Berlin.

  • Olly Alexander ist längst ein Star – und vertritt das Vereinigte Königreich beim ESC 2024
  • Bei der LGBTQ-Community dürfte Olly Alexander einen Stein im Brett haben
  • „Dizzy“ ist ein spannender Song, Dance-Pop – wie gemacht für den Eurovision Song Contest?

Olly Alexander ist kein unbeschriebenes Blatt, aus dem die Briten einen (Über)Flieger für den Eurovision Song Contest (ESC) falten. Er ist das Gegenmodell: Schon so bekannt, dass er in London als Wachsfigur bei „Madame Tussauds“ steht; politisch so pointiert, dass er abseits der Bühne für Schlagzeilen sorgte; und in der LGBTQ-Community so beliebt, dass er in Malmö ein dankbares Publikum haben wird – schließlich ist der ESC auch und gerade ein Highlight der queeren Community.

Für Malmö kündigte er an, „es wird eine Ehre sein, die Flagge für Großbritannien auf die schwulste Art und Weise zu schwenken!“ Das dürfte in der LGBTQ-Community gut ankommen.

Großbritannien beim ESC 2024: Olly Alexander mit „Dizzy“

„Dizzy“ ist eine Dancepop-Nummer. Man könnte meinen, die 80er Jahre seien mit Erasure oder den Pet Shop Boys wieder zurück. Auffällig ist, dass auch der Kandidat aus den Niederlanden mit einer Dancenummer antritt, sozusagen in einer Klasse mit Olly Alexander.

Der Brite ist mit 33 Jahren freilich deutlich älter, auch vielseitiger und selbstbewusster. Und er hat durchaus Star Appeal.

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    Vielen deutschen Zuschauern dürfte er bekannt vorkommen. Zum einen hat er mit der Band „Years & Years“ schon einen Hit gelandet, auch in Deutschland, nämlich 2015 mit dem Titel „King“. Und im ZDF sorgte er zum anderen als Schauspieler erst im letzten Sommer in der Miniserie „It‘s a Sin“ (nach dem gleichnamigen Lied der Pet Shop Boys) für ein Aha-Erlebnis.

    Alexander gilt als guter Performer. „Dizzy“ ist erst seine erste Solo-Single. In dem Song geht es nach seinen Worten darum, „eine so intensive Gefühlswelle für jemanden zu empfinden, dass sie deine Welt komplett auf den Kopf stellt.“

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    Politisch ist ihm das auch schon gelungen, als er Ende vergangenen Jahres er einen pro-palästinensischen Brief eines queeren Bündnisses unterschrieben hat. Das brachte der BBC viel Widerspruch ein, der ESC ist betont unpolitisch.

    Großbritannien beim ESC 2024: Olly Alexander mit „Dizzy“ im Video

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    So erfolgreich war Großbritannien zuletzt beim ESC

    Großbritannien gehört zu den „Big Five“. Das heißt: Die Finalteilnahme ist gesichert. Alexander muss sich nicht in einem Halbfinale bewähren.

    JahrInterpretBeitragPlatz
    2023Mae Muller„I Wrote A Song“25
    2022Sam Ryder„Space Man“2
    2021James Newman„Embers“26
    2020James Newman„My Last Breath“ESC abgesagt
    2019Michael Rice„Bigger Than Us“26

    Das Land hat schon fünf Mal den ESC gewonnen. Nur Irland und Schweden haben eine bessere Bilanz. Allerdings liegt der letzte Sieg schon etwas zurück, 1997. Die Briten zehren auch musikalisch von ihrer Tradition.