Hagen. Phoenix kämpft für eine ausverkaufte Halle & einen historischen Saisonstart. In einem Wert ist der Klub schon Spitze. Ein Blick auf die Zahlen.

Auf dem Heuboden grölte Kyle Leufroy mit den Tornados, Jon Octeus zauberte fast ein „Triple-Double“ und Hansi Gnad gab zerknirscht zu Protokoll, dass seiner Mannschaft „der Zahn gezogen“ wurde. Der 28. Dezember 2019 war ein Basketballfest für den Klub Phoenix Hagen, der seine Fans – Achtung, jetzt wird es kitschig – zwei Tage nach Weihnachten reichlich beschenkte. Der Heimsieg (99:81) gegen Leverkusen kurz vorm Jahreswechsel ging in die Geschichtsbücher ein: Erstmals schaffte Phoenix es als ProA-Ligist, die 3145 Fans fassende Ischelandhalle als ausverkauft zu melden.

Bei den Heimspielen von Phoenix Hagen sind die Ränge voll.
Bei den Heimspielen von Phoenix Hagen sind die Ränge voll. © Michael Kleinrensing

Ausverkauft – dieses Prädikat ist für Vereine fernab der ganz großen Ligen nicht nur eine Bestätigung der Arbeit, die man investiert. Es ist die Höchstnote in puncto Anerkennung. Und natürlich das Maximum, das man an Ticketeinnahmen erwirtschaften kann. Seit Ende 2019 arbeitet Phoenix Hagen am „ausverkauft“. Diesem Bestreben hat die Corona-Pandemie lange Zeit einen Riegel vorgeschoben, aber bei den letzten beiden Heimspielen der Saison 2022/23 wäre es beinahe so weit gewesen: Phoenix Hagen empfing 3011 Besucher im Duell mit Paderborn und 3007 im Playoff-Heimspiel gegen Vechta.

Exakt 3007 Besucher sahen in der Ischelandhalle auch am vergangenen Freitag den Heimsieg gegen die Artland Dragons. „Nachdem wir die letzten beiden Heimspiele schon abreißen konnten, muss nächste Woche endlich wieder das ausverkauft folgen“, schrieb der Fanklub Tornados Hagen auf seiner Facebookseite. Und Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt antwortete: „Danke für euren mega Support. Wir arbeiten gemeinsam am AUSVERKAUFT.“

An diesem Sonntag, wenn Phoenix den Tabellenachten Kirchheim Knights empfängt (17 Uhr), könnte es soweit sein.

Einer der besten Starts der Klubgeschichte

Für eine 100-prozentige Auslastung der altehrwürdigen Ischelandhalle macht die Mannschaft von Phoenix Hagen zurzeit Werbung. Topwerfer Siler Schneider und seine Mitspieler haben von den ersten sechs Saisonspielen fünf gewonnen. Ein solch bemerkenswerter Start gelang dem Klub in seiner 20-jährigen Historie selten – zuletzt 2017/18 (ebenfalls 5/1) wie der Klub jetzt aufdröselte. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Kirchheim könnten die Hagener Basketballer den drittbesten Start aufs Parkett legen. Danach gälte es folgende historische Marken zu knacken: Den 7:1-Start der Saison 2008/2009 und den 9:1-Start aus 2005/2006.

Aktuell liegt der Zuschauerschnitt von Phoenix deutlich über den Mittelwerten der letzten Jahre. Ob der Klub diesen Wert weiter so hochhalten kann, wird sich zeigen.
Aktuell liegt der Zuschauerschnitt von Phoenix deutlich über den Mittelwerten der letzten Jahre. Ob der Klub diesen Wert weiter so hochhalten kann, wird sich zeigen. © Funke Grafik NRW | Manuela Nossutta

Ob ausverkauft oder nicht, ob bester Start seit Erfindung des Feuervogels oder nicht: Mit der bisherigen Resonanz bei den Heimspielen ist man bei Phoenix Hagen überaus zufrieden. Nach Frankfurt und Trier steht Hagen in der Zuschauertabelle der ProA auf Rang drei. Was die Hallenauslastung angeht, hat Phoenix mit 89 Prozent sogar den besten Wert im Basketball-Unterhaus.

„Als wir letztes Jahr nach Corona angefangen haben und keiner genau wusste, wie es eigentlich losgeht, hatten wir um die 1900 bis 2000 Zuschauer“, erinnert sich Martin Schmidt. „Im Spiel gegen Artland haben wir zum ersten Mal in dieser Saison die 3000 überschritten und hoffen, dass das am Sonntag wieder passiert. Das zeigt, dass Corona langsam vorbei ist und die Leute wieder Bock auf eine enge, volle und laute Halle haben. Das befeuert uns.“

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