gneckow. In der Loipe zählte Schneider an beiden Tagen zu den vier Stärksten, weshalb sie auf Platz 7 und Platz 6 vorlief. Gestartet waren 16 Kombiniererinnen aus sechs Nationen.

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