Jena. Aktuell supportet er sein Team von der Ersatzbank aus, aber er will wieder spielen. Marvin Omuvwie von Phoenix Hagen arbeitet an seiner Rückkehr.

Eigentlich sieht die Übung gar nicht so schwer aus, die Marvin Omuvwie im Therapiezentrum Kö40 unter Anleitung von Physiotherapeut Jonas Müller-Preuss gerade umzusetzen versucht. Eigentlich! Ein letztes Aufbäumen, aber so ganz will es (noch) nicht gelingen. Es ist halt nicht einfach, nach einer Leistenoperation wieder fit zu werden. Auch dann nicht, wenn man, wie Omuvwie, Basketball-Profi ist und entsprechende Grundlagen hat.

„Es gibt keine schnellen Heiler“, erklärt Müller-Preuss, „wir unterliegen alle biologischen Prozessen. Und die können mal schneller und mal langsamer ablaufen.“ Von daher möchte Müller-Preuss, der das Team von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen ständig betreut, auch keine Prognose abgeben, wann Omuvwie wieder komplett belastbar und einsatzfähig ist. Nur soviel: „Wir sind auf einem guten Weg.“

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Die Diagnose „Leistenbruch“ war beim Phoenix-Forward schon kompliziert genug. Nach immer wieder auftretenden Schmerzen im Adduktorenbereich während der Saisonvorbereitung brachte ein MRT die Gewissheit: Marvin Ommuvwie hatte sich einen Leistenbruch zugezogen und wurde vor zwei Wochen durch einen Spezialisten im Knappschaftskrankenhaus Dortmund operiert. Seither betreibt er Rehabilitation. „Krafttraining, Fahrradfahren und schon mal wieder auf den Korb werfen“, erklärt Omuvwie das Programm, „und vielleicht kann ich ja schon nächste Woche langsam wieder ins Training einsteigen.“

Jeder gibt alles

Am Spielgeschehen der 2. Liga Pro A nimmt der gebürtige Berliner im Rahmen seiner Möglichkeiten bereits teil. „Ich versuche, von der Seitenlinie aus zu helfen. Wir wollen soviel Energie wie nur möglich von der Bank geben. Jeder gibt alles, um zu gewinnen.“

So geschehen am vergangenen Samstag beim hauchdünnen Heimsieg gegen Gießen.

„Wir haben in der erste Halbzeit eine starke Defense gezeigt und waren auch in der Offense erfolgreich. Zum Schluss wurde es dann eng, aber da haben wir mit ein paar smarten Plays das Spiel für uns entschieden.“ Dabei war auch bei Omuvwie die Freude riesengroß, „auch wenn ich natürlich selbst gern gespielt hätte.“

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Zwei Siege zum Saisonstart sind eine ordentliche Basis. „Unsere Coaches haben ein gutes Konzept, das darauf aufbaut, wo wir im letzten Jahr waren. Vielleicht sind wir noch einen Tick ausgeglichener und erzeugen defensiv mehr Druck. Das macht es dem Gegner schwer, Würfe zu kreieren und daraus entsteht unsere Transition“, so fasst der 26-Jährige die Erfolgsformel zusammen.

Im Therapiezentrum Kö40 wird der verletzte Basketballer Marvin Omuvwie behandelt. Sportphysiotherapeut Jonas Müller-Preuss arbeitet mit ihm intensiv.
Im Therapiezentrum Kö40 wird der verletzte Basketballer Marvin Omuvwie behandelt. Sportphysiotherapeut Jonas Müller-Preuss arbeitet mit ihm intensiv. © WP | Michael Kleinrensing

Dabei setzt Omuvwie auch auf die Unterstützung der Hagener Fans: „Der Support vor allem in unserer Halle pusht uns enorm“, hat er in seiner mittlerweile zweiten Saison bei Phoenix festgestellt. Im Konzept von Coach Chris Harris spielt Omuvwie eine wichtige Rolle, vor allem wegen seiner Qualitäten, wo Omuvwie nahezu jede Position verteidigen kann.

In Jena zählen nur zwei Punkte

Am Sonntag, ab 16.30 Uhr, wäre etwas Unterstützung von den Rängen auch recht, denn es geht zu Science City Jena. Jena, das in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entging, zählt auch in dieser Saison wieder zu den Playoff-Kandidaten und hat wie Phoenix beide Spiele bisher gewonnen. Außerdem wurde Jena ausgerechnet durch einen letztjährigen Phoenix-Akteur verstärkt. Loenz Bank zählt nach seiner Ausleihe nach Hagen wieder zum Kader der Ostdeutschen.

„Klar freut man sich darauf, einen alten Kollegen zu treffen“, findet Marvin Omuvwie, „aber wir sind alle Profis genug, um nur ein Ziel zu haben: durch einen Sieg zwei Punkte auch in Jena einzufahren.“ Man darf aus Erfahrung sicher sein, dass auch Lorenz Bank mit diesem Ziel ins Spiel geht. Und für Marvin Omuvwie ist es keine Frage, dass er mit nach Jena fährt, auch wenn er nur wieder von der Seitenlinie helfen kann: „Ich möchte auf jeden Fall beim Team sein und habe keine Lust von zu Hause aus zuzuschauen.“