Hagen. Obwohl Wohlfahrtsverbände nicht kostendeckend arbeiten können, beschließt das Land weitere Kürzungen. Warum das Hagen mit voller Wucht trifft.
Man muss sich das mal vorstellen: 105,5 Milliarden Euro umfasst der Haushalt des Landes Nordrhein-Westfalen. Was bedeuten da schon 40 Millionen? Und doch: Diesen nach Protesten bereits halbierten Betrag will Schwarz-Grün nun sparen. Im Sozialbereich. Da, wo es die schwächsten der Gesellschaft mit voller Wucht trifft.
Um im Bild zu bleiben: Zu den schwächsten Kommunen im Land zählt Hagen. Riesiger Schuldenberg, chronisch hohe Arbeitslosenquote, niedriger Durchschnittsverdienst. Dazu Zuwanderung insbesondere aus Südosteuropa, die - bezogen auf die Einwohnerzahl - wohl zu den höchsten im Lande zählen dürfte. Und das alles in einer Stadt, in der es an Kita-Plätzen mangelt und in der die Kommune schon jetzt kaum mehr in der Lage ist, wichtige Angebote der Wohlfahrtsverbände zu unterstützen bzw. selbst eigene aufrechtzuerhalten.
Insolvenz ist Alarmsignal
Die Folge: Diese Kürzungen treffen Städte wie Hagen (und übrigens Tausende, die sich hier ehrenamtlich im sozialen Bereich engagieren) mit voller Wucht. Dass dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes lediglich der Weg in die Insolvenz blieb, ist nur ein erstes Alarmsignal. Auch die anderen Wohlfahrtsverbände schwimmen keineswegs im Geld, sondern müssen schon jetzt sehr genau überlegen, welche Angebote sie noch aufrechterhalten können.
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Hinter all dem steckt ein Teufelskreis: Dort, wo künftig keine soziale Arbeit mehr geleistet werden kann - denken wir nur einmal an den wichtigen Bereich der Integration von Zuwanderern -, werden wir die Folgen in wenigen Jahren doppelt und dreifach spüren. Keine schöne Aussichten für Hagen.
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