Malmö. Der ESC ist vorbei, die Schweiz hat gewonnen. Auch im Nachgang gibt es einiges zu klären. Inzwischen ist sogar die Polizei involviert.
- Nach dem Chaos-ESC 2024 sind die Wogen längst nicht geglättet
- Nach der Disqualifikation der Niederlande droht jetzt eine Anklage gegen Joost Klein
- Nach dem Triumph beim ESC lässt sich Nemo in der Schweiz feiern
Katerstimmung nach der großen Party: Der ESC 2024 ist mit einer großen Überraschung zu Ende gegangen: Nicht der Favorit Baby Lasagna aus Kroatien sondern Nemo aus der Schweiz konnte sich den Sieg sichern. Ebenfalls erstaunlich: Deutschland landete auf Platz zwölf.
Doch in Erinnerung werden nach dem Eurovision Song Contest vor allem die Skandale bleiben. Darunter der Ausschluss der Niederlande und die Diskussion um die Teilnahme Israels. Aktuelle News – und der er ESC-Abend im Ticker zum Nachlesen.
- Porträt: ESC-Triumph für Nemo – „Das war meine befreiendste Erfahrung“
- Disqualifikation: Niederlande in „nationaler Krise“: Was ist beim ESC passiert?
- Showkritik: Große Show, viel Politik und ein bisschen Musik – So war der Contest
- Kommentar: Deutschland überzeugt beim ESC 2024 – leider!
- Zum Nachlesen: Der ESC 2024 im Ticker – Schweiz gewinnt, Deutschland auf Platz 12
Aktuelle ESC-News vom 14. Mai: Anklage gegen Joost Klein in Schweden möglich
10.53 Uhr: Nach seinem Ausschluss vom ESC 2024 könnte sein aggressives Verhalten für den niederländischen Teilnehmer Joost Klein nun offenbar auch juristische Folgen haben. Wie die "Zeit" aus Polizeikreisen erfahren haben will, sollen dem Sänger "illegale Drohungen" zur Last gelegt werden. Nun müsse die Staatsanwaltschaft beurteilen, ob der Fall vor Gericht gebracht wird. Die Ermittlungen seien jedoch bereits abgeschlossen. Eine Entscheidung soll nun "innerhalb weniger Wochen" fallen.
ESC-News vom 13. Mai: Warum sich jetzt die EU einschaltet
16.35 Uhr: Beim ESC 2024 wollten die Veranstalter politische Botschaften um jeden Preis verhindern. Wirklich erfolgreich waren sie damit nicht – doch die Fans sind wegen der vielen Vorschriften sauer. Und nicht nur die: Jetzt hat sich auch die EU-Kommission zu Wort gemeldet.
In einem Statement beschwerte sich die Behörde, dass die Europaflagge beim Finale des Eurovision Song Contest am Wochenende nicht gezeigt werden durfte. Es sei sehr bedauerlich, so ein Sprecher der Behörde am Montag, dass das Emblem der EU-Mitgliedsländer sowie anderer Staaten, die dem Europarat angehören, nicht gezeigt werden konnte.
„Aus unserer Sicht gibt es absolut keinen Grund dafür, dass diese Flagge, die ja auch die Flagge der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und des Europarates ist, vom Veranstaltungsort verbannt werden sollte“, so der Sprecher. Man sei mit dem ESC-Veranstalter EBU (Europäische Rundfunkunion) in Kontakt.
Die EBU teilte mit, wie in den vergangenen Jahren seien in Malmö die Flaggen der teilnehmenden Länder und Regenbogenflaggen zugelassen gewesen. Ein ausdrückliches Verbot der EU-Flagge habe es nicht gegeben. Aber: „Aufgrund der verschärften geopolitischen Spannungen wurde die Flaggenpolitik bei der diesjährigen Veranstaltung von den Sicherheitskräften strenger durchgesetzt.“ Der EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas sagte dem Nachrichtenportal „Politico“ viele Freunde und Bekannte hätten ihm berichtet, dass sie mit ihren EU-Flaggen am Betreten des Veranstaltungsortes gehindert worden seien.
Nemo will in Schweiz auf Rechte für Non-Binäre pochen
9.55 Uhr: Großer Jubel und viele Flaggen der non-binären Community: Als ESC-Star Nemo in der Nacht zum Montag auf dem Flughafen Zürich ankam, warteten dort über 100 Fans. Nemo will seinen Ruhm nun nutzen, um die Anliegen non-binärer Personen in der Schweiz voranzubringen. Anders als in Deutschland ist es in der Schweiz noch nicht möglich, beim Eintrag ins Personenstandsregister neben „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ oder „ohne“ zu wählen. „Ich setze mich ganz klar für einen dritten Geschlechtseintrag ein“, sagte Nemo dem Sender SRF in der Nacht. Das müsse so schnell wie möglich geschehen.
Justizminister Beat Jans lud Nemo bereits zum Gespräch ein. „Lass uns bald zusammenkommen und über queere Rechte sprechen“, schrieb Jans an Nemo. Gegenwind gab es dagegen von der rechten Partei SVP, die im Nationalrat am meisten Sitze hat. Mann müsse die Rechtsordnung „für einzelne Personen“ nicht ändern. „Man kann es mit dem Minderheitenschutz auch übertreiben“, meinte die Parlamentsabgeordnete Barbara Steinemann im Gespräch mit dem SRF.
ESC-News vom 12. Mai: Regierungsbeauftragter Klein verurteilt ESC-Protest als antisemitisch
10.20 Uhr: Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die antiisraelischen Proteste beim Eurovision Song Contest scharf verurteilt. "Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen", sagte Klein unserer Redaktion. "Hierunter leidet gerade die progressive israelische Kulturszene bereits jetzt erheblich und sieht sich zunehmender internationaler Isolation ausgesetzt."
Dass die Klimaaktivistin Greta Thunberg an den fehlgeleiteten Demonstrationen teilgenommen habe, sei "traurig, wenn auch nicht überraschend", fügte der Regierungsbeauftragte hinzu. "Sie sollte sich ebenso wie die Protestierer hierzulande klarmachen, dass sie an absolut falscher Stelle angreift."
Acht Millionen sehen Eurovision-Song-Contest-Finale
9.39 Uhr: Das Finale vom Eurovision Song Contest (ESC) ist beim Fernsehpublikum in Deutschland erneut auf großes Interesse gestoßen. Im Schnitt sahen am Samstag ab 21.00 Uhr 7,38 Millionen im Ersten (36,8 Prozent Marktanteil) die rund vierstündige Show aus Malmö in Schweden mit dem Sieg von Nemo für die Schweiz - Deutschland landete auf Platz zwölf. Hinzu kamen noch etwa 600 000 Zuschauerinnen und Zuschauer (3,0 Prozent) beim ARD-Spartensender One, wie etwa der Branchendienst „DWDL“ berichtete.
Besonders gut war die Einschaltquote bei den jüngeren TV-Sehern. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Quote im Ersten bei 51,7 Prozent (in absoluten Zahlen: 2,85 Millionen).
2023 hatte sich die Gesamtzahl im Ersten und bei One ebenfalls auf rund 8 Millionen summiert, 2022 auf 7,3 Millionen, 2021 auf etwa 7,7 Millionen. 2020 war der ESC wegen Corona ausgefallen. In den Jahren zuvor war die Sehbeteiligung beim ESC-Finale teils noch höher: 2019 schauten 8,1 Millionen zu, 2018 waren es 7,9 Millionen und 2016 wesentlich mehr mit 9,4 Millionen.
Nach ESC-Sieg: Nemo zerbricht Trophäe
8.16 Uhr: Mit Siegertrophäe in der Hand und Dornenkrone auf dem Kopf performte Nemo am Ende der Veranstaltung den Gewinner-Song noch einmal. Dann passierte ein kleiner Unfall, der in der Halle den meisten Zuschauern verborgen blieb: Nemo zerbrach nach dem Sieg die Trophäe versehentlich auf der Bühne.
Entwarnung gab es nach der Show. Nemo bekam einen Ersatz-Preis. „Die Trophäe kann repariert werden – vielleicht braucht der ESC auch ein kleines bisschen Instandsetzung“, sagte Nemo vieldeutig.
Isaak lobt „voll krassen Song“ von Schweizer ESC-Act Nemo
2.22 Uhr: Der deutsche Starter beim Eurovision Song Contest (ESC), Isaak, hat Nemo aus der Schweiz nach dem ESC-Sieg gelobt. Nemos Siegerlied sei ein „voll krasser Song“, sagte der 29-jährige Ostwestfale Isaak in der Nacht zu Sonntag vor Journalisten im schwedischen Malmö.
Mit seinem eigenen Auftritt war der auf Platz zwölf gelandete Isaak nach eigener Aussage „sehr zufrieden“. Es habe sich für ihn auf der Bühne „sehr sehr gut“ angefühlt. „Ich war voll bei mir. Ich habe so abgeliefert, wie ich mir das erwartet habe.“ Nach den Tagen in Malmö sei er jetzt allerdings „richtig kaputt“, er wolle sich die kommenden Tage nur ausruhen. Danach werde er aber noch feiern. „Wir werden das auf jeden Fall feiern.“
Niederländisches TV reicht Beschwerde nach Ausschluss von Klein ein
1.16 Uhr: Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) hat nach dem Ausschluss des niederländischen Kandidaten Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) eine offizielle Beschwerde bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) eingereicht. Dies geschah kurz vor dem Start des Finales am Samstagabend auch im Namen des teilnehmenden niederländischen TV-Senders Avrotrots, wie niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.
„Heute wurden wir über die Entscheidung der EBU informiert, die niederländische Delegation für die heutige ESC-Show in Malmö zu disqualifizieren. Im Namen von NPO und Avrotrots teilen wir hiermit offiziell mit, dass wir mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sind und starke Einwände haben“, schrieb der Sender an den Organisator EBU. Inhaltliche Argumente für die Beschwerde wollte der NPO demnach später nachreichen.
Eurovision Song Contest: Der Ticker zum Nachlesen
Nemo gewinnt den ESC für die Schweiz
00.44 Uhr: Es steht fest: Nemo gewinnt den ESC 2024!
Der schweizer Act kommt auf die Bühne und ist völlig überwältigt. Trotzdem muss Nemo noch einmal singen – und tut das voller Inbrunst. Wow, was für ein Auftritt!
Eigentlich hätte man es wissen müssen, sah doch die Bühne mit ihrer Kreuz-Form schon aus wie die schweizer Flagge. Nemo ist die erstes nicht-binäre Person, die den ESC gewonnen hat. 1956 gewann die Schweiz den ersten ESC.
Deutschland landet auf einem wirklich hervorragenden zwölften Platz – wer hätte das im Vorfeld erwartet? Glückwunsch an Isaak! Vor der Halle gab es den Abend über wohl noch einige Vorfälle mit pro-palästinensischen Demonstranten. Da wird im Nachhinein sicher noch einiges aufgearbeitet werden müssen.
Jetzt wollen wir aber erstmal den tollen Sieg der Schweiz feiern. Im Ersten geht es zurück zu Barbara Schöneberger. Es war ein toller Abend mit vielen großartigen Auftritten. Ich wünsche Ihnen noch eine angenehme Nacht – und vergessen Sie nicht in den Himmel zu schauen: Sie könnten Polarlichter sehen. Gute Nacht!
00.40 Uhr: Für die Ukraine gibt es 307 Punkte. Sind da denn noch viele übrig? Die Ukraine rutscht damit auf Platz eins und überholt Israel.
Jetzt geht es um Kroatien. Es gibt 337 Punkte, das reicht für Platz eins. Frankreich und die Schweiz könnten aber noch vorbeiziehen!
Für Frankreich gibt es 227 Punkte, es entscheidet sich also zwischen der Schweiz und Kroatien.
00.34 Uhr: Jetzt gibt es die Jury-Punkte. Estland war bei den Jurys ganz hinten, erhält vom Publikum aber 33 Punkte. Für Norwegen gibt es nur vier Punkte. Das ist der letzte Platz.
Österreich bekommt nur fünf Punkte vom Publikum, da hätte ich mehr erwartet. Es ist der vorletzte Platz für unsere Nachbarn. Jetzt steht übrigens schon feste, dass Deutschland auf der linken und damit besseren Seite der Punktetafel bleibt. Das gab es lange nicht mehr. Das Vereinigte Königreich bekommt vom Publikum null Punkte – wir fühlen mit ihnen!
Spannend wird es bei Israel: Das Land bekommt 323 Punkte und klettert damit vorläufig auf Platz eins. Das dürfte sich aber noch ändern, die Schweiz hat nur zehn Punkte weniger.
Jetzt geht es um Deutschland: 18 Punkte vom Publikum. Da waren wenige zu erwarten. Aber immerhin Platz zwölf, das ist wirklich nicht schlecht!
Jurypunkte vergeben: Schweiz liegt vorne, Deutschland auf Platz zwölf
00.29 Uhr: Die serbischen Punkte vergibt Konstrakta. Falls sie sich nicht erinnern: Sie hat sich beim ESC 2022 auf der Bühne die Hände gewaschen. Sie schickt zwölf Punkte nach Kroatien.
Als letztes Land vergibt Schweden seine Jury-Punkte – für Deutschland ist leider nichts drin. Zwölf Punkte gehen in die Schweiz, die weiter vorne liegt. Nach der Jury-Wertung sieht es so aus:
- Schweiz (365)
- Frankreich (218)
- Kroatien (210)
- Italien (164)
- Ukraine (146)
Deutschland ist auf Platz 12, unglaublich! Durch das Publikumsvoting kann sich da aber noch viel ändern.
00.22 Uhr: Auch Portugal vergibt zwölf Punkte an die Schweiz. Deutschland bekommt zwei. Aus Belgien gehen stolze acht Punkte nach Deutschland! Die Bundesrepublik hat jetzt von mehr als der Hälfte der Länder Punkte bekommen. Das setzt sich auch in Lettland fort: vier Punkte.
Irland schickt sechs Punkte nach Deutschland, zwölf Punkte gehen an die Schweiz. Und auch Polen vergibt vier Punkte an Isaak.
Zypern gibt nur sieben Punkte nach Griechenland – da dürfte man enttäuscht sein. Die beiden Länder schieben sich sonst jedes Jahr die Punkte zu.
Erstmals gibt es zwölf Punkte für Kroatien. Kann der eigentliche Favorit des Abends noch aufholen? Aktuell liegt er auf Platz drei.
ESC 2024: Nemo aus der Schweiz bei den Jurys klar vorne
00.16 Uhr: Auch aus Griechenland bekommt die Schweiz zwölf Punkte. Deutschland staubt fünf ab. Deutschland hat jetzt übrigens mehr Punkte als in den vergangenen fünf Jahren – zusammen!
Für die Niederlande gibt es nach der Disqualifizierung keinen Punktesprecher. Martin Österdahl vergibt sie – und wird einmal mehr ausgebuht.
Weder aus der Schweiz noch aus Österreich gab es übrigens Punkte für Deutschland, schade. Vielleicht ist Frankreich gnädiger? Ja, acht Punkte für Deutschland – und nur fünf für die Schweiz. Aus Italien gibt es vier Punkte für Deutschland. Das hatte ich wirklich nicht erwartet!
Jetzt hat übrigens jedes Land schon Punkte bekommen, mit null Punkten geht heute also niemand nach Hause!
00.07 Uhr: Es geht nach Deutschland zu Ina Müller. Die Jury vergibt acht Punkte an Israel und erneut gibt es Buhrufe. Zwölf Punkte der deutschen Jury gehen nach Schweden.
Erstmals zwölf Punkt für Frankreich, sie kommen aus Armenien. Deutschland bekommt nicht von allen Ländern Punkte, aber doch immer wieder. Was für eine Überraschung! Ganz hinten liegt derzeit Estland. Frankreich bekommt erneut zwölf Punkte und klettert auf Platz zwei.
Die Schweiz gibt zwölf Punkte an Griechenland. Marina scheint sehr erstaunt zu sein. Mehr als die Hälfte der Jurypunkte sind vergeben. Aktuell sieht die Spitze der Tabelle so aus:
- Schweiz
- Frankreich
- Italien
Es geht in den Greenroom und zur Schweiz. Nemo scheint absolut überwältigt zu sein.
Punktevergabe beim ESC 2024: Deutschland jetzt schon mit bestem Ergebnis seit 2018
00.01 Uhr: Fünf Punkte aus Tschechien für Deutschland.
In der Arena gibt es laute Buhrufe für Israel, laut meiner Kollegin vor Ort ist kaum etwas zu hören. Das Land gibt zehn Punkte an Deutschland. Was ist da denn los? Wir haben damit jetzt schon das beste Ergebnis seit 2018. Besser als damals werden wir heute aber wohl kaum – Michael Schulte holte damals 340 Punkte.
Dänemark vergibt zwölf Punkte an die Schweiz. Nemo kann es offenbar kaum glauben.
Spanien ist das Land das Deutschland in der ESC-Geschichte am meisten Punkte gegeben hat. Ob das wohl an den vielen Deutschen auf Mallorca liegt? Aber auch von der Jury gibt es fünf Punkte. Norwegen bedenkt Deutschland mit sechs Punkten.
Punktevergabe beim ESC: Schweiz am Anfang vorne
23.53 Uhr: Direkt gibt es sieben Punkte für Deutschland, was ist denn da los? Damit haben wir schon mehr Jurypunkte als im vergangenen Jahr. Auch das Vereinigte Königreich gibt uns zwei Punkte – es läuft! Und auch aus Luxemburg gibt es vier Punkte für Isaak. Ganz vorne liegt aktuell die Schweiz – aber es gibt noch reichlich Punkte zu vergeben.
Schon wieder gehen 12 Punkte in die Schweiz – und das aus dem eher nicht so queer-freundlichen Aserbaidschan. Wow! Aus Malta gibt es keine Punkte für Deutschland, vielleicht verfallen wir jetzt wieder in unser normales Schema?
Portugal hat jetzt schon zweimal zwölf Punkte bekommen, das wundert mich. Aber gut, der Song war anspruchsvoll. Bei den Jurys kann das durchaus ankommen. Zehn Punkt aus Albanien nach Italien – man ist gut befreundet. Nach den ersten acht Ländern liegt die Schweiz mit großem Abstand vorne.
23.52 Uhr: Und schon ist das Voting vorbei. Jetzt öffnet sich die Bühne und gibt den dahinterliegenden Greenroom frei. Wir können also live verfolgen, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich auf die Punktevergabe reagieren. Die Moderatorinnen haben sich offenbar umgezogen.
Das war es jetzt auch schon mit den Pausenacts, da gab es in den vergangenen Jahren durchaus aber schon bessere. Erinnern Sie sich noch daran, als uns Petra Mede und Mans Zelmerlöw vorsangen, wie der perfekte ESC-Song sein muss? Das war großes Kino – oder eher großes Musical!
Und schon kommen wir zur Vergabe der Jury-Punkte. Martin Österdahl gibt sein Go und wird ausgebuht. In der Halle war er laut meiner Kollegin vor Ort kaum zu hören.
ESC 2024: Vorjahressiegerin Loreen tritt auf
23.39 Uhr: Jetzt tragen die Moderatorinnen Fingernägel im Loreen-Stil. Wir steuern also wohl auf den Auftritt der Vorjahressiegerin zu.
Ja, Loreen steht auf der Bühne. Nein, sie sitzt auf einem etwas seltsamen Hocker und trägt... nicht viel. Warten wir mal ab, wie die Inszenierung weitergeht. Den Song erkenne ich erstmal nicht. Mein Handy sagt mir, es sei „Ciclamino“ von Fly Projekt. Unwahrscheinlich.
Google weiß aber mehr: Es ist „Forever“ von – Überraschung – Loreen. Der Auftritt ist typisch für Schweden perfekt inszeniert. Zwischendurch sieht es aus, als würde Loreen schweben. Etwas komisch finde ich dagegen das Zeug, das da von der Decke hängt.
Jetzt erkenne ich „Tattoo“, auch wenn es eine etwas andere Version ist. Was muss diese Frau bitte für extreme Bauchmuskeln haben, um sich da immer wieder so hochzuziehen? Das ist sportliche Höchstleistung!
Es kommt noch ein Schnelldurchlauf – diesmal aber rückwärts. Das ist verwirrden. Hoffentlich vertauscht niemand die Nummern. Wenn Sie noch abstimmen wollen, sollten Sie sich beeilen: Das Voting ist gleich vorbei.
23.36 Uhr: Und es geht in den Greenroom, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrem Auftritt auf die Punktevergabe warten. Petra spricht aber nicht mit ihnen. Stattdessen gibt es einen Einspieler mit Ausschnitten aus den Punktevergaben der vergangenen Jahre. Da war schon einiges Kurioses dabei.
Jetzt sitzt Petra bei Nebulossa. Und es gibt direkt nochmal einen Einspieler, worum geht es jetzt? Ah, scheinbar um Petra, die den ESC schon zum dritten Mal moderiert. Für sie wurde offenbar auch eine Postcard produziert.
Eurovision Song Contest: Vor 50 Jahre gewannen Abba den ESC
23.26 Uhr: Jetzt geht es aber wirklich um Abba. Es geht live nach London – und durch die Avatare der "Abba Voyage" sieht es so aus, als würden die vier Abba-Mitglieder mit uns sprechen. Und es gibt einen Rückblick auf den Auftritt der Band beim ESC 1974. Das wird in diesem Jahr natürlich voll ausgeschlachtet.
Oh, wer ist das jetzt? Ich erkenne Charlotte Perrelli, die den ESC 1999 gewonnen hat, und Conchita Wurst. Aber wer ist das noch? Mein ESC-Wissen lässt mich im Stich, Google kann aber helfen: Es ist Carola, die Schweden ganze dreimal beim ESC vertreten hat. 1991 holte sie den Sieg. Die Abba-Reminiszenz war ganz nett, das war aber auch genug Rückblick jetzt. Weiter geht es wieder mit einem Schnelldurchlauf. Zuvor sah man noch kurz Kronprinzessin Victoria im Publikum sitzen.
Ich werfe derweil einen Blick auf die Wettquoten: Kroatien konnte seinen Vorsprung weiter ausgebaut. Danach folgen Israel und die Schweiz, Frankreich hat sich vor Irland auf Platz vier geschoben. Deutschland hält seinen 18. Platz wacker. Ganz hinten liegen Serbien, Portugal und Slowenien.
ESC 2024: Die Auftritte sind vorbei – Wer holt den Sieg?
23.23 Uhr: Nochmal geht es um Abba. Oder doch nicht? Nein, es ist Alcazar, eine schwedische Disco-Band. Ein Auftritt von Abba wäre mir persönlich ja lieber gewesen, aber auch „Crying at the Discoteque“, war ein großer Hit. Und für Stimmung sorgt das allemal. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler aus Schweden stammen.
23.16 Uhr: So, wir sind durch. Das wars. Wer ist ihr Favorit? Diskutieren Sie gern unter unserem Facebook-Post zum ESC mit.
Auch wenn sie schon seit Beginn der Auftritte abstimmen können, geht es beim Voting jetzt in die heiße Phase. Wie Sie abstimmen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Sie müssen sich die Nummern also nicht merken. Die Moderatorinnen erklären auch noch einmal, wie man abstimmen kann und schon geht es in den ersten Schnelldurchlauf.
Da war ja wirklich viel Gutes dabei. Die Totalausfälle, die es beim ESC noch vor einigen Jahren gab, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Für mich stechen vor allem Israel, Italien und die Schweiz hervor. Aber das ist natürlich sehr subjektiv. Besonders auffällig ist auch Irland.
Österreich macht den ESC zu einem Rave
23.10 Uhr: Es geht in die Zielgerade. Als Letztes darf beim ESC 2024 Österreich auftreten, das die Show im vergangenen Jahr eröffnet hatte. Vertreten wird unser Nachbarland von Kaleen, die die 90er und die Loveparade auf die ESC-Bühne bringt. Ihr Song: „We Will Rave“.
Wow, die Frau kann sich bewegen. Die Dance-Breaks hat man sich in diesem Jahr wohl für den Schluss aufgehoben. Das ist Eurodance pur. Es macht gute Laune und bringt das Publikum in der Arena nochmal richtig zum Feiern. Auch das „Daramdidam“ ist eingängig und lässt sich schnell mitgrölen. Das ist nicht super anspruchsvoll oder neu, aber passt perfekt zum ESC. Und Kaleen ist einfach eine Rampensau.
ESC 2024: Große Gefühle aus Frankreich
23.06 Uhr: Der vorletzte Beitrag des Jahres kommt aus Frankreich, das uns einen Beitrag liefert, wie er nicht besser zu unseren Nachbarn passen könnte. „Mon amour“ ist romantisch, schmachtend und hat leichte Chanson-Einflüsse.
Am Anfang war es jetzt ein bisschen, als würde man morgens neben Slimane aufwachen. Übrigens wieder einer, der am Boden liegt.
Waren das gerade einhändige Liegestütze? Die Idee hat er doch von Helene Fischer geklaut....
Für mich eine gute Ballade, aber auch sehr vorhersehbar und genau das, was ich erwarte. Komisch fand ich die Kameraführung und dass Slimane plötzlich so weit vom Mikrofon weg stand. Den Effekt habe ich schlicht nicht verstanden. Auffällig ist, dass sich heute viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende ihres Auftritts für Frieden aussprechen.
23.02 Uhr: Wie schon bei Kroatien, dürfte es auch bei Georgien viel Pyro geben. Was soll man bei dem Titel „Firefighter“ sonst auch erwarten? Oh ja, da gibt es viel Feuer. Ob für die übrigen zwei Aufritte überhaupt noch was übrig ist? Und einen Dance-Break gibt es auch. Nuza Busaladse hat aber auch eine gute Stimme. Das Lied ist dagegen eher Durchschnitt.
Kroatien auf der ESC-Bühne: Holt Baby Lasagna den Sieg?
22.57 Uhr: Kurz vor Schluss kommt jetzt der große Favorit: Kroatien. Lange waren die Wettquoten in diesem Jahr sehr ausgeglichen, doch nach dem Halbfinale schoss Baby Lasagna nach oben.
Im Lied geht es um Migration, um die schmerzliche Entscheidung, seine Heimat zu verlassen. In Kroatien ist das ein großes Thema, schließlich leben bei nur rund 3,8 Millionen Einwohnern über 580.000 Kroaten im Ausland. Baby Lasagna singt übrigens, dass er seine Mutter und seinen Vater vermissen wird – aber vor allem die Katze. Verständlich, mit der kann man ja auch nicht telefonieren.
Solche Deckchen, wie sie da am Schlagzeug hängen, hatte meine Oma früher auch! Kurze Anmerkung: Ich finde es gemein, dass Thorsten Schorn immer dieselben Witze macht wie ich hier! Schaut der ab? Das mit der Decke hab ich mir schon länger überlegt!
Ich mag es, wie hier Folklore mit Rock verbunden wird. Und das Pyro-Team schießt alles raus, was noch übrig ist. Haben wir gerade den Sieger des Abends gesehen? Gut möglich! Im Vergleich zu den Gewinnern der vergangenen Jahre wirkt der Auftritt zwar nicht so perfekt und zu 100 Prozent auschoreografiert – man denke nur an Loreen. Aber auch das hat seinen Reiz.
22.52 Uhr: Nach einer längeren und mehr oder weniger witzigen Unterbrechung mit den Moderatorinnen, die Sie hoffentlich für eine Pinkelpause genutzt haben, geht es jetzt mit Slowenien weiter. Raiven liegt zu Beginn des Songs am Boden. Das machen heute einige Künstlerinnen und Künstler, scheint modern zu sein. Außerdem trägt sie ein Outfit, das mehr zeigt, als verhüllt. So viel also dazu, dass Nacktheit beim ESC verboten ist.
Im Song geht es um Veronika von Deschenitz, die im 15. Jahrhundert in einem Hexenprozess freigesprochen, anschließend aber trotzdem ertränkt wurde. Viel Meinung hab ich dazu nicht. Tut nicht weh, sticht aber auch nicht heraus.
ESC 2024: Schweiz mit Nemo und einem sehr besonderen Song
22.47 Uhr: Es geht ins Land des ersten ESC überhaupt: die Schweiz. Der schweizer Act galt 2024 als Favorit, rutschte zuletzt aber in den Wettquoten ab.
Nemo ist nicht-binär, ordnet sich also weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zu. Darum geht es auch in „The Code“. Das Lied thematisiert Nemos Reise „durch die Hölle und zurück“ bis zu sich selbst.
Einmal mehr wird gerappt. Der Song scheint wie gemacht für die Gen Z, die an den Konsum kurzer TikTok-Videos gewöhnt ist. Auch das Lied verändert sich alle 30 Sekunden komplett
Nemo singt großartig, auch die Show ist toll. Was mich verwirrt, ist das Outfit. Ein bisschen Flamingo, ein bisschen Samba de Janeiro. Das lenkt zu sehr von dem sonst sehr tollen Auftritt ab.
Zypern mit altbewährtem ESC-Konzept
22.41 Uhr: Zypern setzt auch 2024 auf sein übliches Konzept: eine junge, gutaussehende Frau mit einem tanzbaren Song. Das muss nicht schlecht sein, ein Meisterwerk ist „Liar“ aber sicher nicht.
Silia Kapsis ist mit erst 17 Jahren übrigens die jüngste Teilnehmerin des Jahres. Tanzen kann sie in jedem Fall, stimmlich ist dagegen Luft nach oben. Da wird viel mit dem Gesang der Background-Sängerinnen vom Band kaschiert.
ENDLICH! Wir haben den ersten richtigen Dance-Break des Jahres. Der ließ ja ganz schön lange auf sich warten. Und zum großen Finale ziehen die Tänzer noch ihre Shirts aus. Einmal mehr perfekt auf die Zielgruppe zugeschnitten. Ich sehe reichlich Punkte rieseln.
22.36 Uhr: Falls Sie sich fragen: Nein, das ist nicht Ekaterina Leonova aus „Let‘s Dance“. Eine gewisse Ähnlichkeit wird der erfahrene TV-Konsument aber sicher erkennen.
Armenien setzt mit „Jako“ – gemeint sind nicht die Sporthosen der gleichnamigen Marke – voll auf Folklore. Ich liebe alles daran! Es repräsentiert das Land, verbreitet gute Laune und ist gut gesungen. Mehr davon bitte!
22.34 Uhr: Portugal ist an der Reihe und setzt einmal mehr auf einen sehr künstlerischen Beitrag. Danach gibt es übrigens nur noch sieben Lieder, dann sind wir schon durch.
Nicht nur das Lied, auch die Inszenierung ist sehr kunstvoll. Das viele Weiß wirkt toll! So ganz holt mich das aber nicht ab. Den Song habe ich schon vergessen, während er noch läuft.
Finnland: Ohne Hose zum ESC
22.29 Uhr: Es geht nach Finnland, das dafür bekannt ist, beim ESC gern zu polarisieren. Da macht auch 2024 keine Ausnahme.
Falls das Logo auf dem Shirt von Windows95man für sie wie ein verwischtes Windows95-Logo aussieht: Keine Sorge, ihr Fernseher wird nicht kaputt. Das originale Logo durfte aus markenrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden. Wer von beiden eigentlich Windows95man ist, weiß ich auch nicht genau. Vermutlich der mit dem Logo. Aber wer ist dann der andere?
Nackt ist da auf der Bühne übrigens niemand, es sieht durch einen hautfarbenen Tanga nur so aus. Alles andere wäre beim Eurovision Song Contest auch nicht erlaubt. So viel zum Thema „No Rules“.
Spaßbeiträge gehören ja zum ESC, aber mir ist das etwas zu affig. Man muss aber zugeben: Die Melodie hat Ohrwurm-Potenzial.
Oh, da kommt endlich eine Hose für den armen Mann! Und es gibt sogar noch Pyro aus der Hose. Rund 1,5 Stunden sind jetzt vorbei – noch nicht einmal die Hälfte. Ich hoffe, sie haben noch genügend Sitzfleisch übrig.
22.25 Uhr: In Serbiens Beitrag zum ESC geht es um Ramonda. Das ist allerdings keine komische Version von Ramona, sondern eine Pflanze. Trotzdem: Wer gerade auf der Suche nach einem Babynamen ist, könnte sich inspirieren lassen.
Wurde da der Felsen recycelt, den vorhin schon die Ukraine auf der Bühne hatte? Beim Lied stört mich irgendwas an der Komposition, auch wenn ich es nicht genau definieren kann. Es ist nicht richtig rund, nicht richtig melodisch. Auch wenn es eigentlich ganz angenehm ist, zwischendurch mal einen so ruhigen Beitrag zu haben.
Kurzes Update von den Wettquoten: Für Deutschland geht es aufwärts, Isaak liegt jetzt auf Platz 18. Das wäre am Ende ja schon ein Erfolg!
ESC 2024: Italien tanzt die Langeweile weg
22.22 Uhr: Als Nächstes ist einer meiner absoluten Favoriten an der Reihe: Italien. Vertreten wird das Land durch Angelina Mango, deren Mutter beim ESC 1979 auf der Bühne stand und den 15. Platz belegte. Ich bin guter Dinge, dass das für Angelina heute besser läuft.
Angelina singt über „La Noia“, die Langeweile. Die tanzt sie auf der Bühne weg. Dabei rappt sie auch, ich sage ja: Eurovision Rap Contest.
Etwas schade finde ich, dass die sehr schlichte Inszenierung aus dem italienischen Vorentscheid nicht übernommen wurde. Dabei hat Angelina allein mit ihrer Ausstrahlung überzeugt. Die große Inszenierung wäre dafür nicht nötig.
Norwegen mit harten, mystischen Klängen beim ESC
22.16 Uhr: Weiter geht es mit Norwegen, das einen typisch nordisch, mystischen Song ins Rennen schickt und dabei aber auch einige härtere Klänge einfließen lässt. Dazu noch ein paar Ethno-Klänge – klingt nach einem ESC-Erfolgsrezept.
Gunnhild Sundlim, die Sängerin der Band, hat wirklich eine großartige Stimme. Etwas zu viel ist mir das Rumgehüpfe der anderen Bandmitglieder – vor allem, weil sie ja gar nicht wirklich auf ihren Instrumenten spielen. Die Musik kommt beim ESC wie immer vom Band.
22.14 Uhr: Es geht zurück zu den Moderatorinnen und dann zu einer angeblichen Mitarbeiterin der EBU, die uns einiges über den ESC erzählt. Vielleicht gibt es in anderen Ländern wieder Werbung? Ich hätte auf den Einspieler auch ganz gut verzichten können.
Jetzt singt sie auch noch über Martin Österdahl, den Supervisor des ESC. Sie findet ihn scheinbar sehr sexy und singt über single Ladies. Dabei gibt es beim ESC doch sicher auch einige single Boys, die Martin Österdahl ganz gut finden. Okay, das ist jetzt schon ganz witzig.
Das Vereinigte Königreich schickt einen Star ins ESC-Rennen
22.08 Uhr: Jetzt ist das Vereinigte Königreich an der Reihe. Ausgewählt wurde dort der Sänger Olly Alexander, der im Land bereits ein Star ist und eine Figur beim Madame Tussauds in London hat. Auch in Deutschland hatte er mit seiner Band „Years & Years“ schon einige Hits.
Es wirkt ein bisschen, als würden wir hier einen nicht ganz jugendfreien Traum des jungen Olly sehen. Vielleicht war das ja die Inspiration für den Auftritt? Der Auftritt ist auf jeden Fall – wie auch viele andere – klar auf das queere Publikum zugeschnitten. Seit Jahren ist der ESC besonders in der LGBT+-Community sehr beliebt. Warum eigentlich? Die Kollegen von der „Neuen Zürcher Zeitung“ gingen dem in einem Artikel nach und fragten, wie der ESC „schwul wurde“. Ich würde sagen: „Born this way“.
Was mich stört: Man merkt gar nicht, dass es ein Live-Auftritt in einer großen Halle ist. Das wirkt eher wie ein Musikvideo. Gut gemacht, aber nicht das, was ich beim ESC sehen will. Und auch stimmlich ist es nicht wirklich stark.
Damit haben wir die Hälfte der Auftritte gesehen. Haben Sie schon einen Favoriten? Diskutieren Sie gern unter unserem Facebook-Post zum ESC mit und lassen Sie uns wissen, was Sie von der Show halten.
22.04 Uhr: Es geht nach Griechenland, das Marina Satti mit „Zári“ ins Rennen schickt. Das sieht aus wie Instagram, soll wohl die Gen Z abholen. Aber überraschend, dass das so erlaubt wurde. Schließlich ist TikTok einer der Hauptsponsoren des ESC.
Das ist modern, aber auch sehr griechisch. Ganz sicher, ob es mir gefällt, bin ich mir aber noch nicht. Und verwirrt bin ich vor allem von der komischen Windel, die Marina trägt.
22.01 Uhr: Eine Stunde ist vorbei – das ging schnell! Weiter geht es mit einer großen Überraschung: Lettland. Ein Einzug des Sängers Dons ins ESC-Finale galt als fast ausgeschlossen – und doch hat er sich im Halbfinale mit seiner großartigen Stimme durchgesetzt.
Was ich nicht ganz verstehe, ist sein Outfit. Wirkt wie eine Mischung zwischen Blue-Man-Group und Gladiator. Ich sehe ähnlich wie bei Deutschland Chancen auf Jury-Punkte. Dass viele Leute dafür anrufen, glaube ich fast nicht, dazu ist es zu unauffällig. Andererseits: Im Halbfinale gab es keine Jury und Dons hat sich trotzdem behauptet.
Irland mit Live-Exorzismus beim ESC
21.55 Uhr: Jetzt kommt Irland – und natürlich sehen wir Johnny Logan, den einzigen Künstler außer Loreen, der den ESC zweimal gewinnen konnte.
Empfindliche Seelen sollten jetzt lieber die Augen schließen, es wird gruselig. Bambie Thug bringt eine Show auf die Bühne, die an einen Live-Exorzismus erinnert. Wer dachte, der Auftritt von Lordi sei extrem gewesen, wird jetzt eines Besseren belehrt.
Vor dem Halbfinale gab es einen kleinen Eklat um Irland: Bambie hatte während der Probe die Wörter „Freiheit“ und „Waffenstillstand“ als Körperbemalung getragen in einer mittelalterlichen Schrift, die eh niemand lesen kann. Doch die EBU stufte das als politische Botschaft mit Bezug zum Gazakrieg ein und verbot es. Ganz ehrlich: Wenn man so rigoros ist, wäre auch „Ein bisschen Frieden“ eine politische Botschaft gewesen.
Die Buchmacher rechnen Irland Chancen auf eine gute Platzierung zu, nach dem Halbfinale schoss das Land in den Quoten nach oben. Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen. Das ist nur provokant, sonst nichts. Andererseits hat ein bisschen Provokation beim ESC ja noch nie geschadet.
Oh, plötzlich im Bikini. Will Bambie heute noch schwimmen gehen?
21.53 Uhr: Eine kurze Meldung abseits der Show: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist offenbar in Malmö festgenommen worden. Sie soll mit Tausenden anderen Demonstranten gegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg protestiert haben. Am Rande der Kundgebung wurde sie dann von Polizeibeamten weggebracht. Der genaue Grund dafür blieb zunächst unklar.
Estland mit längstem Songtitel der ESC-Geschichte
21.52 Uhr: Wir kommen nach Estland und zum längsten Songtitel der ESC-Geschichte: „(nendest) narkootikumidewst ei tea me (küll) midagi“ von 5 miinust x Puuluup. Übersetzt: Wir wissen nichts über (diese) Medikamente. Geht es wohl um den Medikamenten-Mangel in deutschen Apotheken?
Da macht der Männergesangsverein aus Tallinn heute wohl einen Ausflug. Ich weiß nicht so recht, was mir der Auftritt sagen soll.
Festzuhalten bleibt: Die Jungs haben Spaß. Das ist doch auch schon mal etwas!
Nächster Song mit Feminismus-Botschaft aus Spanien
21.47 Uhr: Spanien schickt in diesem Jahr das Duo Nebulossa, das im echten Leben verheiratet ist. Die Sängerin Mery Bas erinnert mich an Dolly Parton, ich habe aber auch schon von Vergleichen mit Cher und Dolly Buster gehört. Was die vier Frauen gemeinsam haben, muss wohl nicht näher erläutert werden....
„Zorra“, so der Titel des Liedes, heißt übersetzt „Füchsin“. In Spanien wird der Begriff aber als Synonym für „Schlampe“ verwendet. Im Song zählt Mery Bas Gründe auf, warum Frauen so genannt werden. Inhaltlich also durchaus interessant.
Irgendwie wirkt das wie die alternde Diva, die mit ihren jungen Toyboys tanz. Mich überzeugt es nicht, das ist alles so gewollt. Man hat sich da schon sehr auf die queere ESC-Zielgruppe eingeschossen. Und auch musikalisch und gesanglich nicht wirklich gut. Ich sehe einen Anwärter auf den letzten Platz – wenn ihn Deutschland nicht holt! Andererseits: Trash gehört doch auch zum ESC.
21.45 Uhr: Es gibt einen kurzen Einspieler mit der Moderatorin des ersten ESC in Schweden. Entweder dauert der Umbau der Bühne länger oder in einigen Ländern wird Werbung gezeigt.
Petra erzählt etwas über die Regeln beim Eurovision Song Contest, ebenfalls ein Lückenfüller. Zeit für eine Toilettenpause.
21.39 Uhr: Der nächste Beitrag kommt aus dem Baltikum, genauer gesagt aus Litauen. Das Land hat den ESC noch nie gewonnen, möchte aber unbedingt mit den Nachbarn Lettland und Estland gleichziehen, die beide einen Sieg verbuchen konnten.
Ich finde, in diesem Jahr sieht man sehr deutlich, wie sich die Mode verändert hat. Vor einiger Zeit waren noch alle Hosen hauteng, jetzt ist alles baggy.
Und noch etwas fällt auf: Immer mehr Lieder sind in Landessprache. In diesem Jahr immerhin 16 von 25. Deutschland sang dagegen zuletzt 2007 auf Deutsch. Es wird mal wieder Zeit!
Der Song geht an mir recht spurlos vorbei. Er ist nicht schlecht, bleibt aber auch nicht hängen.
ESC 2024: Sängerin aus Israel brilliert trotz großem Druck
21.35 Uhr: Kein Beitrag polarisiert in diesem Jahr so stark wie der aus Israel. Das Land musste seinen Song vor dem ESC tauschen, weil der eigentliche Beitrag – „October Rain“ – klar auf den Angriff der Hamas auf Israel anspielte. Politische Botschaften sind beim ESC aber verboten.
Doch auch danach standen die Teilnahme des Landes und die Sängerin Eden Golan wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen in der Kritik. In Malmö gab es viele friedliche Demonstrationen, aber auch eine Welle des Antisemitismus. Heute sollten wir aber versuchen, uns davon zu lösen. Schließlich geht es um Musik – und Eden kann nichts für die Lage im Gazastreifen.
Für mich ist das eine der besten Balladen, die wir in den vergangenen Jahren beim ESC gehört haben. Großartige Stimme – und auch die Inszenierung ist toll.
Großen Respekt habe ich vor Eden, die unglaublich viel Druck aushalten muss – bis hin zu Morddrohungen. Ich bin gespannt, wie das beim Publikum ankommt und wie viele Punkte es gibt. In der Arena scheint es einige Buh-Rufe gegeben zu haben, so wie ich es wahrnehme aber auch viel Applaus. In den Wettquoten schoss Eden zuletzt nach oben und liegt jetzt auf Platz zwei.
Luxemburg: Nach 31 Jahren zurück beim ESC
21.31 Uhr: Jetzt kommt Luxemburg, das zum ersten Mal seit 31 Jahren wieder beim ESC dabei ist. Bei der letzten Teilnahme des Landes war die diesjährige Interpretin Tali noch gar nicht geboren!
Das ist klassischer Gute-Laune-Pop. Mir gefallen die französischen Teile deutlich besser als die englischen. Grundsätzlich bin ich kein Fan von diesem Sprach-Mix. Komplett auf Französisch hätte mir das Lied besser gefallen.
Jetzt hätte eigentlich Joost Klein aus den Niederlanden auftreten sollen – doch daraus wird nichts. Nach einem „Vorfall“ hinter den Kulissen – ersten Informationen zufolge ging es um Gewalt gegen eine Mitarbeiterin – wurden die Niederlande qualifiziert. Schade, weil der Song wirklich gut war. Aber auch richtig, denn bei Gewalt darf es keine Toleranz geben. Was genau passiert ist, muss aber noch aufgearbeitet werden.
Deutscher Sänger Isaak brennt beim ESC die Bühne ab
21.27 Uhr: Und schon sind wir bei Deutschland, sehen „Wir machen ne Party“ aus dem Jahr 1994 und „Satellite“ von Lena.
Das mit dem Feuer in der Tonne erinnert mich an US-Filme, in denen sich Obdachlose so aufwärmen. Aber der Effekt macht etwas her. Insgesamt gibt es sehr viel Feuer.
Ich hatte nach den anfangs schlechten Wettquoten ja befürchtet, dass der NDR Isaak, der Deutschland mit „Always On The Run“ vertritt, fallen lässt und einfach gar keine Inszenierung macht. 2019 gab es bei den Sisters ja schon einmal. Aber das scheint mir sehr gelungen. In den vergangenen Tagen gab es auch viel Lob für Isaak und den Auftritt. Wie die Chancen für Deutschland stehen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Alles in allem ist das nicht schlecht, aber auch nicht außergewöhnlich. Hervor sticht vor allem Isaaks bombastische Stimme. Die könnte für Jury-Punkte sorgen. Dazu kommt: Isaak ist Halb-Isländer. Auch das könnte uns paar Punkte bringen. Weit vorne werden wir wohl aber auch in diesem Jahr nicht landen. Ich finde aber Isaak und das Team haben das beste aus dem eher langweiligen Song herausgeholt.
Was glauben Sie? Wird Deutschland in diesem Jahr erfolgreichen als in den letzten? Stimmen Sie ab!
Ukraine mit feministisch-religiösem Song
21.22 Uhr: Weiter geht es mit der Ukraine, die den ESC schon dreimal gewinnen konnte. 2024 dürfte das wohl nicht klappen. Denn Alyona Alyona & Jerry Heil starten auf Platz 2 – und der gilt als verflucht. Noch nie hat ein Teilnehmer von diesem Startplatz aus gewonnen.
Das Lied mag ich sehr gerne. Es ist modern und klingt doch irgendwie traditionell ukrainisch. Diesen Mix schafft das Land so gut wie kaum ein anders.
Alyona Alyona beginnt zu rappen – da ist sie heute nicht die einzige. Wir haben einen kleinen Eurovision Rap Contest.
Auch die Inszenierung ist wirklich gut gelungen. Irgendwie ist das aber sehr viel – und damit meine ich nur den Felsen am Anfang, den man sich wohl aus „König der Löwen“ ausgeliehen hat. Ich glaube, das Lied wäre gut genug gewesen, um auch mit weniger Show bestehen zu können. Im Text geht es übrigens um Mutter Theresa und die Heilige Maria. Die Botschaft: Auch sie waren nur Menschen, Frauen können alles erreichen.
Wow, dieser Effekt mit den vielen Frauen am Ende war toll. Ich bin ein Fan!
ESC 2024: Marcus & Martinus aus Schweden eröffnen die Show
21.17 Uhr: Schon kommen wir zum ersten Auftritt. Den Start macht in diesem Jahr das Gastgeberland Schweden.
In den Postcards, also den kurzen Videos vor den Auftritten, sehen wir übrigens jeweils zwei Auftritte des teilnehmenden Landes aus den vergangenen Jahren und dann die diesjährigen Acts. Ich fand es ja immer schöner, wenn man da Impressionen aus dem Gastgeberland sieht. Das hat mir schon das ein oder andere Mal Inspirationen für die Urlaubsplanung geliefert.
Für Schweden gehen Marcus & Martinus ins Rennen. Das ist eine außergewöhnliche Wahl, denn die Zwillinge stammen aus Norwegen. Erfolgreich sind sie aber in ganz Skandinavien – reichlich Punkte von den Nachbarn dürften Schweden also sicher sein.
Das bringt Club-Atmosphäre auf die Bühne, obwohl Marcus & Martinus gar nicht aussehen, als dürften sie schon in den Club. Aber die Brüder sind 22. Im vergangenen Jahr wollten sie schon einmal für Schweden zum ESC, unterlagen im Vorentscheid aber der späteren Siegerin Loreen.
Das Lied ist gut, top produziert und die Inszenierung ist toll. Aber irgendwie ist das alles auch sehr glatt. Schweden entscheidet sich oft für solche Songs. Mir fehlt da ein bisschen die Seele. Aber ich bin sicher, dass es Leute gibt, die sich dafür begeistern können.
21.15 Uhr: Die Moderatorinnen erklären, dass das Voting heute schon beginnt, sobald der erste Act auftritt. Das ist 2024 neu, bisher konnte erst abgestimmt werden, wenn alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgetreten sind. Und falls Sie sich die Nummern so schnell nicht aufschreiben konnten, haben wir für Sie zusammengefasst, wie Sie aus Deutschland abstimmen können.
Es wird Französisch. Ich frage mich Jahr für Jahr, warum da so eine Ausnahme gemacht wird. Englisch ist sinnvoll, Schwedisch wäre auch noch verständlich. Aber Französisch?
Die Moderatorinnen des ESC 2024 betreten die Bühne
21.10 Uhr: Es folgt der Auftritt der Moderatorinnen: Petra Mede und Malin Åkerman. Gut möglich, dass die beiden Ihnen bekannt vorkommen. Petra Mede hat den Contest schon zweimal moderiert – wie beliebt sie ist, merkt man auch am großen Applaus. Malin Åkerman ist als Schauspielerin in den USA erfolgreich.
Es geht los mit den flachen Witzen, für die man den ESC einfach lieben muss. So will Petra dem Sieger eine DVD-Box von „Gilmore Girls“ schenken... Warum, weiß niemand so genau. Es gibt einen kurzen Zusammenschnitt mit ESC-Momenten. Und kurz heißt wirklich kurz, nach wenigen Sekunden ist er schon wieder vorbei.
21.04 Uhr: Und schon kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Halle. Dabei laufen Lieder, die irgendwie so gar nichts mit dem ESC zu tun haben. Das war schon im vergangenen Jahr so... Warum? Es gäbe doch auch genug ESC-Songs, die man hier spielen kann. Das Ganze ergibt aber scheinbar doch Sinn: Das sind Lieder schwedischer Künstlerinnen und Künstler. So ist natürlich ein Bezug da.
Olly Alexander aus dem Vereinigten Königreich hatte vorab angekündigt, die Flagge so schwul wie nur möglich schwenken zu wollen. Davon habe ich jetzt nichts gesehen. Der Einzug von Kaleen erinnert mich an die Nummer-Girls bei Autorennen.
Und schließlich hören wir auch wieder Abba. Auf deren Jubiläum kommen die Schweden heute sicher noch einige Male zu sprechen.
21.00 Uhr: Pünktlich um 21 Uhr beginnt der ESC. Wir hören die Eurovisionshymne und los geht es. Happy Eurovision! So viel sei verraten: Es wird laut, bunt, emotional und so queer wie wohl noch nie.
Zu Beginn gibt es Grußwort von Kronprinzessin Victoria, die uns einen schönen Abend wünscht.
Wir sehen Bilder aus Schweden – glaube ich zumindest. Ah, es sind Polarlichter. Die gab es vergangene Nacht ja sogar über Deutschland zu sehen! Wir hören einige ESC-Siegersongs. Es geht in die Halle und natürlich gibt es einen Hinweis auf Abba, die wohl bekanntesten Schweden, die den ESC vor genau 50 Jahren gewonnen haben. Fun Fact: Deutschland gab Abba beim ESC 1974 nur zwei Punkte.
Auf der Bühne sehen wir jetzt aber nicht Abba, sondern Björn Skifs. Seine Band lieferte ebenfalls 1974 mit “Hooked On A Feeling“ als erste Schweden einen Nummer-Eins-Hit in den US-Charts.
Der ESC-Abend beginnt
20.40 Uhr: Genau zehn Jahre ist es her, dass Conchita Wurst den ESC gewonnen hat. Davon profitiert sie noch immer: In diesem Jahr ist sie scheinbar als Reporterin vor Ort. Backstage trifft sie Isaak, der sich für den ESC offenbar die Haare gefärbt hat. Wenn‘s hilft!
Jetzt geht es um die Startreihenfolge. Hier sehen Sie alle Acts im Überblick:
01 Schweden: Marcus & Martinus – „Unforgettable“
02 Ukraine: Alyona Alyona & Jerry Heil – „Teresa & Maria“
03 Deutschland: Isaak – „Always On The Run“
04 Luxemburg: Tali – „Fighter“
05 Startnummer wegen Disqualifikation der Niederlande nicht vergeben
06 Israel: Eden Golan – „Hurricane“
07 Litauen: Silvester Belt – „Luktelk“
08 Spanien: Nebulossa – „Zorra“
09 Estland: 5Miinust und Puuluup – „(Nendest) Narkootikumidest Ei Tea Me (Küll) Midagi“
10 Irland: Bambie Thug – „Doomsday Blue“
11 Lettland: Dons – „Hollow“
12 Griechenland: Marina Satti – „Zari“
13 Vereinigtes Königreich: Olly Alexander – „Dizzy“
14 Norwegen: Gåte – „Ulveham“
15 Italien: Angelina Mango – „La Noia“
16 Serbien: Teya Dora – „Ramonda“
17 Finnland: Windows95man – „No Rules“
18 Portugal: Iolanda – „Grito“
19 Armenien: Ladaniva – „Jako“
20 Zypern: Silia Kapsis – „Liar“
21 Schweiz: Nemo – „The Code“
22 Slowenien: Raiven – „Veronika“
23 Kroatien: Baby Lasagna – „Rim Tim Tagi Dim“
24 Georgien: Nutsa Buzaladze – „Fire Fighter“
25 Frankreich: Slimane – „Mon Amour“
26 Österreich: Kaleen – We Will Rave“
Nett: Isaaks Sohn ist in der Halle. Und es stimmt: Egal wie das heute ausgeht, er wird sicher stolz auf seinen Papa sein. Zu Recht!
In wenigen Minuten geht es los. Gleich kommt noch das Wort zum Sonntag und dann wird es ernst!
Der ESC hat in diesem Jahr – wie von Barbara Schöneberger erwähnt – eine neue Stimme. Thorsten Schorn übernimmt den Job. Meine Kollegin Petra Brost-Koruhn hat ihn vor Kurzem getroffen. Das ganze Interview mit Thorsten Schorn lesen Sie hier.
20.15 Uhr: Los geht die wilde Fahrt. Wir hören die Eurovisions-Hymne und es geht live zu Barbara Schöneberger nach Malmö. Der ESC-Countdown wird wie schon im vergangenen Jahr live vom Ort des Geschehens gesendet und läuft nicht nur in der ARD, sondern auch im ORF und im Schweizer Fernsehen.
Und da war auch schon kurz Loreen, der wir es zu verdanken haben, dass der ESC heute in Schweden stattfindet. Wir werden sie heute sicher nochmal sehen.
Dass die Show auch in der Schweiz läuft, ist klar zu sehen. Ich entdeckt viele Flaggen mit weißem Kreuz. Aber: „Die Deutschen sind auch da“, erklärt die selbsternannte ESC-Babsi. An ihrem Kleid hängt über ihrer Schulter ihr zufolge ein Köttbullar. Ich sehe das ja nicht so wirklich. Ein Kollege schreibt mir, die Schuhe würden nicht zum Kleid passen. So wirklich bekannt für ihren guten Geschmack ist Barbara Schöneberger aber ja ohnehin nicht.
Auch Michael Schulte hat es nach Malmö geschafft. Kein Wunder, dass er immer wieder eingeladen wird, viele andere erfolgreiche, deutsche ESC-Acts gibt es ja nicht. Jetzt werden uns die ESC-Teilnehmer der deutschsprachigen Länder vorgestellt:
Die drei scheinen sich gut zu verstehen und überschütten sich mit Komplimenten. Aber was sollen sie im TV auch sagen? Auch im Studio gibt es reichlich Lob – nur Remo Forrer gibt einige kritische Töne zu seinem eigenen ESC-Auftritt vor einem Jahr von sich. Falls Sie sich nicht mehr erinnern: Er war am Ende 20.
20 Uhr: Guten Abend Deutschland! Genau eine Stunde vor Beginn des ESC-Finales 2024 wandeln wir unseren Newsblog in einen Live-Ticker um. Ich, Martin Nefzger, begleite Sie heute mit allerlei Infos durch den ESC-Abend. Meine Kollegin Theresa Martus ist in Malmö in der Arena und versorgt und mit spannenden Eindrücken von dort. Holen Sie sich ein kühles Getränk und ein paar Snacks – bald geht es los.
Aktuell läuft im Ersten noch die Tagesschau. Auch dort sind der ESC und die aufgeladene politische Stimmung in Malmö Thema. In wenigen Minuten geht es dann live nach Schweden zu Barbara Schöneberger. Wie Sie den ESC 2024 live verfolgen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Kurz vor dem ESC-Finale: Stimmung in der Arena euphorisch
19.43 Uhr: Die Stimmung vor und in der Arena ist kurz vor dem ESC-Finale euphorisch, die Fans freuen sich auf die Show. Die neongelben Westen der schwedischen Polizei fallen zwischen den bunten Outfits der Besucher kaum noch auf. Doch wer darauf achtet, findet sie in allen Ecken der Arena. Die Sicherheitslage gilt als angespannt.
Hein aus den Niederlanden ist schon zum fünften Mal beim ESC – ein echter Fan, wie er sagt. In Malmö ist er schon seit einer Woche. Sein Lieblingsact und Favorit heute Abend: Kroatien. Trotzdem schmerzt ihn der Ausschluss des niederländischen Künstlers Joost Klein. „Das ist einfach unfair“, sagt Hein.
Ange hat für den ESC nicht nur eine Anreise aus Australien auf sich genommen – sie feiert in der Arena in Malmö auch Geburtstag. „Ich liebe Eurovision einfach“, sagt sie, „ich liebe die unterschiedlichen Kulturen.“ Zu Hause steht sie um fünf Uhr auf, um die Shows live sehen zu können. „Es geht einfach um Liebe“, sagt sie. Auch wenn das dieses Jahr ein bisschen anders sei, ein bisschen „ungemütlich“. Das Symbol für ihren Lieblingsact trägt sie auf dem Kopf: Nemo aus der Schweiz.
Mutter und Tochter aus Finnland und Schweden haben den inoffiziellen ESC-Dresscode verinnerlicht: Glitzer geht immer, und mehr ist mehr. Wem sie die Daumen drücken? „Finnland!“
Für Sebastian Schröder aus Rostock ist es der dritte ESC. „Die Musik, die Stimmung, die Party, dass die Nationen zusammen kommen und friedlich Party machen“, all das liebe er an dem Wettbewerb. Der deutsche Künstler Isaak ist für ihn „der beste deutsche Beitrag seit Michael Schulte“. Der hatte 2018 den vierten Platz geholt. Sebastians Favorit ist aber Nemo, aus der Schweiz.
Nach Niederlande-Rauswurf beim ESC: Erste Details zum Vorfall
19.15 Uhr: Nachdem die Niederlande vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen wurden, gibt es nun erste Details zu dem Vorfall, der zu dieser Entscheidung geführt haben soll. In einem Statement beschreibt der niederländische Rundfunk AVROTROS die Geschehnisse so:
„Nach dem Auftritt am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Zwischenfall. Entgegen klarer Absprachen wurde Joost gefilmt, als er gerade von der Bühne kam und in den Greenroom eilen musste. In diesem Moment gab Joost wiederholt zu verstehen, dass er nicht gefilmt werden wolle. Dies wurde nicht respektiert. Dies führte zu einer bedrohlichen Bewegung von Joost in Richtung der Kamera. Joost hat die Kamerafrau nicht berührt. Dieser Vorfall wurde gemeldet, woraufhin eine Untersuchung durch die EBU und die Polizei eingeleitet wurde. Gestern und heute haben wir uns eingehend mit der EBU beraten und mehrere Lösungen vorgeschlagen. Dennoch hat die EBU beschlossen, Joost Klein zu disqualifizieren.“
Es gilt jedoch zu bedenken, dass das nur die Darstellung der niederländischen Seite ist. Von Seiten der EBU oder der betroffenen Kamerafrau gab es bisher keine näheren Informationen.
ESC 2024: Norwegische Punkte-Sprecherin sagt aus Protest ab
19.05 Uhr: Die Querelen rund um die Teilnahme Israels am ESC 2024 gehen weiter. So hat die norwegische Punkte-Sprecherin Alessandra, die das Land im vergangenen Jahr beim Song Contest vertreten hatte, ihr diesjährige Beteiligung abgesagt. Der Grund: Israels Vorgehen im Gazastreifen.
Kurz zuvor hatte sich der irländische Act, der bereits vor dem ESC-Halbfinale für einen kleinen Eklat gesorgt hatte, zu Wort gemeldet. In einem Interview mit dem irischen Nachrichtenportal „RTÉ News“ forderte Bambie Thug den Ausschluss der israelischen Delegation vom Eurovision Song Contest. Als Grund nannte Bambie Kommentare eines israelischen Reporters über Thugs Auftritt im Halbfinale, den dieser als „gruseligsten“ des Abends bezeichnet hatte.
Diese Stars vergeben die deutschen Jury-Punkte
18.19 Uhr: Die Hälfte der Punkte wird beim ESC 2024 von den Jurys vergeben. Sie haben sich die Beiträge bereits gestern während der Proben angesehen und abgestimmt. Der Grund: Sollte es heute während der Live-Show zu Problemen kommen, können die Jury-Punkte herangezogen werden, um den Sieger zu küren.
Inzwischen ist auch bekannt, welche Stars und Musikexperten die deutschen Punkte vergeben. In der Jury sind:
- Ireen Sheer (Schlagersängerin und mehrmalige ESC-Teilnehmerin)
- Das Bo (Rapper)
- Nicola Keute (Leiterin der Musikredaktion von WDR 2 und WDR 4)
- Florian Schrödter (Geschäftsführer des Musikverlagsunternehmens „Schrödter, Wünsch & Kollegen“)
- Mona Meiller (Teil der Band „Galant“ und Teilnehmerin am ESC-Vorentscheid 2024)
Mehr über die Punktevergabe und die Voting-Regeln beim ESC 2024 lesen Sie hier.
Diese beiden Frauen moderieren den ESC 2024
17.18 Uhr: Es ist Tradition, dass der Eurovision Song Contest von großen Stars aus dem jeweiligen Gastgeberland moderiert werden. 2024 übernehmen diese große Aufgabe Petra Mede und Malin Åkerman. Woher Sie die ESC-Moderatorinnen kennen könnten, lesen Sie hier.
Kurz vor dem Song Contest: Wie sehen Menschen aus Malmö die Proteste?
16.34 Uhr: Wie stehen Menschen aus Malmö dem ESC und den Protesten gegenüber? Anette Blumqvist wohnt in der Nähe der Demoroute und lässt die laut Polizei inzwischen rund 8000 Menschen an sich vorbeiziehen. „Das ist unsere Demokratie“, sagt sie. „Solange alles friedlich bleibt, ist es okay.“ Israel und Gaza, das sei eine komplizierte Frage. Den ESC boykottiert sie aber nicht – die Show am Abend wird sie sich ansehen.
Wo Sie den ESC 2024 heute Abend live verfolgen können, lesen Sie hier.
Neue Proteste gegen Israels ESC-Teilnahme in Malmö
15.42 Uhr: Auf dem Stortorget, einem Platz im Zentrum Malmös, haben sich Hunderte versammelt, um erneut gegen die Teilnahme Israels am ESC zu protestieren. Schwedinnen und Schweden sind gekommen. Viele haben palästinensische Fahnen und Kufiyeh mitgebracht. Sie rufen „free, free Palestine“, „boykotta Israel“ (boykottiert Israel) und „Eurovision, united by genocide“ – eine Anspielung auf das Motto des Wettbewerbs, united by music. Verglichen mit den 10.000 bis 12.000 Demonstrierenden, die am Donnerstag in Malmö waren, ist die Menge deutlich kleiner.
Die Disqualifikation des niederländischen ESC-Teilnehmers ist immer wieder Thema unter den Demonstranten. Eine Gruppe hat ein Schild mit der Aufschrift „12 Punkte für Joost Klein“ mitgebracht. Die offizielle Erklärung der EBU zum Ausschluss des Niederländers glauben sie nicht. „Wir denken, dass er wegen seiner Haltung bei der Pressekonferenz ausgeschlossen wurde.“ Bei einer Konferenz hatte der Moderator der israelischen Teilnehmerin Eden Golan gesagt, sie müsse die Frage eines Journalisten, ob ihre Anwesenheit andere in Gefahr bringe, nicht beantworten. Klein hatte dazwischen gerufen „Warum nicht?“
Trotz letztem Platz: „Lord Of The Lost“-Sänger bereut ESC-Teilnahme nicht
14.48 Uhr: Im vergangenen Jahr haben „Lord Of The Lost“ Deutschland beim ESC vertreten. Die Band wurde Letzter. Im Interview hat uns Sänger Christ Harms verraten, warum die Teilnahme für ihn trotzdem eine tolle Erfahrung war.
Niederländischer Sender empört über Ausschluss von Joost Klein
14.31 Uhr: Die Niederlande haben enttäuscht und empört auf den Ausschluss ihres Kandidaten Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) reagiert. Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte die Disqualifizierung am Samstag. „Die NPO hält dies für eine sehr drastische Entscheidung.“ Für die Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und in anderen Ländern Europas sei dies eine Enttäuschung. Man werde den Verlauf der Ereignisse nach dem Wettbewerb mit allen Beteiligten eingehend bewerten.
Der teilnehmende niederländische Fernsehsender Avrotros nannte die Disqualifizierung „unverhältnismäßig“. Der Sender sei „schockiert über die Entscheidung“. Avrotros wollte sich später auch inhaltlich zu dem Ausschluss äußern. Der niederländische TV-Kommentator Cornald Maas erklärte, dass der Vorfall mit Joost überhaupt nichts mit Israel oder der israelischen Delegation zu tun habe. „Der Vorfall ist kaum der Rede wert.“ Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss „die Hölle“.
Conchita Wurst über ESC-Erfahrung: „Konnte das alles nie verarbeiten“
14 Uhr: Genau zehn Jahre ist es her, dass Conchita Wurst den Eurovision Song Contest für Österreich gewonnen hat. Seitdem hat sich ihr Leben radikal verändert. Heute sagt sie, dass sie mit einer großen Dankbarkeit an diese „großartige Erfahrung“ zurückdenkt. Aber auch: „Allerdings konnte ich das alles in der ersten Zeit nie wirklich verarbeiten. Das hat am Ende Jahre gebraucht!“ Das gesamte Interview mit Conchita Wurst lesen Sie hier.
Niederlandes‘ Joost Klein von Finale ausgeschlossen
12.26 Uhr: Der niederländische Teilnehmer Joost Klein wird nicht am Finale des Eurovision Song Contest teilnehmen. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Samstagmittag mit. Grund seien Vorwürfe einer Frau aus dem ESC-Produktionsteam gegen Klein wegen eines nicht näher benannten Vorfalls nach dem zweiten ESC-Halbfinale am Donnerstagabend, teilte die EBU am Samstag mit. Der Ausschluss habe aber nichts mit Kleins Verhalten gegenüber der israelischen Starterin Eden Golan zu tun.
Klein war am Freitag bereits von den Proben für das ESC-Finale ausgeschlossen worden, ohne dass eine nähere Begründung gegeben wurde. Die schwedische Polizei und die EBU bestätigten am Samstag, dass eine Frau aus dem Produktionsteam eine Beschwerde gegen den Niederländer bei den Behörden eingelegt habe. Die EBU erklärte, solange die polizeiliche Aufarbeitung des Falls laufe, wäre es nicht angemessen, dass der mit dem Lied „Europapapa“ zum erweiterten Favoritenkreis zählende Niederländer am Wettbewerb teilnehmen dürfe.
Die EBU widersprach aber Berichten und Spekulationen in Onlinediensten, wonach an dem nicht näher benannten Vorfall ein anderer Künstler oder ein Delegationsmtiglied beteiligt war. Insbesondere gab es Spekulationen, Kleins Verhalten gegenüber Israels Starterin nach dem zweiten Halbfinale könnte der Grund der Untersuchung sein. Er hatte sich bei ihrer Befragung auf der Pressekonferenz die niederländische Flagge über den Kopf gezogen und dazwischen geredet, was als respektlos gewertet wurde.
ESC 2024: Ina Müller vergibt heute Abend die deutschen Punkte
12.19 Uhr: Weil Barbara Schöneberger für das ESC-Rahmenprogramm in Malmö ist, kann sie nicht wie gewohnt die deutschen Punkte vergeben. Der Grund: Laut ESC-Regeln müssen die Punkte live aus dem jeweiligen Land bekanntgegeben werden. Im vergangenen jahr war das auch schon ein Problem und Elton sprang ein. In diesem Jahr übernimmt Ina Müller den Job.
Polizei ermittelt offenbar gegen niederländischen Vertreter Joost Klein
11.24 Uhr: Wegen eines „Vorfalls“ am Rande des Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö hat die schwedische Polizei Ermittlungen aufgenommen. Einem Mann würden Drohungen gegen eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter des Veranstaltungsorts Malmö Arena vorgeworfen, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
Einen Bericht der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den niederländischen ESC-Teilnehmer Joost Klein handele, wollte die Sprecherin nicht bestätigen. „Ich kann nur so viel sagen: Einen solchen Fall hatten wir noch nie.“ Gerüchte, dass das mutmaßliche Opfer selbst am ESC teilnimmt, widersprach sie.
Die angebliche Tat soll am Donnerstagabend stattgefunden haben und sei am Freitag angezeigt worden, hieß es weiter. „Wir haben Zeugen befragt und weitere Ermittlungsmaßnahmen ergriffen“, sagte die Polizeisprecherin.
Klein war am Freitagabend auch von der zweiten Durchlaufprobe für das Finale ausgeschlossen worden. Grund seien die weiteren Untersuchungen eines Vorfalls mit dem Musiker, teilte die ESC-Veranstalterin, die Europäische Rundfunkunion (EBU), mit - ohne Details zu nennen.
So sieht heute Abend das ESC-Rahmenprogramm aus
9.56 Uhr: Viele Menschen denken beim ESC vor allem an das große Finale. Doch auch im Umfeld des Contests gibt es im TV ein vielfältiges Programm. So senden Das Erste und ONE wie immer vor der Live-Übertragung ab 20.25 Uhr den ESC-Countdown mit Barbara Schöneberger und nach dem Final die Aftershow. Beides wird in Malmö produziert und live ausgestrahlt – und das nicht nur in Deutschland. Die Shows sind Eurovisionsprojekte und laufen auch in Österreich und der Schweiz. Zu Gast sein werden unter anderem:
- Michael Schulte (deutscher ESC-Teilnehmer 2018)
- Arabella Kiesbauer (Moderatorin ESC 2015)
- Remo Forrer (schweizer ESC-Teilnehmer 2023)
Wie sie das ESC-Finale und das Rahmenprogramm live im TV und Stream verfolgen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Kroatien als Favorit beim Eurovision Song Contest
7.52 Uhr: Wie in jedem Jahr gibt es auch beim ESC 2024 einen großen Favoriten: Kroatien. Tatsächlich gibt es rund um den Sänger eine wahre Cinderella-Story. Denn eigentlich sollte er im kroatischen Vorentscheid gar nicht antreten, war nur der Ersatzkandidat. Doch als ein Act seine Teilnahme absagte, rückte Baby Lasagna mit „Rim Tim Tagi Dim“ nach – und gewann schließlich den ganzen Wettbewerb. Ob ihm das auch beim ESC Finale heute abend gelingt? Mehr zu den Favoriten beim Eurovision Song Contest lesen Sie hier.
ESC 2024: Diese strengen Regeln gelten beim Eurovision Song Contest
22.00 Uhr: Wie immer beim ESC gilt auch 2024: Wer am Wettbewerb teilnehmen will, muss sich an strenge Regeln halten. Sowohl für die Künstlerinnen und Künstler, als auch für die Teilnehmenden Länder gibt es genaue Vorschriften, um unliebsame Überraschungen zu verhindern.
Passend dazu: Diese strengen Regeln gelten beim Eurovision Song Contest
Einer der Klassiker: Politische Botschaften sind beim ESC strengstens verboten. In diesem Jahr ist das besonders relevant, weil sich die israelische Teilnehmerin Eden Golan mit enormer Kritik konfrontiert sieht. Hintergrund ist das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Unser Redakteur Thorsten Keller hat dazu eine klare Meinung: Er findet, es ist gut, dass Israel beim ESC dabei ist
Joost Klein tritt nicht im Jury-Finale auf
20.44 Uhr: Rund 20 Minuten vor Beginn des Jury-Finale – quasi einer Probe des ESC, bei dem aber schon Publikum anwesend ist und auf Basis dessen die Jurys ihre Punkte vergeben, steht nun fest, dass der niederländische Teilnehmer Joost Klein zumindest in dieser Show nicht auftreten wird. Schon am Nachmittag hatte er bei der ersten Probe gefehlt. Die Jurys werden Klein auf Basis seines Auftritts im Halbfinale bewerten.
Derweil verdichten sich die Hinweise, dass es einen gewaltsamen Zwischenfall gegeben haben könnte. So will RTL aus dem ESC-Umfeld erfahren haben, dass Klein in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen sein soll. Ähnliches berichten auch schwedische Medien.
Niederlande fehlen bei den ESC-Proben – Genauer Grund weiter unklar
19.55 Uhr: Weiter ist unklar, warum der niederländische ESC-Teilnehmer Joost Klein am Nachmittag bei der ersten Probe für das Finale nicht auftreten durfte. Bei der Flaggenparade zu Beginn des Durchlaufs, bei der alle Kandidaten einlaufen, war er noch zu sehen. Als sein Auftritt an der Reihe war, sang stattdessen jedoch Eden Golan aus Israel, die nach Joost Klein eingeplant war.
Bisher hat die für den ESC verantwortliche Europäische Rundfunkunion nur bekannt gegeben, dass es einen Vorfall gegeben habe, der nun näher untersucht werde. Naheliegend ist, dass es sich um einen schwerwiegenden Regelverstoß gehandelt haben könnte – andernfalls wäre es kaum nachvollziehbar, den Niederlanden vor Klärung des Sachverhalts die Teilnahme an den Proben zu untersagen.
Inzwischen berichtet der schwedische Sender SVT, dass es hinter den Kulissen zu einer Auseinandersetzung zwischen Joost Klein und einem Fotografen gekommen sei. Das „Aftonbladet“ will dagegen von einem gewalttätigen Vorfall mit einer Produktionsmitarbeiterin erfahren haben.
Panne im ESC-Halbfinale: Italien veröffentlicht geheime Daten
18.34 Uhr: In den beiden Halbfinal-Shows des Eurovision Song Contests entscheidet sich, wer ins Finale einzieht. Mehr wird eigentlich auch nicht veröffentlicht. Eigentlich. Denn in Italien wurden am Donnerstagabend Daten bekannt, die eigentlich noch unter Verschluss bleiben sollten.
Konkret geht es darum, wie viele Menschen in der Vorrunde für die einzelnen Kandidaten abgestimmt haben. Das soll eigentlich bis nach dem Finale ein Geheimnis bleiben, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Italien, das in diesem Jahr die Sängerin Angelina Mango zum ESC schickt, hat die Informationen allerdings bei der Ausstrahlung über ein Banner bekannt gegeben.
Publikumsliebling war demnach die Sängerin Eden Golan aus Israel mit fast 40 Prozent der Anrufe – bei 16 Teilnehmern ein stolzes Ergebnis. Für das kleine San Marino, das immerhin komplett von Italien umschlossen wird, votierten demnach nur 3,5 Prozent.
Abstimmen beim ESC kostet Geld – Das passiert damit
17.55 Uhr: Beim Eurovision Song Contest ist es nicht anders als bei anderen TV-Shows: Wer abstimmen will, muss dafür bezahlen. Pro Anruf werden in Deutschland 14 Cent fällig, pro SMS bis zu 20 Cent. Da beim ESC hunderttausendfach abgestimmt wird, kommt eine beträchtliche Summe zusammen.
Von dem Geld profitiert der in Deutschland für den ESC zuständige NDR nach eigenen Angaben jedoch nicht. Auf Nachfrage hieß es im vergangenen Jahr von der Rundfunkanstalt, dass die durch das Voting eingenommenen Summen an die EBU, die den ESC veranstaltet, fließen, wo sie zur „Unterstützung der Produktion“ verwendet werden. Die Menschen in Deutschland kommen aber noch günstig weg: In allen Ländern außer Dänemark ist das Voting teurer und kostet teilweise über einen Euro pro Stimme.
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- Überblick: Termin, Teilnehmer, Favoriten – Die Infos zum ESC 2024
ESC 2024: Deutschland doch nicht Letzter? Warum es jetzt Hoffnung gibt
17:21 Uhr:Deutschlands Erfolge beim ESC waren zuletzt überschaubar. Dass sich das 2024 ändert, scheint unwahrscheinlich. Doch immerhin ein erneuter letzter Platz könnte vermieden werden. Zwar hatte es in den Wettquoten lange danach ausgesehen – nach Isaaks Auftritt mit „Always On The Run“ im ESC-Halbfinale am Dienstag gab es jedoch viel Lob für die Stimme des Sängers und die Inszenierung.
Das macht sich inzwischen auch bei der Einschätzung der Buchmacher bemerkbar: Deutschland ist dort von Platz 25 auf Platz 19 geklettert. Mehr über Deutschlands Chancen beim ESC 2024 lesen Sie hier. Was meinen Sie? Wird Deutschland in diesem Jahr besser abschneiden?
Niederländischer ESC-Teilnehmer Joost Klein darf nicht proben
16.31 Uhr: Bei den ESC-Proben sorgt die Abwesenheit des niederländischen Vertreters Joost Klein für Verwirrung. Während er am Anfang noch kurz zu sehen war, performte er seinen Song „Europapa“ nicht wie die anderen Teilnehmer auf der Bühne. Nun berichtet „RTL“, dass ihm die Probe untersagt worden sei.
„Wir untersuchen derzeit einen uns gemeldeten Vorfall mit dem niederländischen Künstler. Er wird bis auf Weiteres nicht proben. Wir haben derzeit keinen weiteren Kommentar und werden zu gegebener Zeit ein Update geben“, heißt es demnach in einem Statement der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den Musikwettbewerb organisiert. Was genau passiert ist und ob Joost Klein im Finale dabei sein wird, ist aktuell unklar.
Denkbar ist, dass es einen Zusammenhang mit der Pressekonferenz nach dem gestrigen Halbfinale gibt. Darin hatte sich Joost mehrfach ungefragt zu Wort gemeldet und zwei Zwischenrufe getätigt, die scheinbar an die israelische Delegation gerichtet waren, berichtet „ESC kompakt“. Zudem zog er demonstrativ die niederländische Flagge über seinen Kopf, als die israelische Teilnehmerin Eden Golan sprach.
Schwedischen Medien zufolge soll es bei dem nun untersuchten Vorfall zwar nicht um dieses Verhalten geben. Dieser habe sich aber auch gestern nach dem Halbfinale ereignet.
Erste Probe des ESC-Finales in Malmö beginnt
13.37 Uhr: Vor wenigen Minuten hat in Malmö die erste von drei Proben des ESC-Finales begonnen. Es ist die einzige, die ohne Publikum stattfindet. Lediglich akkreditierte Pressevertreter können damit den ersten Durchlauf verfolgen.
Heute Abend ab 21 Uhr findet dann die zweite Probe statt, diesmal mit Live-Publikum in der Halle. Und auch die internationalen Jurys verfolgen diesen Durchlauf und geben darauf basierend ihre Punkte ab. Wie genau die Punktevergabe beim ESC abläuft, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Samstagnachmittag gibt es dann einen letzten Durchlauf, bevor um 21 Uhr die Live-Show beginnt.