Hagen. Angesichts der stetig davon galoppierenden Kosten plädiert Kommentator Martin Weiske dafür, mal wieder Personal und Aufgaben zu überprüfen.

Die leidige Grundsteuer-Thematik hat alle Bürger, egal ob Hausbesitzer oder Mieter, in den vergangenen Monaten reichlich Nerven gekostet. Jetzt wird in wenigen Wochen die Rechnung präsentiert – und die fällt garantiert nicht angenehm aus. Irgendwie bleibt unter dem Strich der Eindruck, dass die Korrektur eines sich über Jahrzehnte angestauten Missstandes jetzt mit der heißen Nadel repariert wurde. Plötzlich geht Geschwindigkeit über Sorgfalt. Das Ergebnis: Mehrbelastungen für die Bürger und Entlastungen für die Wirtschaft. Fair klingt anders.

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In Hagen kommt dann immer noch die berechtigte Frage hinzu, wofür denn eigentlich diese Mehrkosten zu zahlen sind? Wo in der Stadt sind denn die Gegenleistungen erkennbar? Das große Ganze hat sich zuletzt nicht gerade zum Positiven hin verbessert, nur die Kosten steigen permanent in die Höhe. Denn zu der Grundsteuer-Mehrbelastungen addieren sich bekanntlich weitere Gebührenerhöhungen, bei denen sich der direkte Mehrwert ebenfalls kaum erschließt. Und das in einer Stadt, in der die Menschen ohnehin nicht gerade finanziell auf Rosen gebettet sind und es an Kaufkraft mangelt.

Mit der Aufstellung des neuen Doppelhaushaltes 2026/27 wird der neue Kämmerer Bernd Maßmann gemeinsam mit dem dann ebenfalls neu formierten Rat unter der Regie eines neuen Oberbürgermeisters sicherlich erste Signale setzen, ob es auch in Zukunft beim Drehen an Steuer- und Gebührenschrauben bleibt oder doch mal wieder Personalschlüssel, Aufgaben und Serviceangebote hinterfragt werden. Die Hagener Bürger könnten nach den Belastungen der vergangenen Jahre eine Atempause gut gebrauchen.

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