Berlin. Nach der Abdankung von Margrethe besucht das neue dänische Königspaar Deutschland. Frederik und Mary müssen gerade viel aushalten.
Wenn royaler Besuch aus Dänemark ins Haus stand, war lange klar: Die coolste Königin reist an. Eine geradezu unkonventionelle Herrscherin, die sich nicht genierte, in aller Öffentlichkeit eine Zigarette zu rauchen. Nun treffen König Frederik (56) und seine Frau Königin Mary (52) zum Antrittsbesuch in Deutschland ein, und da wird man sich nicht um einen Aschenbecher bemühen müssen.
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Am Montag, 21. Oktober, sind sie in Berlin, wo sie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen werden und unter anderem den Reichstag besuchen. Am Dienstag wollen sie dann die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein besuchen. Zwar sind die beiden Royals noch keine Kultfiguren wie einst Margrethe (84), aber laut Umfragen ähnlich beliebt wie ihre berühmte Vorgängerin, die am 14. Januar 2024 abdankte.
Dänische Royals: Sie galten als Traumpaar schlechthin
Diese Blicke der beiden, ihr Lächeln, diese Harmonie, die die ausstrahlen – Frederik X. und Mary galten seit ihrer Hochzeit im Mai 2004 als Traumpaar. Doch nun soll es in ihrer Ehe mächtig kriseln. Der Grund: König Frederik wurde eine Affäre angedichtet. Anfang November 2023 hat die spanische Klatschzeitschrift „Lecturas“ Bilder veröffentlicht, die ihn während eines Besuchs in Madrid gemeinsam mit dem ehemaligen mexikanischen Model Genoveva Casanova (47) zeigten.
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Später hieß es, der dänische Royal soll in ihrem Appartement genächtigt haben. Señora Casanova tobte. Doch auch ihr Statement gegenüber der spanischen Zeitung „Hola“ half nicht, die Lage wirklich zu beruhigen: „Ich möchte ganz klar sagen, dass ich keine Beziehung zu ihm habe. Wir sind Freunde und die Fotos beweisen nichts.“ Der Palast schweigt bis heute dazu.
Adelsexperte Jürgen Worlitz, der das dänische Königshaus schon lange begleitet, spricht gegenüber dieser Redaktion von einem riesigen Imageschaden, den Frederiks Minitrip nach Spanien ausgelöst habe. „Das PR-Desaster, das Frederik losgetreten hat, ist immens.“ Doch er hält nichts von den Gerüchten. „Welcher verheiratete Promi verlässt seelenruhig mit ratterndem Rollkoffer durch die Vordertür das Haus einer Kurzzeit-Geliebten? Und welche Monarchin würde ihren Sohn wenige Tage später zur Belohnung für seinen Fehltritt zum König ernennen? Das Risiko, dass eine enttäuschte Mary ihrem untreuen Mann ihr Krönchen vor die Füße wirft, wäre für Margrethe viel zu hoch gewesen.“
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Frederik wird von den Dänen geliebt. Er gilt, wie seine Mutter, als volksnah. Er fährt mit dem Lastenrad durch die Straßen. Im Gegensatz zu seiner Mutter ist er äußerst sportlich. Ob beim Marathon oder wenn er sich im Hundeschlitten in Grönland abkämpfte, er geht an seine Grenzen. Dass er so hart an sich arbeitete, war nicht wirklich abzusehen.
Frederik von Dänemark: Vom Partyprinz zum König
In den Neunzigern war Frederik ein Partyprinz, der sich in Kopenhagens Szene-Viertel verlustierte, wie auch in der ARD-Doku „Das dänische Königshaus“ zu sehen ist. Und so einer wollte Thronfolger werden? Wollte er doch gar nicht. Frederik fremdelte heftig mit seiner royalen Rolle. Er hatte keine Lust auf Zeremoniell und goldenem Käfig. Statt Audienzen abzuhalten, verliebte er sich lieber in ein Unterwäsche-Model, dann in eine dänische Popsängerin.
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Auch Mary hatte er im Rahmen seiner Party-Aktivitäten kennengelernt. Die Legende liest sich märchenhaft: Ganz zufällig traf er die Australierin im Rahmen der Olympischen Spiele 2000 in Sydney in einem Pub. „Hi, ich bin Fred“, rief er ihr zu. Dass er der royale Fred war, verschwieg er. Er war sofort verrückt nach Mary. Partyprinz hin, Lockerheit her: Mary war eine Bürgerliche. Und so hielt man die Beziehung erstmal geheim. Mary übrigens hatte sich etwas überlegt, um bei den Dänen zu punkten. Bevor Frederik sie offiziell vorstellte, sprach sie Dänisch. Monatelang hatte sie Unterricht genommen. Der Kommentar in der dänischen Presse: „Sie muss ihn wirklich lieben, denn, wie der Schriftsteller Hans Christian Andersen einst sagte, ist Dänisch keine Sprache, sondern eine ,schwere Halskrankheit‘.“
Mary Donaldson, in Tasmanien geboren, war für Frederik ein Lottogewinn, so Worlitz, „und für ganz Dänemark die Idealbesetzung. Durch sie gewann er Sicherheit und bekam Spaß am Repräsentieren“. Bei allem Glanz sei sie aber auch die „Königin mit den traurigen Augen“. Mary, die Recht mit dem Schwerpunkt Marketing studierte und sich auf dem Gebiet einen Job suchen wollte, vermisse ihre Heimat, wo sie als Kind auf ihrem Pferd Sultan wilde Abenteuer erlebte. 1963 waren ihre Eltern von Schottland nach Tasmanien ausgewandert. Ihre Mutter starb früh, und der Vater sei zu alt für die lange Reise.
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Mary habe Frederik ein neues Selbstwertgefühl gegeben, so Worlitz. „Er war ein schüchternes, gehemmtes Kind.“ Oft sei er von seinem despotischen Vater gedemütigt worden, „der schon früh durch harte Dressur aus seinen beiden Söhnen ganze Kerle machen wollte“. Frederik habe sich oft nach seiner Mutter gesehnt. Doch die habe sich rar gemacht. „Margrethe hatte die Betreuung und Erziehung ihrer beiden Söhne voll in die Hände einer Nanny gelegt“, so Worlitz. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Joachim und er hätten sie kaum zu Gesicht bekommen.
Frederik und Mary: So möchten sie ihre Kinder nicht erziehen
Während er seiner Mutter später mit viel Respekt begegnet sei und das Verhältnis als durchaus liebevoll galt, sei das zum Vater, der 2108 verstarb, angespannt geblieben. „Ein Gutes hatte Frederiks verkorkste Kindheit jedoch“, sagt der Adelsexperte. „Er und Mary erziehen ihr Quartett gar nicht streng royal, sondern mit viel Liebe nach bürgerlicher Art.“ Frederik und Mary haben vier Kinder: Isabella (17), die Zwillinge Vincent und Josephine (13), sowie Christian (19), der Älteste, und Kronprinz von Dänemark.
Sie sei die strengere von beiden Elternteilen, schrieb einmal die Zeitung „Billed Bladet“, der Mary einst verriet: „Mein Mann lässt sich so leicht überreden!“ Statt royale Vorbilder für die Erziehung zu suchen, orientierten sich Frederik und Mary eher an „normalen Familien“. Wobei, was ist schon normal, wenn man mit dem goldenen Löffel im Mund groß wird.
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