Berlin. Ganz vorne, aber auch ganz hinten: Deutschland hat beim ESC schon alles erreicht. So schnitt das Land über die Jahre ab – der Überblick.
- Den ESC gibt es seit 1956, anfangs noch als Grand Prix
- Deutschland war von Anfang an dabei – mit großen Erfolge, aber auch einige letzte Plätze
- So gut oder schlecht hat Deutschland über die Jahre beim ESC abgeschnitten
Der Eurovision Song Contest (ESC) ist seit über 60 Jahren einer der beliebtesten Musikwettbewerbe weltweit. Jedes Jahr treten zahlreiche Länder mit ihren – vermeintlich – besten Musikerinnen und Musikern an, um den begehrten Titel zu gewinnen. Deutschland ist seit der Gründung des ESC im Jahr 1956 regelmäßig dabei und hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Platzierungen erreicht.
Von den Anfängen bis heute: Deutschland beim ESC
Deutschland ist tatsächlich "Gründungsmitglied" des ESC. Schon 1956 beim ersten ESC war die Bundesrepublik dabei. Damals schickte jedes Land zwei Lieder ins Rennen. Für Deutschland gingen Freddy Quinn mit "So geht das jede Nacht" und Walter Andreas Schwarz mit "Im Wartesaal zum großen Glück" an den Start. Darüber, auf welchem Platz die Künstler landeten, gibt es unterschiedliche Angaben – genaue Überlieferungen aus dieser "grauen Vorzeit" fehlen. Fest steht: Ganz vorne spielte man nicht mit.
Seitdem hat Deutschland vom ersten bis zum letzten Platz alles erreicht. Besonders hervorzuheben sind unter den 66 Teilnahmen bisher:
- Zwei erste Plätze (1982 und 2010)
- Vier zweite Plätze (1980, 1981, 1985 und 1987)
- Fünf dritte Plätze (1970, 1971, 1972, 1994 und 1999)
- Zehn letzte Plätze im Finale (1964, 1965, 1974, 1996, 2005, 2008, 2015, 2016, 2022, 2023)
In der ewigen Bestenliste des ESC liegt Deutschland trotz einiger letzter Plätze dennoch auf einem guten 12. Platz. Ignorieren darf man dabei aber nicht: Länder wie die Ukraine oder Israel nahmen deutlich seltener beim Eurovision Song Contest teil – und konnten ihn dennoch häufiger gewinnen.
Dreht man die Tabelle um, spielt Deutschland jedoch ganz vorne mit. Kein anderes Land hat häufiger null Punkte erhalten als die Bundesrepublik, die sich diesen Rekord mit Österreich teilt. Auf dem dritten Platz folgt die Schweiz – es muss an der Landessprache liegen. Am häufigsten Letzter wurde Deutschland übrigens nicht. In dieser Liste hat Finnland die Nase vorn.
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Deutschland beim ESC: Die erfolgreichen Jahre
Mehrfach gab es Zeiten, in denen Deutschland beim ESC besonders erfolgreich war. Anfang der 1970er Jahre etwa: Gleich dreimal in Folge landete man auf dem dritten Platz. Zwei der Bronze-Trophäen gingen auf das Konto von Katja Ebstein (1970 und 1971), eine weitere auf das von Mary Roos (1972).
Diverse Erfolge verbuchten deutsche Beiträge auch in den 1980er Jahren. Nicht nur, dass Nicole den ESC 1982 mit "Ein bisschen Frieden" erstmals für Deutschland gewann. In dem Jahrzehnt schaffte es Deutschland darüber hinaus noch viermal auf den zweiten Platz.
Mit dafür verantwortlich war die Popgruppe Wind, die sich 1985 knapp der Konkurrenz geschlagen geben musste und den zweiten Platz belegte. Auch beim ESC 1987 in Göteborg lag Wind lange in Führung, verlor aber schließlich gegen das norwegische Frauenduo Bobbysocks.
Deutschland beim ESC seit 2000: Ein Sieg und viele Misserfolge
In den 2000er Jahren hat vor allem ein Mann den ESC geprägt: Stefan Raab. Einmal stand er selbst auf der Bühne, vier weitere Beiträge managte er aus dem Hintergrund. Dazu gehört auch die Sängerin Lena Meyer-Landrut die 2010 und 2011 auf der ESC-Bühne stand und den Contest mit "Satellite" sogar gewinnen.
Doch in den folgenden Jahren gab es für Deutschland meist Platzierungen im unteren Drittel des Rankings. Besonders schmerzhaft war das Jahr 2015, als Ann Sophie mit null Punkten auf dem letzten Platz landete. 2023 fiel das deutsche Ergebnis ähnlich aus: Lord Of The Lost landeten beim Eurovision Song Contest in Liverpool auf dem letzten Platz.