Rückershausen. . Hat das Olympia-Gold von Andreas Wellinger dem deutschen Skispringen noch einmal einen neuen Schub gegeben? Diesen Eindruck konnte man gestern beim Skisprung-Wettbewerb des SC Rückershausen gewinnen, bei dem nicht nur ein kräftiger Zuschauerandrang an der Schanze, sondern gegenüber den Vorjahren auch eine klar erhöhte Teilnehmerzahl zu verzeichnen war. 74 Springer „segelten“ auf den drei Lahntal-Mattenschanzen ins Tal.
Hat das Olympia-Gold von Andreas Wellinger dem deutschen Skispringen noch einmal einen neuen Schub gegeben? Diesen Eindruck konnte man gestern beim Skisprung-Wettbewerb des SC Rückershausen gewinnen, bei dem nicht nur ein kräftiger Zuschauerandrang an der Schanze, sondern gegenüber den Vorjahren auch eine klar erhöhte Teilnehmerzahl zu verzeichnen war. 74 Springer „segelten“ auf den drei Lahntal-Mattenschanzen ins Tal.
Vor allem die Vereine aus der Rhön und aus dem Harz brachten viele Anfänger an den Start, für die es der erste richtige Wettkampf war. Doch auch aus Wittgenstein waren zwei Neulinge dabei, die zum Einstieg von der Mikro-Schanze (K4) „hüpften“. Luca Wied vom SC Rückershausen begann vor drei Wochen mit dem Training auf der Lahntalschanze, während Matti Grünert vom TuS Erndtebrück mit seinem Vater Ekkehard in Meinerzhagen das „Adler-ABC“ lernt. Wie es später einmal aussehen könnte, zeigte „Papa Ekki“ mit Sprüngen auf 37,5 und 38 Meter, die ihm den Sieg in der Altersklasse bescherten.
Der beste Mann des Tages kam aus dem Harz und springt für den SK Oker: Christian Schirrmeister landete bei 38,5 bzw. 40,5 Metern und blieb damit zwei Meter hinter dem Schanzenrekord von Marvin Hoffmann (TuS Neuenrade), der mit der gleichen Weite diesmal Zweiter wurde – die Haltungsnoten machten den Unterschied.
Optimale Einstiegs-Schanze
Nationale Spitzenspringer nahmen auf der vergleichsweise kleinen und flach konstruierten Schanze nicht teil. Die beiden Winterberger Asse aus der Nordischen Kombination, Lenard Kersting und Justin Moczarski, waren „nur“ als Zuschauer gekommen, Lokalmatadorin Emily Schneider nahm am Wochenende an einem Trainingslager des Deutschen Skiverbandes teil.
Für ambitionierte Amateure und Nachwuchsspringer hat die Anlage aber ihren Reiz – und ist entsprechend des Trainingsplans, der eine Steigerung der Schanzengrößen in der Saisonvorbereitung vorsieht, eine logische Wahl als Auftaktort in der Nord-Westdeutschen Mattenschanzentournee, die noch auf fünf weiteren Anlagen Station macht.
Pascal Horn siegt in der Jugend
Wenn es in vier Wochen in Willingen weitergeht, dürfen vier Sportler des SC Rückershausen im begehrten Führungstrikot an den Start gehen. Lukas Wied, der auf seiner Hausschanze im ersten Durchgang mit 39,0 Metern die Bestweite aller Springer schaffte, setzte sich in der Klasse der 13- bis 15-jährigen Schüler klar vor dem Winterberger Lukas Nellenschulte durch. Dahinter folgten mit Ryan Horn und Mika Wunderlich zwei weitere SCR-Springer.
„Lukas hat als Schüler mit die weitesten Sprünge gemacht und es waren sehr ansehnliche Sprünge. Das Niveau war recht ansprechend“, lobte Jens Gneckow, Landestrainer in der Nordischen Kombination.
Der Niedersfelder war auch mit dem Rest „seiner“ Sportler zufrieden, die im Rahmen der Vorbereitung für den Winter zuletzt vor allem große Trainingsumfänge im konditionellen Bereich absolviert hatten: „Im großen und ganzen haben alle heute recht gute Leistungen gezeigt.“
Pascal Horn und Torben Wunderlich feierten in der Jugendklasse einen Doppelsieg für den SC Rückershausen, während der zehnjährige Birkelbacher Marcel Dickhaut auf der K10-Schanze mit 11,0 bzw. 11,5 Metern und sehr guten Haltungsnoten (zehnmal 19,0) gewann. Dass der Rotschopf auch die K37-Schanze schon „drauf hat“, zeigte er als Vorspringer.
Frida Müller teilt sich die Führung
Frida Müller, die zweimal bei 9,5 Metern gemessen wurde, teilt sich die Tournee-Führung der zehnjährigen Mädchen mit der punktgleichen Lara Leuthold (Wernigerode)