Berlin. Details zu Trumps Ukraine-Politik werden mit Spannung erwartet. Putin gratuliert dem neuen US-Präsidenten mit drastischen Worten.
Eines der Wahlkampfversprechen von Donald Trump war es, den Krieg in der Ukraine durch einen seiner berüchtigten „Deals“ sofort zu beenden. Die Ukraine und Russland würden durch amerikanischen Druck an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Wie das gelingen soll, ist bisher unklar – mit Details hält sich Trump bedeckt. Wladimir Putin gratuliert dem alten und neuen US-Präsidenten jedenfalls zur Amtseinführung – und überrascht mit einer Wortwahl.
Während eines Treffens mit dem Sicherheitsrat am Montag erklärte Putin, er habe die Forderungen Trumps gehört, die direkten Kontakte zwischen Moskau und Washington wiederherzustellen und alles zu tun, um einen Dritten Weltkrieg zu verhindern. Ziel solle „keine kurze Waffenruhe“, sondern ein „dauerhafter Frieden“ sein.
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Trump: Putin zerstöre Russland ohne Vereinbarung
„Zweifellos begrüßen wir diese Einstellung und beglückwünschen den gewählten Präsidenten der USA zum Amtsantritt.“ Russland sei auch bereit, den Dialog mit der neuen US-Regierung über den Konflikt in der Ukraine wieder aufzunehmen.
Zwar vollzog Trump am ersten Tag seiner Amtszeit eine radikale innen- und außenpolitische Kehrtwende, die Erwartungen, den Ukraine-Krieg umgehend zu beenden, dämpfte er jedoch. Die neue Ansage lautet: „So schnell wie möglich.“
Zugleich sagte Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei zu einem Deal bereit. Ob das auch für Kremlchef Wladimir Putin gelte, wisse er nicht. „Ich glaube, er zerstört Russland, wenn er keine Vereinbarung eingeht“, sagte Trump. „Ich glaube, Russland wird große Probleme bekommen.“
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Ukraine: Muss sich das Land einem Diktatfrieden beugen?
Trump fügte hinzu, dass er sich mit Putin treffen werde – er hatte schon in seiner ersten Amtszeit von (2017-2021) einen Gipfel mit dem russischen Präsidenten abgehalten. Er habe sich „sehr gut“ mit ihm verstanden, sagte Trump weiter. Auch habe ihm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er wolle ein Friedensabkommen, um den durch die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022 ausgelösten Krieg zu beenden.
Trump lehnt die bisher von den USA geleisteten Milliardenhilfen für die Ukraine ab und will rasch einen Friedensschluss erreichen. Im Wahlkampf hatte er sogar gesagt, er könne den Krieg innerhalb von „24 Stunden“ beenden, inzwischen nennt er „sechs Monate“ als Zeithorizont.
Kritiker befürchten allerdings, dass die Ukraine aufgrund ausbleibender US-Unterstützung gezwungen sein könnte, sich einem Diktatfrieden mit Russland zu beugen, der sie zu erheblichen territorialen Konzessionen zwingt.
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