Berlin. Die USA haben gewählt: Kamala Harris hat für die Demokraten auf ganzer Linie verloren. Regierungschefs weltweit gratulieren Trump.
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Bittere Niederlage für Harris – nirgendwo deutlich besser als Biden vor vier Jahren
13.23 Uhr: Wie deutlich Kamala Harris die Wahl verloren hat, überrascht selbst manchen Politik-Experten. Eine Auswertung des US-Senders CNN zeigt, dass Harris in keinem einzigen Wahlbezirk der USA mehr als drei Prozent besser abschnitt als Biden vor vier Jahren. Selbst dort, wo sie gegen Trump gewann, verringerte sich der Vorsprung zum Republikaner häufig. Nur in wenigen Bezirken konnten die Demokraten schwach zulegen.
In der Wahlsendung von CNN präsentierte Datenjournalist John King die Auswertung seinen Kollegen und sorgte so für überraschte Gesichter. Die Analyse dürfte Kritik an Harris als Kandidatin anheizen. Diese hat sich bislang nicht zu ihrer Wahlniederlage geäußert. Ein Auftritt an der Howard-Universität in der Wahlnacht wurde abgesagt. Harris Team bat am Mittwochmorgen um Zeit, das Geschehen einzuordnen.
Auswirkungen auf Deutschland? Bundestag beschäftigt sich mit Trump-Wahlsieg
13.15 Uhr: Der Bundestag wird sich voraussichtlich am Donnerstag mit dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl beschäftigen. Das teilte eine Parlamentssprecherin mit. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat eine Aktuelle Stunde beantragt. In der Debatte soll es demnach um die Konsequenzen des Wahlergebnisses für Deutschland gehen.
Demokraten verlieren weiteren Senats-Sitz
13.03 Uhr: Im Bundesstaat Montana verlieren die Demokraten einen weiteren Sitz im US-Senat. Der demokratische Senator Jon Tester verliert gegen seinen republikanischen Herausforderer Tim Sheehy. Schon jetzt ist klar: Die Republikaner erreichen bei der US-Wahl eine Mehrheit im Senat, aller Voraussicht nach auch im Repräsentantenhaus. Ein klarer Vorteil für Trump, der Gesetze so ohne großen Widerstand durchbringen kann.
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Staatschefs im arabischen Raum gratulieren Trump
12.16 Uhr: Staatschefs und Monarchen im arabischen Raum haben Donald Trump zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. „Ich wünsche ihm allen Erfolg, die Interessen des amerikanischen Volks zu erreichen“, teilte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit. Angesichts „kritischer Umstände in der Welt“ sei die Zusammenarbeit der USA mit Ägypten, das mit Israel zu den größten Empfängern von US-Militärhilfe zählt, besonders wichtig, erklärte Al-Sisi. Ägypten ist mit Katar und den USA wichtiger Vermittler im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.
Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani teilte mit, die USA seien ein „wesentlicher Partner“ für das Golfemirat und die Region. In Katar befindet sich der größte Militärstützpunkt der USA im Nahen Osten. Jordaniens König Abullah II. schickte Trump „wärmste Glückwünsche“ für den Wahlsieg. Er freue sich auf die erneute Zusammenarbeit „im Dienst des regionalen und weltweiten Friedens“. Jordanien ist ein wichtiger US-Verbündeter in der arabischen Welt.
Grenze überschritten – Auch CNN erklärt Trump zum Sieger
11.37 Uhr: Mehrere Stunden nachdem Donald Trump sich selbst zum Sieger der Präsidentschaftswahl ernannte hatte, küren ihn nun auch die US-Sender Fox News, CNN und NBC übereinstimmend zum Wahlsieger. Fox News war dabei bereits vorgeprescht. Für CNN war der Bundesstaat Wisconsin mit seinen zehn Wahlleutestimmen noch entscheidend. Der Sieg dort hob Trump über die magische Grenze von 270 nötigen Stimmen.
Bundesstaaten haben über Abtreibungsrechte entschieden
11.34 Uhr: Rund um die US-Wahl liefen in vielen Bundesstaaten auch Referenda zu Abtreibungsrechten. Vielerorts gab es deutliche Fortschritte beim Schutz der Abtreibungsrechte. So wurde in Missouri das verfassungsmäßige Recht auf Schwangerschaftsabbruch eingeführt, nur zwei Jahre nachdem ein fast vollständiges Abtreibungsverbot in Kraft getreten war.
Mehr dazu: Abtreibungsrechte: So haben die Bundesstaaten entschieden
Das hat Donald Trump noch nie geschafft
10.52 Uhr: Donald Trump gilt inzwischen als fast schon sicherer Sieger der Präsidentschaftswahl. Nur vier Wahlleutestimmen fehlen ihm noch zum Sieg, der Sender Fox News hat ihm diese bereits zugeschrieben. Auch Trump selbst erklärte sich vor seinen Anhängern schon zum nächsten Präsidenten. Dabei gewinnt Trump aller Voraussicht nach nicht nur die meisten Wahlleutestimmen, sondern auch die sogenannte „popular vote“.
Damit ist die absolute Stimmzahl gemeint, die aufgrund des US-Wahlsystems nicht zwingend zum Sieg führt. So geschehen 2016, als Trump zwar weniger Wähler hinter sich versammeln konnte, aber eben die Mehrheit der Wahlleute. Diesmal sieht es allerdings anders aus: Nach aktuellem Stand hat bei dieser Wahl tatsächlich die Mehrzahl der US-Amerikaner für Donald Trump gestimmt, er liegt mit mehr als 5 Millionen Stimmen vorne.
Trumps Enkelin gratuliert ihrem Großvater
10.27 Uhr: Mitten im Wahlkampf wurde die Weltöffentlichkeit erstmals mit Kai Trump bekannt gemacht. Die 17-jährige Tochter von Donald Trump Jr. und Vanessa Trump trat beim Parteitag in Milwaukee auf und inszenierte Donald Trump als ganz normalen Opa. Jetzt äußerte sich die leidenschaftliche Golferin zum wahrscheinlichen Sieg ihres Großvaters bei der Präsidentschaftswahl. „Keiner arbeitet härter oder kümmert sich mehr um das amerikanische Volk“, schrieb sie auf X (ehemals Twitter). „ Herzlichen Glückwunsch, Opa, ich liebe dich!“
No one works harder or cares more about the American people. Congratulations Grandpa, I love you! pic.twitter.com/ojPVIroNBw
— Kai Trump (@KaiTrumpGolfs) 6. November 2024
Erdogan gratuliert seinem „Freund“ Donald Trump
10.27 Uhr: Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reiht sich bei den Staatschefs ein, die Donald Trump noch vor offizieller Verkündung des Wahlergebnisses gratulieren. Sein „Freund“ Donald Trump habe die Präsidentschaftswahl nach großem Kampf gewonnen, schrieb Erdogan auf der Plattform X (ehemals Twitter). Mit der Wahl Trumps beginne eine „neue Ära“, so Erdogan. Er hoffe, dass damit „die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden und regionale und globale Krisen und Kriege enden, insbesondere die Palästina-Frage und der Russland-Ukraine-Krieg.“
- Die Reaktionen aus Deutschland: Kanzler Scholz gratuliert Trump zum Wahlsieg
Ursula von der Leyen gratuliert Trump zum Sieg
10.14 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem Republikaner Donald Trump bereits vor dem offiziellen Sieg „herzlich“ gratuliert. Die EU und die USA verbinde eine „echte Partnerschaft“, schrieb von der Leyen auf X (ehemals Twitter). Sie appellierte an Trump: „Lassen Sie uns gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda arbeiten.“
I warmly congratulate Donald J. Trump.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) 6. November 2024
The EU and the US are more than just allies.
We are bound by a true partnership between our people, uniting 800 million citizens.
So let's work together on a strong transatlantic agenda that keeps delivering for them.
EU-Ratspräsident Charles Michel verwies auf X auf die „historische Verbindung“ Europas zu den Vereinigten Staaten und betonte die Notwendigkeit einer „konstruktiven Zusammenarbeit“ mit Washington. Die EU werde weiter das „regelbasierte multilaterale System“ verteidigen, betonte er.
China und Großbritannien reagieren auf möglichen Trump-Sieg
10.05 Uhr: Auch wenn offiziell noch kein Sieger feststeht, wird Donald Trump bereits als nächster Präsident der USA gehandelt. Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat Trump bereits zu einem „historischen Wahlsieg“ gratuliert. „Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren mit Ihnen zu arbeiten“, schrieb Starmer auf X.
Congratulations President-elect @realDonaldTrump on your historic election victory.
— Keir Starmer (@Keir_Starmer) 6. November 2024
I look forward to working with you in the years ahead. pic.twitter.com/QYHLd4k4EG
Aus China kommen wesentlich zurückhaltendere Kommentare. Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit). Das Verhältnis zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften ist auf einem Tiefpunkt. Grund dafür sind Handelsstreitigkeiten und die Unterstützung Taiwans durch die USA.
Minnesota geht an Harris
9.53 Uhr: Immer wieder gelingt es Kamala Harris noch Wahlleute hinter sich zu versammeln. Laut CNN hat die Demokratin jetzt auch den Minnesota für sich entschieden, den Bundesstaat, dem ihr „Running Mate“ Tim Walz als Gouverneur vorsteht. Doch trotz dieser zehn zusätzlichen Wahlleutestimmen liegt sie immer noch weit hinter Trump, der teilweise schon als Sieger ausgerufen wurde.
Fällt die Entscheidung in Nevada?
9.41 Uhr: In Nevada könnte die nächste und dann endgültige Entscheidung fallen: mit den Wahlleuten, die Trump endgültig zum Sieg verhelfen. Hier liegt Trump nach Auszählung von gut 90 Prozent der Stimmen laut NBC fast fünf Prozentpunkte oder 26.000 Stimmen vor Harris. Nevada stellt sechs Wahlleute, Trump braucht noch vier zum Sieg. CBS sieht die Demokratin in New Jersey und in Minnesota vorn. Der Staat wird von Gouverneur Tim Walz angeführt, Harris‘ Vizekandidat. Minnesota steuert zehn Wahlleutestimmen bei.
Europäische Regierungschefs gratulieren Trump zum Wahlsieg
9.33 Uhr: Inzwischen besteht kaum noch ein Zweifel daran, dass Donald Trump erneut Präsident der USA wird. Der Republikaner hat sich bereits selbst zum Wahlsieger erklärt, erste Gratulationen folgten. Nun haben sich zahlreiche europäische Regierungschefs zu Wort gemeldet. „Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen“, schrieb etwa Österreichs Kanzler Karl Nehammer auf X (ehemals Twitter).
Congratulations to @realDonaldTrump on the election victory. The United States is an important strategic partner for Austria. We look forward to further expanding and strengthening our transatlantic relations to successfully address global challenges together.
— Karl Nehammer (@karlnehammer) 6. November 2024
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Trump zu einem „beeindruckenden Wahlsieg“. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass Trump der Ukraine helfen werde, zu einem „gerechten Frieden“ zu kommen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte schloss sich den Glückwünschen an. „Seine Führungskraft wird erneut der Schlüssel zum Erhalt der Stärke unseres Bündnisses sein“, schrieb Rutte auf X.
Benjamin Netanjahu gratuliert Trump zu „historischer Rückkehr“
9.21 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Donald Trump in herzlichen Worten gratuliert. „Lieber Donald und liebe Melania Trump, Gratulationen zum größten Comeback der Geschichte“, hieß es in einer Mitteilung Netanjahus. Trump hatte sich zuvor vor seinen Anhängern zum Sieger der US-Wahl erklärt und liegt derzeit weit vor seiner Konkurrentin Kamala Harris. Trumps „historische Rückkehr ins Weiße Haus“ bedeute laut Netanjahu „einen Neuanfang für Amerika und eine mächtige erneute Verpflichtung gegenüber dem großen Bündnis zwischen Israel und Amerika“.
Chef des Repräsentantenhauses gratuliert Trump zum Wahlsieg
9.14 Uhr: Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat dem Kandidaten seiner Partei, Donald Trump, zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl gratuliert. „Donald Trump ist jetzt unser designierter Präsident, gewählt vom amerikanischen Volk“, erklärte Johnson. Auch Trump selbst und der Sender Fox News erklärten ihn bereits zum 47. Präsidenten der USA.
Kamala Harris gewinnt in Connecticut – vier Swing States stehen aus
9.10 Uhr: Während der Republikaner Donald Trump sich mit 266 electoral votes bereits selbst zum Wahlsieger erklärt hat, sammelt Kamala Harris weiter Stimmen. Laut CNN-Prognose hat die Demokratin auch den Bundesstaat Connecticut mit sieben Wahlleuten gewonnen. Damit zählt Harris aktuell 195 electoral votes, während Trump mit 266 kurz vor einem tatsächlichen Wahlsieg steht. Dazu braucht er die Stimmen von mindestens 270 Wahlleuten. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich erscheint, dass sich das Blatt wendet, muss für ein Ergebnis weiter ausgezählt werden. Vier der sieben Swing States stehen bei der Zählung weiter aus.
Viktor Orbán reagiert auf wahrscheinlichen Wahlsieg Trumps
9.01 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat als erster EU-Spitzenpolitiker die US-Wahl kommentiert. „Guten Morgen, Ungarn! Auf dem Weg zu einem schönen Sieg“, schrieb Orbán am Mittwochmorgen auf Facebook, begleitet von Bildern ungarischer und US-Flaggen. Zwar nannte der ungarische Regierungschef Trump nicht beim Namen, doch die Botschaft kam kurz nachdem Trumps Sieg in den umkämpften US-Bundesstaaten North Carolina und Georgia von US-Medien ausgerufen worden war. Orbán gilt als Unterstützer und Freund von Donald Trump.
Trump erklärt sich vor seinen Fans zum Wahlsieger
8.54 Uhr: Donald Trump ist da. Er betritt mit seiner Familie die Bühne in seiner Wahlkampf-Zentrale in West Palm Beach. „USA, USA“-Sprechchöre. „Ich möchte euch allen danken“, beginnt Trump seine Rede. „Das ist eine Bewegung, wie es sie noch nie gab. Das ist die größte Bewegung aller Zeiten. Wir werden unserer Nation helfen zu heilen.“
„Es ist ein unglaublicher Sieg. Unsere Nation hat sowas noch nicht gesehen“, fährt er fort. Er wolle für jeden Bürger kämpfen. Für die USA beginne nun „das goldene Zeitalter“. Und er wiederholt sein Mantra: „We will make Amerika great again.“ Trump zeigt sich stolz, dass er diesmal - zum allerersten Mal überhaupt - auch auf einen Sieg bei der „popular vote“ zusteuert, er also auch landesweit insgesamt mehr Wähler hinter sich versammelt als seine Kontrahentin.
Schließlich dankt Trump auch „meiner schönen Frau Melania, die First Lady.“ Dann geht er zu ihr rüber und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Trump lobt seinen „Runnung Mate“ J.D. Vance, der ebenfalls mit Sprechchören gefeiert wird. Dann darf auch der künftige Vize-Präsident ein paar Worte sagen. Er spricht vom „größten politischen Comeback in der Geschichte der USA“. Als Trump wieder ans Mikro tritt, sagt er schlicht: „Er hat sich als gute Wahl entpuppt.“
Es ist ein typischer Trump-Auftritt. Ein Skript scheint es nicht zu geben. Trump springt inhaltlich hin und her. Nach einem Zwischenruf aus dem Publikum dankt er auch noch Elon Musk und fängt an, von dessen Raketen zu schwärmen. „Das kriegt nur Elon hin.“
Nach der Musk-Lobhudelei begrüßt Trump noch den Weltklasse-Golfer Bryson DeChambeau auf der Bühne. Dann übergibt er das Mikro an Dana White, den Präsidenten der Ultimate Fighting Championship. Was auf der Bühne fehlt: Ein Ausblick darauf, was Donald Trump die nächsten Jahre als Präsident vorhat.
„Gott hat mein Leben aus einem Grund verschont“, sagt Trump in Anspielung auf den Attentatsversuch in Butler. Und dieser Grund sei kein geringerer, als dass er das Land retten müsse.
- Die Analyse der Trump-Rede: „Ein Stern ist geboren“: Trump schwärmt in Siegesrede von Musk
Warum Trump und Harris beide je einen Wahlmann in Nebraska holen
8.30 Uhr: Donald Trump ist noch einen Schritt weiter auf dem Weg zurück ins Weiße Haus: Nach dem möglicherweise entscheidenden Sieg im umkämpften Swing State Pennsylvania holt der ehemalige US-Präsident und Republikaner einen zusätzlichen Wahlmann im Bundestaat Nebraska. Genauso wie die demokratische Kandidatin Kamala Harris. In Nebraska gab es fünf electoral votes zu holen. Der Bundesstaat ist aber auch einer von nur zweien (Maine ist der andere), in denen die Stimmen der Wahlleute geteilt werden dürfen. Zwei der fünf Wahlleute Nebraskas gehen an den Gewinner der landesweiten Abstimmung. Eine weitere geht an den Gewinner der Abstimmung in jedem der drei Kongresswahlbezirke des Bundesstaates. Donald Trump kann inzwischen 266 Wahlleute unter sich vereinen und benötigt für den Sieg nur noch vier weitere. Kamala Harris zählt aktuell 188.
Trump gewinnt mit Pennsylvania dritten Swing Swate – und die Wahl?
8.08 Uhr: Der von einer starken Mittelschicht geprägte Bundesstaat Pennsylvania galt als unverzichtbar für beide Kandidaten. Nun hat Donald Trump offenbar nach North Carolina und Georgia laut CNN-Prognose mit Pennsylvania auch den dritten von sieben Swing States für sich entschieden und möglicherweise sogar die Präsidentschaftswahl. 19 Wahlleute bringt ihm dieser Sieg ein, damit zählt er nun 266 electoral votes – nur vier Wahlleute mehr bräuchte er für eine Rückkehr ins Weiße Haus. Und danach sieht es in mehreren noch ausstehenden Bundesstaaten für ihn aus. Fox News erklärte ihn bereits zum Wahlsieger.
Pennsylvania, Michigan und Wisconsin sind für die Demokraten die sogenannte „Blaue Wand“, die ihnen den Weg zum Sieg bei der Präsidentenwahl ebnen sollte. Hillary Clinton verlor 2016 bei ihrer Niederlage alle drei an Donald Trump, Joe Biden gewann sie vor vier Jahren.
Grünen-Kandidatin Jill Stein bekommt 22 Prozent in Dearborn, Michigan
8.06 Uhr: Dass bei einer US-Wahl neben den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten und der Republikaner noch über Kandidaten kleinerer Parteien gesprochen wird, geschieht äußerst selten. Doch Jill Stein, Präsidentschaftskandidatin der Grünen Partei, kann einen echten Erfolg für sich verbuchen: Sie erhielt in Dearborn, Michigan, 22 Prozent der Stimmen, wie aus vorläufigen Ergebnissen der lokalen Wahlbehörden hervorgeht. Fast 55 Prozent der Einwohner von Dearborn gelten als arabische Bürger. Steins Sieg geht offenbar auf die große Unzufriedenheit dieser Bevölkerungsgruppe mit der militärischen Unterstützung Israels durch die Biden-Regierung im Gaza-Krieg zurück. Stein, die Jüdin ist und Israels Invasion in Gaza scharf kritisiert, lag in Dearborn weniger als sechs Prozentpunkte hinter Harris. Trump erhielt in der Stadt mit 47 Prozent die Mehrheit der Stimmen.
Alice Weidel gratuliert Trump zum Wahlsieg
8.03 Uhr: AfD-Bundessprecherin Alice Weidel hat Donald Trump mit einem Video auf X (ehemals Twitter) zum Wahlsieg gratuliert. Dazu schrieb sie: „Nicht das woke Hollywood hat diese Wahl entschieden, sondern die arbeitende amerikanische Bevölkerung.“ Sie wünschte Donald Trump „Glück und Gottes Segen“. Bisher steht Trump noch nicht offiziell als Wahlsieger fest, er liegt aber in allen wichtigen Bundesstaaten vorne.
Nicht das woke Hollywood hat diese Wahl entschieden, sondern die arbeitende amerikanische Bevölkerung. Dem neuen Präsidenten @realdonaldtrump wünsche ich Glück und Gottes Segen. #Trump #ElectionDay #USAElections2024 pic.twitter.com/Ra5KaUYG3U
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) 6. November 2024
Fox News erklärt Donald Trump zum Wahlsieger
7.52 Uhr: Der US-Sender Fox News hat Donald Trump zum Sieger der US-Präsidentschaftswahlen erklärt. Der Sender geht von einem Trump-Sieg in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin aus, wodurch Trump auf 277 Wahlleutestimmen kommen würde, sieben mehr als mindestens notwendig. Fox News gilt als besonders Trump-freundlich. Der Konkurrenz-Sender CNN hat bisher noch keinen Wahlsieger gekürt.
Washington State hält ehrgeiziges Klimagesetz aufrecht
7.49 Uhr: Washington State im Nordwesten der USA hat gegen die Initiative 2117 gestimmt und damit ein ehrgeiziges Klimagesetz aufrechterhalten, das die CO₂-Emissionen begrenzt und Zahlungen großer Umweltverschmutzer in Umweltprogramme investiert. Das Gesetz wurde sowohl von Umweltschützern als auch vom Ölkonzern BP unterstützt, und die Abstimmung am Dienstag wurde von Politikern im ganzen Land beobachtet.
Barron Trump hat zum ersten Mal gewählt
7.37 Uhr: Donald Trumps jüngster Sohn Barron Trump hat zum ersten Mal bei einer US-Wahl gewählt. Das schrieb seine Mutter Melania Trump, möglicherweise kommende First Lady, auf X (ehemals Twitter). Dazu teilte sie ein Foto ihres Sohnes und verriet auch, für wen der 18-Jährige abgestimmt haben soll: „Für seinen Vater!“
Voted for the first time - for his dad! #18yearsold #presidentialelection #proud pic.twitter.com/kTzMFNn1AS
— MELANIA TRUMP (@MELANIATRUMP) 6. November 2024
Kamala Harris muss nun zwingend Pennsylvania gewinnen
7.30 Uhr Donald Trump ist nach dem Sieg in den umkämpften Bundesstaaten Georgia und North Carolina auf dem Weg zurück ins Weiße Haus. Die Demokratin Kamala Harris müsste für einen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl nun zwingend Pennsylvania gewinnen. Der Republikaner Trump liegt dort nach Auszählung von 93 Prozent der Stimmen vorn, mit 51,1 Prozent und einem Vorsprung von über 200.000 Stimmen. Der Trump zugewandte US-Sender Fox News erklärte den Ex-Präsidenten hier bereits zum Sieger. Zusätzlich alarmierend für Harris: Trump führte nach Auszählung von 69 Prozent der Stimmen auch mit gut 51 Prozent in Michigan, ebenso in Wisconsin nach Auswertung von 90 Prozent der Stimmen. Es ist unklar, ob Harris diesen Vorsprung noch einholen kann.
Trump wird in Kürze zu seinen Anhängern sprechen
7.20 Uhr: Donald Trump wird in Kürze zu seiner Wahlkampfparty in West Palm Beach im Bundesstaat Florida erwartet. Mit dabei Elon Musk und Robert F. Kennedy Jr. Republikanische Spitzenpolitiker eilen von Washington nach Florida. Anders als Harris, die noch abwartet, wird Trump sich in den nächsten Stunden an seine Anhänger wenden, wie es heißt.
Nun sind Wahllokale in allen US-Bundesstaaten geschlossen
7.16 Uhr: Die Wahllokale in den USA sind nun in allen Bundesstaaten geschlossen. Auf den zu Alaska gehörenden Aleuten, eine von Vulkanen geprägte gebirgige Inselkette im Nordpazifik, konnten die Wähler bis 7 Uhr mitteleuropäischer Zeit persönlich ihre Stimme abgeben. Kurz zuvor schlossen die Lokale im restlichen Alaska, auf Hawaii und an der US-Westküste. Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstreckt, zog sich die Schließung der Wahllokale über mehrere Stunden hin. Der Sieger der Präsidentschaftswahl steht noch nicht fest. Für den Sieg braucht ein Kandidat 270 Stimmen von Wahlleuten aus verschiedenen Bundesstaaten.
Kamala Harris gewinnt einstigen Swing State New Mexico
7.10 Uhr: Laut CNN-Prognose gewinnt Kamala Harris New Mexico und damit fünf weitere Wahlleute. New Mexico war bereits 2020 mit einer deutlichen Mehrheit an die Demokraten gegangen. Joe Biden lag damals fast elf Prozentpunkte vor Trump. Umfragen sahen Harris auch vor dieser Wahl in Führung. Der Bundesstaat im Südwesten der USA galt in der Vergangenheit als „Swing State“, fiel jedoch seit 2008 stets den Demokraten zu.
Insgesamt zeigen die Zahlen jedoch: Trump hat aktuell die deutlich besseren Karten. Die „New York Times“ sieht seine Siegwahrscheinlichkeit aktuell bei 95 Prozent.
Harris‘ Anhänger warten vergeblich
7.07 Uhr: Ihre Anhänger hofften in der Howard University in Washington auf ein Wort von Kamala Harris. Aber die Demokratin will warten und sich erst morgen an die Nation wenden, wie Cedric Richmond, Co-Vorsitzender der Harris-Kampagne klargestellt hat. In einigen Swing States kann sie noch Boden gutmachen und gewinnen, in Arizona, in Michigan und vor allem in Pennsylvania. Noch will sie eine Niederlage nicht eingestehen, noch hofft sie.
Richmonds Ankündigung erfolgte unmittelbar nachdem bekannt wurde, dass Donald Trump mit Georgia nach North Carolina den zweiten von sieben wichtigen Swing States für sich entscheiden konnte. Richmond sagte, die Kampagne werde weiterhin dafür kämpfen, „dass jede Stimme gezählt wird. Dass jede Stimme gehört wird.“ Derzeit hat Donald Trump es mit 246 electoral votes nicht mehr weit bis zum Sieg, für den mindestens 270 Wahlleute benötigt werden. Harris zählt derzeit 182, hofft aber noch auf die Staaten der sogenannten „Blue Wall“.
Donald Trump sichert sich mit Georgia den nächsten Swing State
6.42 Uhr: Auf dieses Ergebnis wurde lange gewartet: Mit Georgia hat Donald Trump nach North Carolina den zweiten von sieben Swing States und weitere 16 Wahlleute gewonnen. Bei den übrigen stehen die Ergebnisse noch aus. Zuwanderung aus anderen Bundesstaaten beeinflusst das politische Kräfteverhältnis in Georgia. Nach jahrzehntelangen Siegen der Republikaner konnte Joe Biden 2020 in Georgia für die Demokraten gewinnen – vor allem dank einer starken Mobilisierung schwarzer Wähler, die rund ein Drittel der Wählerschaft ausmachen. Doch Harris kämpfte insbesondere um jüngere schwarze Männer, die sich zuletzt vermehrt Trump zuwandten. Nun hat Trump den Südstaat für die Republikaner zurückerobert.
Der Wahltag in Georgia war von einer Flut von Bombendrohungen überschattet – einigen davon „russischen Ursprungs“, so Georgias Innenminister Brad Raffensperger. Danach entschied Richter Ural Glanville vom Obersten Gericht des Fulton County am Dienstag, dass jedes Wahllokal in der Metropolregion Atlanta so lange geöffnet bleiben sollte, wie es wegen der Drohungen geschlossen war. Die fünf betroffenen Wahllokale blieben zwischen 15 und 45 Minuten länger geöffnet.
Junge Wähler machten entscheidenden Fehler
6.37 Uhr: Im Swing State Nevada gibt es nach offiziellen Berichten ein großes Problem mit den Briefwahlstimmen, insbesondere von jungen Wählerinnen und Wählern. Ursache ist die Unterschrift auf dem Wahlumschlag, die in vielen Fällen von der offiziell hinterlegten abweicht, wodurch die Stimmen nicht gezählte werden dürfen. Allerdings sind sie noch nicht verloren, betroffene Wähler können ihre Identität auch nachträglich noch nachweisen.
- Die ganze Geschichte: Stimmen ungültig: Gen-Z-Wähler machen entscheidenden Fehler
Kamala Harris gewinnt auch in Virginia
6.31 Uhr: Der nächste Call von CNN: Kamala Harris gewinnt den Bundesstaat Virginia mit 13 Wahlleuten. 2016 konnte sich Hillary Clinton in dem Bundesstaat an der Ostküste mit gut fünf Prozentpunkten Vorsprung durchsetzen, 2020 baute Joe Biden diesen Vorsprung zu rund zehn Prozentpunkten aus. Umfragen sahen zuletzt Harris vorn. Kurzzeitig hatte es während der Auszählung der Stimmen so ausgesehen, als könnte Harris Virginia an ihren Gegenkandidaten Donald Trump verlieren. Harris zählt nun 182 Wahlleutestimmen, Trump liegt schon bei 230. Damit fehlen dem Republikaner bei der Präsidentschaftswahl nur noch 40 Wahlleute zum Sieg.
So steht es in den Swing States
6.20 Uhr: Gewonnen wird die US-Wahl zum großen Teil in den Swing States, in denen die Unterschiede oft marginal sind. Die aktuellen Zwischenstände aus diesen wichtigen Bundesstaaten:
- Arizona: Trump 49,8 Prozent, Harris 49,3 Prozent (52 Prozent der Stimmen ausgezählt)
- Georgia: Trump 50,7 Prozent, Harris 48,4 Prozent (93 Prozent der Stimmen ausgezählt)
- Michigan: Trump 52 Prozent, Harris 46,2 Prozent (50 Prozent der Stimmen ausgezählt)
- Nevada: Trump 73 Prozent, Harris 26,2 Prozent (Zwei Prozent der Stimmen ausgezählt)
- North Carolina: Trump 50,7 Prozent, Harris 47,8 Prozent (90 Prozent der Stimmen ausgezählt, US-Sender prognostizieren bereits Trump-Sieg)
- Pennsylvania: Trump 50,8 Prozent, Harris 48,1 Prozent (86 Prozent der Stimmen ausgezählt)
- Wisconsin: Trump 51 Prozent, Harris 47,3 Prozent (78 Prozent der Stimmen ausgezählt)
Die Zahlen zeigen: Trump hat aktuell die deutlich besseren Karten. Die „New York Times“ sieht seine Siegwahrscheinlichkeit aktuell bei 91 Prozent.
AP und Sender – Republikaner sichern sich Mehrheit im Senat
6.15 Uhr: Bei den Kongresswahlen in den USA haben sich die Republikaner die Mehrheit im Senat gesichert. Das meldeten die Nachrichtenagentur AP und der Sender Fox News auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Bislang hatten die Demokraten eine hauchdünne Mehrheit in der Kongresskammer. Der Senat fungiert als Kontrollorgan gegenüber dem Präsidenten der USA und hat ein Mitspracherecht, wenn es um internationale Verträge oder auch die Ernennung von Regierungsbeamten und Richtern geht. Kommt es zu einem Impeachment, also einem Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten, wird im Senat die finale Entscheidung gefällt.
Elon Musk gemeinsam mit Trump in Wahlzentrale
6.12 Uhr: Elon Musk hat den Wahlabend gemeinsam mit Donald Trump verbracht. Der Milliardär teilte ein Foto, dass ihn gemeinsam mit dem Republikaner während der Übertragung der Auszählung zeigt.
🇺🇸🇺🇸The future is gonna be so 🔥 🇺🇸🇺🇸 pic.twitter.com/x56cqb6oT5
— Elon Musk (@elonmusk) 6. November 2024
Kamala Harris gewinnt Inselstaat Hawaii
6.10 Uhr: Mit Hawaii hat Kamala Harris eine weitere Hochburg der Demokraten wie erwartet gewonnen. Vier Wahlleute aus dem Inselstaat im Pazifik weiß sie auf ihrer Seite, nachdem dort die Wahllokale am Mittwochmorgen, 6 Uhr deutscher Zeit geschlossen haben. Hawaii ist der jüngste Staat der USA und hat 1960 erstmals an amerikanischen Präsidentschaftswahlen teilgenommen. Seitdem konnten sich erst zwei republikanische Kandidaten behaupten: Richard Nixon 1972 und Ronald Reagan 1984. Die Wahlergebnisse sprachen zuletzt eine deutliche Sprache zugunsten der Demokraten: Joe Biden holte bei der letzten Wahl annähernd 64 Prozent. Und auch Hillary Clinton schlug Donald Trump 2016 mit mehr als 62 Prozent deutlich. Noch bessere Ergebnisse gelangen nur Barack Obama, der auf Honolulu geboren wurde und zweimal mehr als 70 Prozent der Stimmen auf Hawaii einfahren konnte.
Kamala Harris gewinnt Washington State
5.57 Uhr: Nun hat Kamala Harris das Triple der Westküste geholt: Neben den Staaten Kalifornien und Oregon gewinnt sie auch Washington State im Pazifischen Nordwesten und weiß somit zwölf weitere Wahlleute auf ihrer Seite. Mit 165 Electoral Votes liegt sie aber noch weit hinter Donald Trump (227). Dennoch: Die Ergebnisse von sechs der sieben umkämpften Swing States stehen weiter aus.
Harris-Team spricht sich Mut zu
5.47 Uhr: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Harris-Team macht sich Mut. „Wir sind mit dem, was wir sehen, zufrieden“, schreibt Wahlkampfleiterin Jen O‘Malley in eine Mail an ihre Mitarbeiter, aus der NBC zitiert. Die Erwartungen hinsichtlich der Wahlbeteiligung in Philadelphia seien sogar übertroffen. Außerdem warte sie auf eine „signifikante Anzahl von Stimmen“ aus Michigan, darunter aus der Stadt Detroit. „Wir haben seit Wochen gesagt, dass dieses Rennen heute Abend möglicherweise nicht ausgerufen wird“, fuhr sie fort. Das Rennen trete erst in den frühen Morgenstunden in die entscheidende Phase.
Wie ein Wähler in Philadelphia die Nacht erlebt
5.38 Uhr: Matt, 36, hat in Philadelophia im Swing State Pennsylvania seine Stimme abgegeben. Für ihn ist die Wahl eine emotionale Sache. So erlebte er die Wahlnacht.
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Donald Trump sichert sich wichtigen Swing State North Carolina
5.26 Uhr: Der erste Swing State ist entschieden: Der Republikaner Donald Trump hat sich bei der Präsidentschaftswahl North Carolina mit 16 Wahlleuten gesichert. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Trotz konservativer Tradition hatte Harris dort auf einen Überraschungserfolg gehofft, nicht zuletzt wegen vieler Zugezogener. Dass die Republikaner mit Mark Robinson einen extremen Gouverneurskandidaten aufgestellt haben, der unter anderem den Holocaust leugnet und Abtreibung verbieten will, spielte der Demokratin aber nicht in die Karten.
Kamala Harris holt mit 54 Wahlleuten aus Kalifornien auf
5.19 Uhr: Auf diesen, ihren Heimatbundesstaat, hatte Kamala Harris gesetzt und ihn nun wie erwartet gewonnen: Die Demokratin holt mit ihrem Sieg in Kalifornien unmittelbar nach Schließung der Wahllokale 54 weitere Wahlleute und liegt mit ihrer Gesamtzahl nun bei 145 Electoral Votes. Derweil gewinnt Donald Trump einen weiteren traditionell roten Bundesstaat, wenn auch nur einen kleinen: Mit weiteren vier Wahlleuten aus Idaho zählt Donald Trump 211 Electoral Votes. Um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen, sind 270 notwendig. Auch im an Kalifornien angrenzenden Bundesstaat Oregon hat Kamala Harris die Wähler auf ihrer Seite. Acht weitere Wahlleute sammelt sie im pazifischen Nordwesten der USA ein und zählt nun 153 Electoral Votes.
Im wichtigen Swing State Pennsylvania wird nun auch noch per Hand gezählt
5.14 Uhr: In einem der wohl wichtigsten Swing States wird nun per Hand gezählt. Wie Pennsylvanias Innenminister Al Schmidt am späten Dienstagabend mitteilte, werde in Cambria County eine Handzählung der Stimmzettel durchgeführt, die wegen eines Softwareproblems im Wahllokal nicht gescannt werden konnten. Er fügte hinzu, dass dieser Vorgang „einige Zeit in Anspruch nehmen“ könne. Die Handzählung wird normalerweise von „parteiischen Zweierteams“ durchgeführt, die von Kandidaten und Vertretern dabei beobachtet werden.
Scott Hunt, der oberste Wahlbeamte von Cambria County, sagte dem Nachrichtensender CNN, dass das Problem durch einen Druckfehler bei den Stimmzetteln verursacht worden sei. Inzwischen haben laut Schmidt mindestens 41 Countys begonnen, ihre inoffiziellen Ergebnisse zu melden. Der von einer starken Mittelschicht geprägte Bundesstaat Pennsylvania gilt als unverzichtbar für beide Kandidaten. Mit 19 Wahlleuten ist ein Sieg ohne Pennsylvania kaum vorstellbar.
Getrübte Stimmung auf Harris‘ Wahlparty
5.00 Uhr: Ausgelassene Freude sieht anders aus: Bei der Wahlparty der US-Demokraten in der Hauptstadt Washington herrscht während der Auszählung am Wahlabend eher banges Warten. Tausende Anhänger und Anhängerinnen von Kandidatin Kamala Harris verfolgen an der Howard Universität, wie immer mehr Ergebnisse aus den Bundesstaaten eintrudeln.
Zwar gibt es vereinzelt Jubel, etwa wenn den Demokraten ein vorläufiger Vorsprung im „Swing State“ Pennsylvania vorhergesagt wird - oder wenn der Fernsehsender CNN live zur Wahlparty schaltet. Insgesamt aber reagieren Harris‘ Unterstützer eher verhalten. Einige hatten sich den Abend offenkundig anders vorgestellt.
Beobachter: US-Wahlen 2024 bislang „relativ reibungslos“ verlaufen
4.54 Uhr: Die unabhängige Organisation Common Cause, die den Ablauf der US-Wahlen im ganzen Land überwacht, sagte auf einer Pressekonferenz, dass der Wahldienstag „relativ reibungslos“ verlaufen sei, warnte jedoch davor, dass die meisten knappen Ergebnisse nicht mehr am selben Tag verkündet würden – es könne noch Tage dauern.
„Wir müssen die Öffentlichkeit darauf vorbereiten, dass diese Verzögerung nicht ungewöhnlich ist“, sagte Virginia Solomón, Präsidentin und CEO von Common Cause. Die Organisation informierte über den Wahlablauf in den wichtigsten umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan, Arizona und Georgia sowie in zwei der größten Bundesstaaten: Texas und Kalifornien. Demnach kämpften die Wähler am Dienstag unter anderem mit folgenden Problemen:
- Lange Schlangen mit Wartezeiten zwischen 90 Minuten und mehreren Stunden. Dies traf besonders Bezirke mit einer großen Zahl junger College-Studenten.
- Probleme mit gedruckten Stimmzetteln und Scannern führten dazu, dass mehrere Bezirke ihre Wahlzeiten verlängerten.
- Einige Vorfälle der Einschüchterung und Hetze von Wählern in Kalifornien und Texas, darunter unzulässige Forderungen nach Wählerausweisen, Störungen von Wählern in Warteschlangen und unzulässige Wahlwerbung in Michigan.
Donald Trump gewinnt weitere Staaten, doch bald kommt Kalifornien
4.48 Uhr: Donald Trump baut seinen Vorsprung weiter aus und färbt die Landkarte der USA rot. Mit den Bundesstaaten Iowa und Kansas gewinnt der Republikaner laut CNN-Prognose jeweils sechs weitere Wahlleute und zählt nun insgesamt 207 electoral votes (Harris: 91). Am Wochenende hatte eine Umfrage in Iowa angedeutet, dass Harris einen Überraschungssieg einfahren könnte. Doch es kam anders.
Als nächster Bundessstaat wird in einer guten Viertel Stunde Kalifornien die Wahllokale schließen. In ihrem Heimatstaat setzt Kamala Harris auf den Gewinn von 54 Wahlleuten.
Bittere Zwischenstände für Harris aus den Swing States
4.44 Uhr: Ein kurzer Blick auf die wahlentscheidenden Swing States. Trump führt in Georgia und North Carolina, hat aktuell Harris aber auch in zwei der drei sogenannten „Blue Wall“-States überholt, in Pennsylvania und Wisconsin. Michigan verteidigt Harris aktuell noch. Außerdem führt sie knapp in Arizona. Dort ist das Rennen besonders eng. Laut NBC kommt sie auf 49,8 Prozent, der Republikaner auf 49,3 Prozent. Nur 8.000 Stimmen trennen sie. Die Differenz entspricht in etwa dem Ergebnis des dritten (unabhängigen) Kandidaten Oliver Chase. Zu Nevada fehlen noch Zahlen.
Verheerende Nachricht fürs Harris-Team: Die Experten der „New York Times“ rechnen aktuell mit einer 87-prozentigen Siegwahrscheinlichkeit für Trump.
Trump weniger als 100 Wahlleute vom Sieg entfernt – Swing States stehen noch aus
4.29 Uhr: Der nächste Call: Laut CNN gewinnt die Demokratin Kamala Harris mit Colorado zehn weitere Wahlleute und liegt nun bei 91 von 270 für den Sieg benötigten electoral votes. Donald Trump ist dieser goldenen Zahl schon deutlich näher: Er weiß nun auch wie erwartet den Südstaat Mississippi mit sechs weiteren Wahlleuten und den Bundesstaat Ohio mit 17 Wahlleuten auf seiner Seite und liegt bei einer Gesamtzahl von 195 electoral votes.
Hardlinerin Marjorie Taylor Greene verteidigt Sitz
4.21 Uhr: Die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene hat ihren Sitz im Repräsentantenhaus wie erwartet verteidigt. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Damit vertritt Greene weiterhin ihren Wahlkreis im Bundesstaat Georgia.
Die Republikanerin erlangte seit ihrer Wahl 2020 schnell landesweite Bekanntheit als eine der führenden Hardliner des rechten Flügels ihrer Partei. Sie ist für ihre vehemente Unterstützung von Donald Trump und kontroversen Positionen - unter anderem zu den Themen Einwanderung und Waffenrecht - bekannt.
Trump holt weitere Staaten
4.13 Uhr: CNN ruft zwei weitere Bundesstaaten für Donald Trump im Westen der USA aus: Mit Montana (4) und Utah (6) zählt der Republikaner nun 172 Wahlleute, Harris 81.
Warum einige Staaten so lange brauchen
4.08 Uhr: Während die Auszählung in einigen Staaten im Osten der USA bereits weit fortgeschritten ist, geht es in anderen scheinbar im Schneckentempo voran. Das hat Gründe. Hier lesen Sie mehr dazu.
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Donald Trump zählt aktuell doppelt so viele Wahlleute wie Kamala Harris
4.00 Uhr: Der nächste Wasserstand von CNN: Laut Prognose gewinnt Donald Trump den roten Bundesstaat Louisiana und damit weitere acht Wahlleute. Der Republikaner weiß damit nach aktuellem Stand mit 162 Wahlleuten doppelt so viele wie Kamala Harris (81) auf seiner Seite.
Kamala Harris holt weitere blaue Staaten
3.25 Uhr: Kamala Harris holt auf und sichert sich laut CNN wie erwartet auch die Bundesstaaten Illinois mit 19 wertvollen Wahlleuten und Rhode Island in Neuengland mit vier weiteren sogenannten electoral votes. Es steht damit 154 Wahlleute für den Republikaner Donald Trump zu 53 für die Demokratin Harris. Kamala Harris holt sich auch die 28 Wahlleute aus dem Bundesstaat New York, um den Donald Trump so sehr gekämpft hatte. Sie liegt nun bei 81 Wahlleuten.
Rockefeller Center, NYC on Election Day 2024 pic.twitter.com/awTabWOJgB
— Teddy Fusaro (@teddyfuse) 5. November 2024
Abtreibungsgegner vor Sieg in Florida
3.21 Uhr: Doppelter Rückschlag für Harris in Florida: Nachdem der Staat schon an die Republikaner ging, droht eine Initiative zum Recht auf Abtreibung zu scheitern. Im Kern geht es darum, dieses Recht in der Verfassung des Bundesstaates zu verankern, was laut einem Agenturbericht absehbar misslingen wird. Abtreibung war ein wichtiges Profilierungsthema der demokratischen Kandidatin.
Erforderlich waren mindestens 60 Prozent an Zustimmung. Diese Hürde wird wohl verfehlt. Die Initiative wollte mit der Volksabstimmung erreichen, dass die Abtreibung bis etwa zur 24 Schwangerschaftswoche erlaubt ist. In Florida sind die Abtreibungen prinzipiell nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten. Auch die Legalisierung von Marihuana, eine weitere Initiative, reißt die erforderliche 60 Prozent-Hürde.
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Harris holt Delaware – Swing State Georgia bald ausgezählt?
3.16 Uhr: Kamala Harris holt den Bundesstaat Delaware, dem Wohnort des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden, mit 3 Wahlleuten, sie liegt nun bei 30. Im stark umkämpften Swing State Pennsylvania mit 19 zu gewinnenden Wahlleuten baut die Demokratin ihren Vorsprung weiter aus, jedoch sind in dem Bundesstaat erst knapp 20 Prozent der Stimmen ausgezählt, too early to call. Anders sieht es im Swing State Georgia aus: Nach Auszählung von 69 Prozent der Stimmen liegt Donald Trump mit 52,7 Prozent vor Harris (46,6 Prozent). Erfahrungsgemäß geht die Auszählung in dem Bundesstaat zügig voran. Wer dessen 16 Wahlleute bekommt, sollte also bald feststehen.
Hohe Wahlbeteiligung in Pennsylvania erwartet
3.12 Uhr: In Philadelphia, der größten Stadt in Pennsylvania, rechnet Bürgermeisterin Cherelle Parker mit einer deutlichen höheren Wahlbeteiligung als 2020. Das gilt auch für die Bezirke mit der höchsten Konzentration an puertoricanischen Wählern. Pennsylvania ist ein Schlüsselstaat, den Harris fast schon gewinnen muss. Die Demokraten erhoffen sich hier einen Vorteil, nachdem die Amerikaner, die aus Puerto Rico stammen, auf einer Trump-Veranstaltung kollektiv beleidigt worden waren.
Trump baut Vorsprung weiter aus
3.11 Uhr: Und erneut kann Donald Trump einen Schwall an Bundesstaaten und deren Wahlleuten für sich gewinnen. Nach CNN-Prognosen holt er – wenig überraschend – Texas (40 Wahlleute), North Dakota (3), South Dakota (3) und Wyoming (3). Damit baut der Republikaner seinen Vorsprung mit nun 154 Wahlleuten vor Kamala Harris mit 27 weiter aus. Doch die so wichtigen Swing States fehlen noch.
Trump: „Wenn wir Pennsylvania gewinnen, werden wir das ganze Ding gewinnen“
2.37 Uhr: Donald Trump sagte einem Radiosender in Philadelphia am Dienstagabend, wenn er Pennsylvania gewinne, gewinne er „das ganze Ding“. Er forderte republikanische Wähler dazu auf, weiter in den Wahllokalen ihre Stimme abzugeben: „Wir werden dieses Land größer machen als je zuvor, aber Sie müssen weiter in der Warteschlange bleiben. Lassen Sie sich nicht ausbremsen. Sie haben ein absolutes gesetzliches Recht, Ihre Stimme abzugeben“, sagte Trump an seine Anhänger gerichtet. „Wenn wir Pennsylvania gewinnen, wenn wir das gute alte Commonwealth gewinnen, werden wir das ganze Ding gewinnen. Wir gewinnen alles.“ Er sagte, „die große Frage“ sei, ob er in Philadelphia, einer Hochburg der Demokraten, mehr Unterstützung gewinnen könne.
Trump führt, doch noch ist alles möglich
2.32 Uhr: Während 16 weitere Bundesstaaten und Hauptstadt Washington D.C. in diesen Minuten ihre Wahllokale schließen, gibt es die nächsten Prognosen von CNN: Demnach gewinnt Donald Trump einen weiteren Schwung traditionell roter, also republikanischer Bundesstaaten:
- Florida mit 30 Wahlleuten
- Tennessee mit 11 Wahlleuten
- Missouri mit 10 Wahlleuten
- Alabama mit 9 Wahlleuten
- Oklahoma mit 7 Wahlleuten
- South Carolina mit 9 Wahlleuten
- Arkansas mit 6 Wahlleuten
Bisher hatte Donald Trump laut CNN schon gewonnen in:
- Kentucky mit 8 Wahlleuten
- Indiana mit 11 Wahlleuten
- West Virginia mit 4 Wahlleuten
Kamala Harris gewinnt laut CNN-Prognose demnach folgende Bundesstaaten:
- Massachusetts mit 11 Wahlleuten
- Maryland mit 10 Wahlleuten
- Washington, D.C. mit 3 Wahlleuten
- Vermont mit 3 Wahlleuten
So will Elon Musk nach der Wahl weitermachen
2.26 Uhr: Tech-Milliardär und fleißiger Trump-Unterstützer Elon Musk hat offenbar Geschmack an der Politik gefunden und will sich auch nach den Wahlen 2024 engagieren. Bei den sogenannten Mid Terms in zwei Jahren wolle er eine „wichtige Rolle“ spielen. Seine Pro-Trump-Organisation America PAC werde „nach dieser Wahl weitermachen“, sagte Musk in einem Live-Audiogespräch auf seiner Plattform X. Er werde sich auf die nächsten Zwischenwahlen vorbereiten und sich auch bei lokalen Wahlen wie den Bezirksstaatsanwaltswahlen im ganzen Land engagieren. „America PAC wird versuchen, bei den Zwischenwahlen stark mitzumischen und vernünftige Dinge zu tun, wie zum Beispiel Staatsanwälte zu haben, die Kriminelle verfolgen“, sagte er.
Musk hatte America PAC im Frühjahr mit dem Ziel gegründet, eine „rote Welle“ durch das Land zu schicken und spendete mindestens 118 Millionen US-Dollar an die Organisation. Neben bizarren Auftritten mit Donald Trump verloste Musk außerdem täglich eine Million US-Dollar an registrierte Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten.
Florida geht an Donald Trump
2.03 Uhr: In Florida hat Trump ein Heimspiel. Er wird den Bundesstaat voraussichtlich mit mehr als zehn Prozentpunkten gewinnen. 2016 gewann er den Staat mit etwa einem Prozentpunkt, 2020 mit mehr als drei Prozentpunkten.
Trumps „schwarzer Nazi” verliert in North Carolina
1.59 Uhr: Donald Trump hatte ihn „Martin Luther King auf Steroiden“ genannt und ihm eine große Zukunft vorausgesagt. Doch daraus wird nichts. Mark Robinson, von Skandalen geplagter Vize-Gouverneur in North Carolina, hat das Rennen um den Top-Posten verloren. Der Demokrat Josh Stein wird Quasi-Ministerpräsident des Bundesstaates. Robinson, ein Afroamerikaner, hatte sich selbst „schwarzer Nazi“ genannt. Er war durch vulgäre, frauenfeindliche Beiträge auf einer Porno-Internetseite in Verruf geraten.
Bernie Sanders verteidigt Senatssitz in Vermont
1.50 Uhr: Der parteilose Senator Bernie Sanders hat seinen Senatssitz für den Bundesstaat Vermont verteidigt. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Der 83-Jährige prägt seit Jahrzehnten die linke Politik in den USA – er ist seit über 30 Jahren im Kongress vertreten. Vermont repräsentierte er zunächst als Abgeordneter im Repräsentantenhaus, bevor er 2007 in den Senat wechselte.
Trotz seiner Unabhängigkeit stimmt Sanders meist mit den Demokraten. 2016 und 2020 bewarb er sich erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Partei. Zuletzt machte er Schlagzeilen, als er sich gegen US-Militärhilfen für Israel aussprach – eine Position, die ihn von vielen seiner demokratischen Kollegen abhebt.
Wer bekommt die 16 Wahlleute aus Georgia?
1.32 Uhr: Unter den inzwischen geschlossenen Wahllokalen befindet sich auch der erste Swing State: Georgia mit seinen beachtlichen 16 Wahlleuten. In der Vergangenheit war der Südstaat bei der Auszählung immer recht zügig vorgegangen. Wir dürften also schon bald mit Ergebnissen rechnen. In Georgia hatten Bombendrohungen zuvor den Wahlablauf gestört. Wahlleiter Brad Raffensperger erklärte, die Drohungen seien aus Russland gekommen. Vereinzelt mussten deshalb Wahllokale zeitweise schließen, durften dafür am Abend bis zu 45 Minuten länger geöffnet bleiben.
Schlafwagen-Tempo in Kalifornien erwartet
1.24 Uhr: Wenn die Frage, wer die Mehrheit über das Repräsentantenhaus erringt, von mehreren umkämpften Wahlkreisen in Kalifornien abhängt, dann müssen sich die Amerikaner möglicherweise auf eine wochenlange Geduldsprobe einstellen; vor allem, wenn es enge Rennen sind. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat wird traditionell sehr langsam ausgezählt. Hier müssen fünf Republikaner ihre Sitze verteidigen. In allen Fällen ist es sehr knapp. Haben die Demokraten hier die Oberhand, könnten die Konservativen in Washington ihre Macht verlieren.
US-Wahl: Trump holt Kentucky und Indiana, Harris Vermont
1.18 Uhr: Während die ersten Wahllokale geschlossen haben, konnten beide Kandidaten nach einer Prognose des Nachrichtensenders CNN die ersten Wahlleute einsammeln: Wenig überraschend holt Donald Trump Kentucky mit seinen acht Wahlleuten. Der Südstaat ist traditionell republikanisch. Auch den Nachbarstaat Indiana mit seinen immerhin elf Wahlleuten kann Trump laut CNN für sich gewinnen. Und auch West Virginia geht an Trump. Kamala Harris zählt nun drei Wahlleute aus dem traditionell blauen, also demokratischen, Neu-England-Bundesstaat Vermont.
Zur Erinnerung: Um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 270 Wahlleute hinter sich vereinen. Entscheidend werden dabei die sieben sogenannten Swing States sein, jene Bundesstaaten, in denen mal die eine und mal die andere Partei gewinnt: Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Michigan, Wisconsin und im Westen Arizona und Nevada.
In diesen Staaten haben die Wahllokale – mit Ausnahme einiger Nachzügler wegen Bombendrohungen – nun geschlossen. Und um diese Anzahl von Wahlleuten geht es jeweils.:
- Georgia: 16
- Indiana: 11
- Kentucky: 8
- South Carolina: 9
- Vermont: 3
- Virginia: 13
Erste Zahlen liegen vor – Aussagekraft gering
00:47 Uhr: Inzwischen liegen aus einigen Bundesstaaten erste Zahlen vor. Sowohl in Kentucky als auch in Indiana liegt demnach Donald Trump vorne – allerdings sind erst wenige Prozente der Stimmen ausgezählt. Es ist also durchaus noch möglich, dass sich das Ergebnis dreht. Es handelt sich nur um einen Zwischenstand mit begrenzter Aussagekraft.
Fast 75 Prozent der Amerikaner sorgen sich um die Demokratie
0.23 Uhr: Fast drei Viertel der Wählerinnen und Wähler bei den US-Präsidentschaftswahlen halten die amerikanische Demokratie für bedroht. Das geht aus ersten nationalen Nachwahlbefragungen des Meinungsforschungsinstituts Edison Research hervor. Der Zustand der Demokratie und die Wirtschaftslage wurden von jeweils rund 30 Prozent der Wähler als die wichtigsten Themen eingestuft, gefolgt von Abtreibung und Einwanderung mit 14 bzw. 11 Prozent.
Die Umfrage zeigt auch, dass nur 25 Prozent der Amerikaner ihre Demokratie für gefestigt galten. 44 Prozent der Wähler äußerten sich demnach positiv über den republikanischen Kandidaten Donald Trump, verglichen mit 46 Prozent in den Wahltagsbefragungen von 2020, als er Joe Biden unterlag. Kamala Harris wurde von 48 Prozent der Befragten positiv bewertet.
Harris Hoffnungen auf eine sehr hohe Wahlbeteiligung von Frauen, um ihre Schwäche bei den Männern auszugleichen, scheint sich nicht wirklich zu erfüllen. Die Befragungen ergaben, dass Frauen 53 Prozent der Wählerschaft ausmachten – 2020 waren es 52 Prozent. Der Anteil der Wähler ohne Hochschul-Abschluss, die meist Trump bevorzugen, lag am Dienstag bei 57 Prozent – geringfügig unter den 59 Prozent von 2020.
Trump schürt Zweifel an Glaubwürdigkeit der Wahlergebnisse
0.18 Uhr: Noch während in den meisten US-Bundesstaaten gewählt wird, zieht Donald Trump die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse infrage – obwohl es noch gar keine Ergebnisse gibt. In Philadelphia, der größten Stadt des für den Wahlausgang enorm wichtigen Bundesstaates Pennsylvania, werde „viel über massiven Betrug geredet“, schrieb der republikanische Präsidentschaftskandidat am Dienstag in Onlinemedien. Belege für den Vorwurf führte er nicht an. Laut CNN wisse man in Philadelphia selbst nichts von etwaigem Betrug.
Der Rechtspopulist Trump verbreitet seit Wochen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe und bereitet somit erneut den Boden für massive Proteste seiner Anhänger, sollte er die Wahl verlieren. Es wird erwartet, dass Trump eine Wahlniederlage wie auch vor vier Jahren nicht akzeptieren würde.
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Trump bei Schwarzen und Latinos beliebter – bei Weißen dagegen weniger
0.07 Uhr: Der TV-Sender NBC ist bei den sogenannten Exit Polls, also unmittelbar nach der Stimmabgabe an Wahllokalen durchgeführten Umfragen, zu einem bemerkenswerten Ergebnis gekommen. Demnach ist der republikanische Kandidat Donald Trump bei weißen Wählern bei dieser US-Wahl weniger beliebt als noch 2020. Einen Anstieg verzeichnete er dagegen bei schwarzen und lateinamerikanischen Wählern – trotz seiner Hetze gegen Migranten.
In Zahlen: 2020 wurde Trump von 57 Prozent der weißen Wähler positiv betrachtet. Dieser Wert sank laut der Nachwahlbefragung von NBC bei dieser Wahl 49 Prozent. Unter den Latinos werteten ihn 42 Prozent positiv, vier Prozentpunkte mehr als 2020. Trumps Beliebtheit lag bei schwarzen Wählern mit 14 Prozent am geringsten. Das waren ebenfalls vier Punkte mehr in dieser Gruppe als im Jahr 2020.
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US-Wahl 2024 – News vom 5. November: Zählmaschine defekt? Swing State Wisconsin muss 30.000 Wahlzettel erneut auswerten
23.49 Uhr: Ausgerechnet in einem der für die diesjährige US-Wahl sieben entscheidenden Swing States – jene Bundesstaaten, in denen mal die Demokraten und mal die Republikaner gewinnen – gibt es am Wahltag Probleme mit einer Zählmaschine: Im Bundesstaat Wisconsin im Mittleren Westen war bei der Zählung von Briefwahlstimmen eine der Maschinen nicht korrekt geschlossen gewesen. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, seien etwa 30.000 Wahlzettel in der Stadt Milwaukee betroffen. Um die Belastbarkeit der Zählung sicherzustellen, werden diese Wahlzettel nun noch einmal gezählt – sie würden also nicht verloren gehen, teilte das örtliche Wahlbüro mit.
Wisconsin ist hart umkämpft: 2016 gewann Trump hier knapp gegen Hillary Clinton, 2020 lag Biden wiederum nur hauchdünn vor ihm. Drittkandidaten könnten hier das Zünglein an der Waage sein, wenn sie Harris oder Trump entscheidende Stimmen abnehmen. Der Bundesstaat stellt zehn Wahlleute, die später über den Präsidenten oder die Präsidentin abstimmen.
Teuerste US-Wahl aller Zeiten – So viel kosteten Trumps und Harris Kampagnen
23.42 Uhr: Die US-Wahl 2024 ist die bisher teuerste aller Zeiten: Insgesamt wurden von beiden Kampagnen 15,9 Milliarden Dollar (14,55 Milliarden Euro) aufgewendet, wie die gemeinnützige Organisation OpenSecrets am Dienstag mitteilte. Die Ausgaben, die auch die gleichzeitig stattfindende Kongresswahl einschließen, übertreffen die 15,1 Milliarden Dollar von 2020. Gegenüber 2016 (6,5 Milliarden Dollar) hat sich der Betrag sogar mehr als verdoppelt.
Die demokratische Kandidatin Kamala Harris war bei der Mittelbeschaffung erfolgreicher als ihr republikanischer Rivale Donald Trump: Ihre Kampagne sammelte direkt eine Milliarde Dollar an Spenden ein, davon 40 Prozent von Kleinspendern, sowie weitere 586 Millionen Dollar von den zu ihrer Unterstützung gegründeten Lobbygruppen, den Political Action Committees (PAC). Die Kampagne von Donald Trump sammelte direkt 382 Millionen Dollar ein, davon 28 Prozent von Kleinspendern, sowie weitere 694 Millionen Dollar von den Lobbygruppen.
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Größter Einzelspender für Trump war der 82-jährige Unternehmer Timothy Mellon, der allein 197 Millionen Dollar beisteuerte. Weitere Trump-Unterstützer waren Richard und Elizabeth Uihlein, die Ärztin Miriam Adelson sowie der Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk, die jeweils mit mehr als hundert Millionen Dollar die republikanische Kampagne unterstützten. Auf Seiten der Demokratischen Partei war der Unternehmer Michael Bloomberg mit 93 Millionen Dollar der größte Spender. George Soros steuerte über sein PAC 56 Millionen Dollar bei.
US-Wahl 2024: Elon Musk stimmt in Texas ab
23.31 Uhr: Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk hat bei der US-Präsidentenwahl in Texas abgestimmt. Er habe seine Stimme in der Nähe des Weltraumbahnhofs seiner Raumfahrtfirma SpaceX abgegeben, schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X. Musk unterstützte Trumps Wahlkampf mit mindestens 120 Millionen Dollar. Außerdem warb er für den Ex-Präsidenten pausenlos auf X und verbrachte in den vergangenen Woche viel Zeit im möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania, um für Trump zu werben.
Just voted in Cameron County, Texas, home of Starbase! pic.twitter.com/dE8oRGlI4p
— Elon Musk (@elonmusk) 5. November 2024
Suche gesteuert? Google erlebt am Wahltag Shitstorm
23.18 Uhr: Google musste sich am Wahltag einem Shitstorm beugen: Wer in den USA in der Suchmaschine „Wo kann ich für Harris stimmen?“ eingab, bekam unter den Ergebnissen der Abfrage eine Karte angezeigt, die dem Suchenden den direkten Weg zum nächstgelegenen Wahllokal wies.
Wer dieselbe Abfrage bei Google für Trump startete, bekam dagegen als Ergebnis lediglich Nachrichtenartikel zur Auswahl – aber keine Karte. Tech-Milliardär und überzeugter Trump-Unterstützer Elon Musk zeigte sich auf seiner Plattform X entrüstet. Sein Post wurde binnen Minuten 4,5 Millionen mal aufgerufen – und sogleich vom X-Account von Google selbst beantwortet:
Das „Wo kann ich wählen“-Panel werde bei bestimmten Suchanfragen ausgelöst, da Harris auch der Name eines Countys in Texas sei. Dasselbe geschehe bei Trumps Kandidat für das Vizepräsidentenamt, J.D. Vance, da auch Vance der Name eines Countys sei. Google teilte mit, man arbeite an einer Lösung und fügte hinzu: „Tatsächlich suchen nur sehr wenige Menschen auf diese Weise nach Wahllokalen.“ Musk gab sich damit offenbar zufrieden und löschte seinen Post.
FACT CHECK: This video is circulating from those on the right claiming that Google is cheating because if you search for “where can I vote for Harris?” a map pops up, but this doesn’t happen if you type “Trump”.
— Brian Krassenstein (@krassenstein) 5. November 2024
The search query works because “Harris” is a county in Texas. The… pic.twitter.com/jB9OBk2pDD
Benzingeruch – Mann am US-Kapitol festgenommen
23.02 Uhr: Am Besucherzentrum des US-Kapitols in Washington hat die Polizei einen Mann festgenommen, der nach Benzin roch und eine Leuchtpistole bei sich hatte. Das teilte die Kapitol-Polizei auf der Plattform X mit. Der Mann sei bei einer Sicherheitskontrolle aufgefallen. Im Besucherzentrum werde es während der Ermittlungen nun vorläufig keine Touren mehr geben. Das Kapitol in der US-Hauptstadt ist der Sitz des Kongresses, also der beiden Kammern des US-Parlaments. Dort befinden sich das Repräsentantenhaus und der Senat.
Fake News zur Wahl kursieren auf X
22.52 Uhr: In den sozialen Medien und besonders auf X kursieren rund um die US-Wahl 2024 verschiedene Fake News. So wird die Übersichtsseite mit Posts zum Hashtag „#USAElection2024“ auf X von Meldungen dominiert, Elon Musk habe den „Like“-Button anpassen und zu einer kleinen Wahlurne ändern lassen. Testet man das selbst, zeigt sich schnell: Die Behauptung ist frei erfunden.
Wir berichten für Sie die ganze Nacht über die US-Wahl 2024
22.43 Uhr: Auch wenn es in Deutschland langsam Nacht wird: Wir bleiben für Sie wach und berichten die gesamte Nacht hindurch über die US-Wahl. Für Sie im Einsatz sind:
- In unserer Zentralredaktion in Berlin: Madeleine Janssen, Ben Bünte und Martin Nefzger
- Im Nacht-Büro in San Francisco: Louisa Rascher und Miguel Sanches
- Vor Ort in Washington D.C.: Korrespondent Dirk Hautkapp
- Unterwegs in New York: Social-Media-Reporterin Carlotta Richter
Harris im Demokraten-Hauptquartier in Washington
22.05 Uhr: Vizepräsidentin Kamala Harris hat das Hauptquartier der Demokraten in Washington, DC, besucht und Wahlhelfern gedankt, die Telefondienst leisten. Harris sprach laut einem CNN-Bericht mit mehreren Menschen am Telefon und ermutigte sie, am Dienstag zur Wahl zu gehen. „Ich danke euch so sehr und danke euch dafür, dass ihr euch an diesem so wichtigen Prozess am Fundament unserer Demokratie beteiligt ... ohne Menschen wie euch, geht es nicht“, sagte Harris unter anderem.
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